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Comic-Besprechung - Jennifer Blood: Ninjettes

Geschichten:
Jennifer Blood: Ninjettes (The Ninjettes 1 - 6)

Autor: Al Ewing
Zeichner: Eman Casallos
Colorist: Inlight Studio


Story:
Kelly ist eine junge Schülerin, die durch Zufall mitbekommt, dass ihre Mutter, eine Senatorin, ihren Vater hat ermorden lassen. Doch wider erwarten ist Kelly nicht entsetzt, sondern fasziniert und sucht den Kontakt zu der Mörderin. Diese, welche zu einem mörderischen weiblichen Trio gehört, erteilt Kelly „Unterricht“. Kelly, die ihr privilegiertes und verlogenes Leben satt hat, rekrutiert eine Freundin und zusammen bilden sie mit einer dritten eine weibliche Killertruppe: die Ninjettes.

Meinung:
Garth Ennis hat wirklich Mut. Da erschafft er für den ersten Band der Reihe um den weiblichen Punisher Jennifer Blood so interessante und sexy Charaktere wie die Ninjettes und befördert sie dann gleich in das Nirwana. Das trauen sich nur wenige. Manche würden mehrere Gliedmaßen hergeben, um so faszinierende Charaktere entwickeln zu können. Junge, sexy Mädchen, die morden und mit phallischen Waffen hantieren, sind mehr als eine juvenile Phantasie, sondern eine gelungene Verbindung von Sex und Tod. Quasi die Verbindung von Sigmund Freuds Eros und Thanatos in Personalunion.

Angesichts des bleibenden Eindrucks und des Potentials der Figuren, ist es eigentlich auch kein Wunder, das gleich ein Spin-Off auf den Markt gebracht wird, um die Ninjettes und deren Entstehungsgeschichte zu erzählen. Es wird geschildert wie es dazu kam, dass sie sich zusammenrauften, deren Hintergrund der Figuren, etc. Zum Glück werden die Figuren auch mit unterschiedlichen Charakteren versehen und bekommen Fleisch und Blut und sind mehr als nur plakative Pin-Ups (ohne letzteres zu vernachlässigen). Was im Übrigen auch für das andere weibliche Killergespann zutrifft. Jedenfalls sind die Charakterisierungen tiefer als sonst im Actiongenre, wobei man doch keine tiefschürfenden Aspekte erwarten darf. Nur wie es das ewige Problem mit den Prequels ist: man weiß ja wie sie ausgehen und die Konsequenzen sind auch schon in der Reihe Jennifer Blood zu lesen gewesen. Hier ein kleiner Hinweis zur chronologischen Einordnung: man sollte erst Jennifer Blood 1 lesen, dann die Ninjettes, dann Jennifer Blood 2 und dann die Folgebände.

Demnach sollte der geneigte Leser auf jeden Fall Vorkenntnisse mitbringen, da sonst die inhaltliche Einordnung sehr schwer fällt und man manche Aspekte gar nicht mehr nachvollziehen kann. Ansonsten bekommt man das, was man aufgrund des Covers erwarten darf: sexy Ladies, Blut, Action und schwarzen englischen Humor. So hat man eine schöne Trashunterhaltung vor sich liegen, die sehr kurzweilig ist und Al Ewing kopiert im Tonfall ganz gut Garth Ennis. Da gibt es einige Anspielungen vor allem auf den US-Regisseur Russ Meyer, der für seine Filme mit großbusigen Frauen bekannt ist, eine Parodie auf Mangas, etwa wenn die eine Ninjette lautmalerische Ausdrucke benutzt, tiefer schwarzer britischer Humor, wie man ihn liebt, Sozialkritik (die skrupellose Politikerin, die selbst private Tragödien für ihre Karriere nutzen will) und viel, viel Blut und Action.

Die Mädels kommen dem Leser sogar etwas näher und es macht einen schon fast traurig, dass sie so schnell von Jennifer Blood entsorgt werden. Aber eine Sache, die einen bei der Lektüre erst sehr verwundern kann, macht dann Hoffnung. Eine andere Killertruppe wird sehr oft erwähnt und besitzt einen zentralen Stellenwert in diesem Band, was erst irritiert. Schließlich geht es eigentlich um drei andere Frauen. Das hat erst etwas von Referenzen und Vorbildern an andere weibliche Mörder der popkulturellen Geschichte , so erinnert eine der drei sehr an die Schauspielerin Pam Grier zu Foxy Brown Zeiten, aber dann löst es sich zum Gefallen des Lesers auf. Und lässt den Leser auf weitere Ninjettes hoffen. Man kann gespannt sein. Banzai.



Fazit:
Kurzweilige Trashunterhaltung, welche mit Blut, Action, Erotik und schwarzem Humor auftrumpfen kann. Fast schon nebenbei gibt es aber auch Sozialkritik und erstaunlich tiefgehende Charakterisierungen. Alles garniert mit popkulturellen Referenzen macht dieser Band Spaß und ist eine unabdingbare Ergänzung zu der Serie Jennifer Blood.



Jennifer Blood: Ninjettes - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Jennifer Blood: Ninjettes

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Paninicomics

Preis:
€ 16,95

ISBN 10:
3862015025

ISBN 13:
978-3862015023

144 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • sympathische Charaktere
  • Action, Blut und Erotik
  • für das Genre erstaunlich tiefgehende Charakterisierungen
  • schwarzer Humor
  • schön trashig
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
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Rezension vom: 13.06.2013
Kategorie: Rezensionen
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