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Comic-Besprechung - Urban 2: Die zum Sterben verdammten

Geschichten:
Urban 2: Die zum Sterben verdammten

Autor: Luc Brunschwig
Zeichner: Roberto Ricci
Colorist: Giovanna Niro, Roberto Ricci

Story:
Nach dem Mord an dem Polizisten wird sein ehemaliger Ausbilder nach Myjoy beordert, um den Fall zu lösen. Doch auch der neu ausgebildete Ordnungshüter, der etwas naive Zach, wird auf den gefährlichen Auftragskiller angesetzt. Doch kann er den wirklich stellen, wenn sich überall Kameras befinden?



Meinung:
Beschränkte sich der erste Band der neuen Science-Fiction-Serie Urban noch darauf, die Utopie vorzustellen und erste Brüche in der heilen Welt anklingen zu lassen, so kommt nun in der Fortsetzung die Story langsam aber sicher in Fahrt.

Wobei das so nicht ganz richtig ist, denn in der Grundkonzeption hebt sich Urban deutlich von anderen Serien ab. Meistens bedient sich nämlich die Story der Charaktere die sie zur Entfaltung braucht. Hier ist das ganz anders. Im ersten Teil war das noch äußerst logisch, das der Leser mit den Augen eines der Protagonisten die neue Welt kennenlernt und mit ihm gemeinsam auf Entdeckung geht. Nun wird das Personal aber erweitert und man kann ungefähr drei Hauptpersonen ausmachen, die jeweils von Nebenfiguren begleitet werden. Aber das wird kein episodisches Erzählen und gegen Ende sind alle drei Personen vereint ohne sich wirklich zu begegnen. Das liegt daran das die Story rein character driven ist und viele der Geschehnisse erst aus den Figuren selber erwachsen. Ihre Wünsche, Träume, Ziele und Aufgaben bringen jetzt die Geschichte in Fahrt, wobei noch keine richtige Richtung festzustellen ist. Aber das erhöht nur den Reiz, da alles andere funktioniert und man sich fragt wo denn nun die Reise hin geht.

Dadurch, dass ungefähr vier Personen hier im Mittelpunkt stehen, erlaubt es damit auch verschiedene Blickwinkel auf die Utopie zu werfen. Zudem die Figuren noch unterschiedlichen Schichten und Berufsständen angehören und so ihre jeweilige Perspektive mit einbringen. Dabei wird die Utopie zunehmend düsterer und man fühlt sich auch als Leser trotz all des Glamours und Glitters immer unwohler. Dabei scheint immer wieder ein Witz durch. Wobei letzteres vor allem durch die detailreichen Zeichnungen gewährleistet wird, die wie schon im ersten Band vor Anspielungen nur so strotzen. Da schmust etwa Captain America mit einem weiblichen Nazi.

Inhaltlich geht aber, abgesehen von den zeichnerischen Details, der Witz zunehmend verloren und die äußere Hülle bröckelt in mehrfacher Hinsicht. Indem Glitzerwelten wie Disneyland und Las Vegas hier symbolisch die Maske gezogen wird, richtet sich der Comic auch zunehmend gegen die industrialisierte Vergnügungssause. Sozialkritik mischt sich immer mehr und wieder ein, etwa indem geschildert wird, was denen passiert, die Spielschulden haben. Der Big Brother Aspekt wird hier weitergeführt und das freundliche Häschen und das Computerprogramm, was ja eine deutliche Anspielung auf Alice im Wunderland ist, werden hier bedrohlicher.

Immer mehr kommen die Strukturhintergründe zum Vorschein und das ist spannend nicht nur von der Konzeption her. Und gegen Ende gibt es einen wahren Schock, der so gänzlich gegen alle Konventionen steht, so das man sofort weiter lesen möchte.

Fazit:
Die noch junge Serie kann sich steigern. Selten war eine Story so character driven wie hier und so langsam wird eine Struktur erkennbar und die Utopie bröckelt, wobei sich auch immer mehr sozialkritische Töne einfinden. Und das Ende widerspricht fast sämtlichen Konventionen.

Urban 2: Die zum Sterben verdammten - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Urban 2: Die zum Sterben verdammten

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Splitter Verlag

Preis:
€ 13,80

ISBN 10:
3868696539

ISBN 13:
978-3868696530

48 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • character driven
  • detailreiche Zeichnungen
  • Struktur und Konzeption
  • Story kommt in Fahrt
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
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Rezension vom: 20.04.2014
Kategorie: Alben
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