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Comic-Besprechung - Anyas Geist
Geschichten:Anyas Geist
Autor und Zeichner: Vera Brosgol
Story:
Als Teenager weiß man oft nicht, was man will. Anya, die Tochter russischer Einwanderer macht gerade eine solche Phase durch und ist von allem genervt - ihrer Mutter, die sie mit fettem Backwerk aus der Heimat füttern will, ihrem frechen und vorwitzigen Bruder, den Schulkameraden und Lehrern. Sie hat das Gefühl, nirgends wirklich dazu zu gehören und einfach nur abzustürzen.
So zieht sie sich frustriert in den Wald zurück, um eine zu rauchen und über ihr Leben nachzudenken. Dabei achtet sie allerdings nicht auf den Weg und stürzt in einen alten Brunnenschacht. Dort ist sie allerdings nicht alleine. Ein Skelett macht deutlich, welches Schicksal sie erwarten könnte ... und ein Geist taucht auf, der ihr die Zeit vertreibt.
Glücklicherweise wird Vera durch andere Jugendliche gerettet und kann ihr Leben fortsetzen. Allerdings ist sie nicht mehr allein, denn der Geist hat es irgendwie geschafft, einen Fingerknöchel in ihre Tasche zu mogeln und so sein Gefängnis zu verlassen. Zunächst bringt Emily Reilly, die um den ersten Weltkrieg herum lebte, nur Vorteile und wird zu einer guten Freundin, vor allem als die Mädchen Ähnlichkeiten entdecken.
Allerdings verändert sich Anya durch ihre Freundschaft auch und entdeckt, dass sie gar nicht so allein ist wie sie dachte - dass auch unter den Lebenden Menschen sind, die ihr Interesse wecken und die sich selbst für sie interessieren. Doch wird Emily zulassen, dass sie nicht mehr die erste Geige im Leben ihrer Freundschaft spielt ... und hat sie Anya überhaupt die ganze Wahrheit erzählt?

Anyas Geist fesselt weniger durch die übernatürliche Geschichte, die zwar auch ihre netten Wendungen hat, aber nicht ganz so überzeugend ist, wie die Entwicklung der Titelheldin. Neben den üblichen Teenager-Problemen werden auch interessante Aspekte der Integration angesprochen - das Schicksal, das Kind russischer Einwanderer zu sein und selbst nicht so zu sprechen, wie die Schulkameraden, teilt sie nicht alleine.
Die Geschichte nimmt sich sehr viel Zeit, die Familie und das schulische Umfeld von Anya einzuführen. Ebenso deutlich wird, in was für einer Krise sich das Mädchen jetzt befindet. Wie ein typischer Teenager hat sie zu nichts Lust und fühlt sich genau so wenig zu jemandem oder etwas gehörig. Mutter und Bruder gehen ihr sehr schnell auf die Nerven.
Die Spannung zieht an, als Emily in ihr Leben tritt. Nun ist Anya gefordert, einerseits zu erkennen, was ihr wichtig ist, und sich andererseits auch der Verantwortung zu stellen, die sie auf sich genommen hat. Das meistert die Künstlerin einfühlsam und genau so gekonnt, wie sie auch die anderen Konflikte und Probleme anspricht.
Dabei bleibt sie meistens sehr glaubwürdig und lebensnah, nur zum Ende in überspitzen sich die Ereignisse ein wenig und nutzen gängige Geisterklischees. Das nimmt man ihr aber nicht übel, denn die Geschichte stimmt ansonsten - berührt durch ihre natürliche Erzählweise und ihre eindringlichen Zeichnungen, die die Worte zusätzlich auf den Punkt bringen.
Fazit:
Man versteht beim Lesen immer besser, warum Anyas Geist zwei der bedeutendsten Comic-Preise einsammeln konnte. Denn die Graphic-Novel ist nicht nur ein weiterer lustiger Teenager-Manga, sondern spricht auch sehr einfühlsam und eindringlich die Lebenswelt einer bestimmten Altersgruppe an und macht sie auch für ältere Semester nachvollziehbar und verständlich.

Anyas Geist
Autor der Besprechung:
Christel Scheja
Verlag:
Tokyopop GmbH
Preis:
€ 14,00
ISBN 13:
978-3842007772
223 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

- Einfühlsam und lebensnah
- Die Geschichte stimmt in allen Details
- Auch die phantastischen Elemente fügen sich gut in die Handlung ein


Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
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Rezension vom: | 13.03.2014 | ||||||
Kategorie: | One Shots | ||||||
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