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Comic-Besprechung - Unwritten 6: Tommy Taylor und der Krieg der Wörter

Geschichten:
Unwritten 6: Tommy Taylor und der Krieg der Wörter (Unwritten 31-35.5)

Autor: Mike Carey, Peter Gross
Zeichner: Peter Gross, M. K. Perker (Der Krieg der Wörter), Dean Ormston (In Stein gemeißelt), Vince Locke (Aus dem Leben der Marionetten), Michael William Kaluta (Hier ist der Mann rechtschaffener Worte), Gary Erskine (Stille Post), Gabriel Hernandez Walta (Heilsbringer), Rick Geary (Kein ehrlicher Mann fürchtet Cartoons), Bryan Talbot (Druckfehler)
Colorist: Chris Chuckry (Der Krieg der Wörter, Ein Mann, ein Wort), Fiona Stephenson (In Stein gemeißelt), Lee Loughridge


Story:
Tom Taylor hat es satt gejagt zu werden. Nachdem er erkannt hat, dass er, wie in den Romanen seines Vaters, zaubern kann, geht er nun aktiv auf die Suche nach der Kabale, um den Krieg in ihre eigenen Hallen zu tragen. Doch Magie ist launisch und so weiß Tom manchmal nicht, was gefährlicher ist: seine eigenen Kräfte oder die seiner Gegner.


Meinung:
Der sechste Teil der meisterhaften Serie Unwritten liest sich wie ein Finale. Da sind Erkenntnisse gesammelt und zusammengetragen worden, die Fronten geklärt, die Waffen gefunden und es gibt kein Zaudern mehr bezüglich des Kampfes. Zum Glück sind aber am Ende noch lange nicht alle Fragen beantwortet, so dass Hoffnung bleibt, dass es noch mindestens einen weiteren Band geben wird.

Dennoch sind hier deutliche Zäsuren festzustellen. Zentrale Figuren werden erhellt und manche verlöschen. Ob für immer muss sich noch herausstellen. Manche Hintergründe werden nun aufgedeckt und obwohl sich manche Fragen klären, müssen die Helden feststellen das ihre Gegner auch nur recht wenig wissen und im Grunde nur eine äußere Hülle einer Zwiebel sind, die man noch weiter schälen muss, um zum Kern der Sache vorzudringen. Es liegt also noch durchaus erzählerisches Potential vor. So ist dieser Band eine Zwischenstation, der in mancherlei Hinsicht erst einmal aufräumt und damit Platz für Neues schafft.

Da aber der Band sehr viel actionreicher ist als sein Vorgänger und genau in den richtigen Situationen den Helden in Bedrängnis bringt, ist das alles ein Lesevergnügen was sehr viel leichter fällt als manchmal vorher. Wobei das nicht falsch verstanden werden soll: alle bisherigen Teile waren ein Vergnügen auch wenn der philosophische Gehalt und die Komplexität wohl nicht jedermanns Sache ist. Das war manchmal etwas anstrengend, da der Leser zur aktiven Mitwirkung aufgefordert worden war und hier lange nicht einfach im Sinne einer Katharsis oder Entspannung berieselt worden ist. Trotz alles intelligenten und manchmal schwierigen Gehalts wurden aber nie die Spannung und die Action vergessen, nur das sie eben als kleine Zugabe fungierte, um dem Leser etwas Entspannung zwischendurch zu gönnen. Hier ist das Verhältnis genau umgekehrt, denn die Action und Spannung dominieren. Insofern ist hier eine kleine Atempause gegönnt und manche vorbereiteten Geschehnisse kulminieren in ihrem Höhepunkt.

Es wird von Mike Carey nicht auf Philosophie und Literaturanspielungen verzichtet. Sie sind jetzt nicht mehr länger dezent, sondern sehr offensichtlich und behandeln auch zu einem nicht geringen Teil biblische Stoffe, oder besser gesagt: religiöse. Da wird herausgestellt, dass moderne Pop-Stars den Huldigungsstellenwert eines Gottes besitzen indem sie fanatisch verehrt werden und daraus ihre Macht beziehen. Da gibt es die Kain-und-Abel-Geschichte, das Gilgameschepos und Leviathan in seiner biblischen Bedrohung als auch in seiner symbolischen wie bei Hobbes. Hier wird aber jedes für sich thematisiert und weniger eingestreut, so das der Leser nicht den Brotkrumen folgt, sondern den ganzen Scheiben, um sein Ziel zu finden.

Es gelingt Carey das Kunststück, das man hier in einer fortlaufenden Serie wirklich Angst um die Figuren bekommt. Etwa wenn Taylors Zauberkünste in wichtigen Situationen versagen oder die Kabale einen Weg findet ihn gerade dann zu schwächen, wenn er sich in ihren Höhlen befindet. Diese Angst hat man zu Recht wie sich zeigen wird und man hofft auf eine Art Erlösung im nächsten Teil.

Zudem bekommt man in dem extradicken Band noch einige spannende Zwischenspiele, wobei es hier auffällig ist, dass sich die ansonsten sehr aufgeräumt präsentierenden Zeichnungen gerade dann stilistisch an die jeweilige Handlungsepoche angleicht und sie ihnen entspricht. So ist die Episode im Mittelalter sehr detailliert ausgearbeitet, was schon fast an Ornamente erinnert, während der Stil in der USA-Episode sehr wie der damals verbreitete Cartoonstil wirkt.



Fazit:
Die Serie Unwritten ist schon generell ein einziger Pflichtkauf, da es selten eine so intelligente und unterhaltsame Serie gegeben hat. Besonders dieser Band gehört in ein Regal, da viele inhaltliche  Zäsuren vorkommen, so dass es sich schon fast wie ein Finale liest.

Unwritten 6: Tommy Taylor und der Krieg der Wörter  - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Unwritten 6: Tommy Taylor und der Krieg der Wörter

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Paninicomics

Preis:
€ 26,99

ISBN 10:
3862019853

ISBN 13:
978-3862019854

244 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • viele Zäsuren
  • Spannung, Tempo, Dramatik
  • Abschluss mancher Handlungsfäden
  • Zwischenepisoden
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
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Rezension vom: 13.05.2014
Kategorie: Rezensionen
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