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Comic-Besprechung - Troll - Buch 3

Geschichten:

Troll – Buch 3
Kurzgeschichte: Der Hunger heiligt die Mittel
Kapitel 5: Alle für eine
Kapitel 6: Der Sieg ist eine Niederlage

Original:
Troll : La Faim et les Moyens  5: Tous pour Line, Troll 6: La Victoire en Pleurant, FR 2003-06
Szenarist: Jean David Morvan
Zeichner: Thomas Labouret
Farben: Christian Lerolle



Story:
Der Hunger heiligt die Mittel ist ein wahres Wort, das Albrecht der Kobold nur all zu gut kennt. Noch bevor er dem Troll Magog über den Weg läuft, muss er  im Zeichen anderer großer Ereignisse, die ihre Schatten voraus werfen entsprechende Erfahrungen machen, die ihn prägen werden.

In der eigentlichen Geschichte sind wieder einige Jahre vergangen. Albrechts und Magogs Kinder Fidel und Larve sind alt geworden. Zuvor haben sie aber auch noch eine Menge Kinder in die Welt gesetzt, die ihrerseits schon wieder Nachkommen haben. Ihrer Natur entsprechend lebt Larve als geachtete Stammmutter auf der Burg, während Fidel immer noch auf Kriegszug ist.

Allerdings hat er sich im Laufe der Jahre auch sehr viele Feinde geschaffen, die auf jede Gelegenheit lauern, dem neuen Stamm auf der Welt Schaden zuzufügen und ihn zu vernichten, betrachten sie sie doch immer noch als abnorme Ausgeburten einer unmöglichen Verbindung, die erst gar nicht hätte entstehen und sich schon gar nicht vermehren dürfen. Wie gut, das hin und wieder auch schon Kinder dieser Sippe verloren gegangen sind.

Können Albrecht und Magog, die ebenfalls das Alter zu spüren beginnen, das Unheil noch abwenden. Eine Tragödie ereignet sich, die nicht nur ihr, sondern auch das Leben ihrer Familie erschüttert. Denn als Larve lebensgefährlich verletzt wird, als sie glaubt einen verlorenen Sohn wiederzuerkennen. scheint es nur noch einen Weg zu geben, sie zu retten … und dieser ist vielleicht schon längst für sie verschlossen.



Meinung:
Troll – Buch 3 enthält die beiden abschließenden Alben der Originalserie und eine Kurzgeschichte, die allerdings keinen Bezug zu den weiteren Geschichten dieses Bandes hat. Das Album ist daher etwas dicker als die Vorgänger und bietet so etwas mehr Lesespaß. Zusätzlich gibt es noch eine kleine Bildergalerie, die den Inhalt zusätzlich abrundet und vor allem die Familienverhältnisse klarer macht.

Die Geschichte wagen einen weiteren Zeitsprung. Fidel und Larve, die im zweiten Sammelband noch jung waren, sind nun gereiften Alters, was man vor allem der vielfachen Mutter ansieht. Während ihr lebhafter Mann immer noch das tut, was er am besten kann – nämlich kämpfen – versucht sie die Familie zusammenzuhalten – zumal sie weiß, was Verlust ist. Doch genau die Gefühle die sie deswegen vorantreiben, werden für sie zum Verhängnis.

Man merkt, dass Autor und Künstler die Geschichte zu Ende erzählen wollen, denn wirklich mit Ideen und Freude gehen sie nicht mehr an die Sache heran. Anstatt die Konflikte und Ängste der anderen Völker genauer unter die Lupe zu nehmen, bleibt die Handlung sehr vage, was das angeht und kümmert sich lieber um persönliche Schicksale. Das ist zwar sehr nett erzählt und geht stellenweise auch ans Herz, aber es ist nicht unbedingt das, was man erwartet hat.

Auch die Figuren werden nur angerissen, gerade die jüngeren Generationen können im Gegensatz zu Magog und Albrecht nicht einmal mehr den Ansatz einer eigenen Persönlichkeit entwickeln sondern erfüllen einfach nur klischeehafte Rollen. Auch Fidel und Larve haben sich nicht sonderlich weiter entwickelt. Letztendlich trägt genau das dazu bei, dass man ihrem Schicksal nicht mehr ganz so aufmerksam folgt.

Die Umsetzung ist immer noch stimmungsvoll, die detailreichen Zeichnungen geben den Figuren zumindest ein wenig Charakter. Auch einige der magisch-phantastischen Ideen und der schräge Humor sorgen dafür, dass man am Ende das Album nicht ganz enttäuscht zuklappt. Allerdings sollte man schon die anderen Alben können um die Saga auch in ihren Abschlussbänden zu verstehen.



Fazit:
Troll – Buch 3 erweist sich als solides Fantasy-Abenteuer. Inhaltlich bietet auch der Abschlussband nicht besonders viele Überraschungen, künstlerisch kann er das Niveau der vorhergehenden Alben halten. Auch diesmal wissen vor allem der schräge Humor und die kleinen Ideen zugefallen, während die Handlung eher daran krankt, dass die Künstler keine klare Linie verfolgen und Probleme gezielter ausarbeiten.

Troll - Buch 3 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Troll - Buch 3

Autor der Besprechung:
Christel Scheja

Verlag:
Finix Comics

Preis:
€ 22,00

ISBN 13:
978-3941236813

112 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Die Geschichte lebt von der Atmosphäre der Zeichnungen
  • Humor und kleine Ideen gegen der Handlung wenigstens etwas Schwung
Negativ aufgefallen
  • Die Geschichte verfolgt kein wirkliches Ziel, ist eher eine Aneinanderreihung von Ereignissen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
2
(2 Stimmen)
Bewertung
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Rezension vom: 19.05.2014
Kategorie: Alben
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