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Comic-Besprechung - Ferals 3

Geschichten:
Ferals 3 (Ferals 13-18)

Autor: David Lapham
Zeichner: Gabriel Andrade
Colorist: Digikore Studios


Story:
Dale Chesnutt jagt voller Zorn den Werwolf der für den Tod seiner Geliebten verantwortlich ist. Währenddessen gerät ein ganzes Rudel unter Druck da die FBI-Ermittlungen ergeben haben, das es weit größer ist als gedacht. Das ruft wiederum den König der Werwölfe auf den Plan, der die Zeit gekommen sieht. mit einem regelrechten Krieg gegen die Menschen zu beginnen.


Meinung:
Ferals begann als kleiner aber feiner Horrorkrimi. Da gab es eine kleine beschauliche Stadt mit einer überschaubaren Anzahl von Personen und mitten drin ein Werwolf der ein Buffet aufgetischt sah. Da wurden geschickt Elemente des Noir, ein moralisch nicht einwandfreier Ermittler, eine femme fatale und Morde, mit dem Horror der Werwölfe vermischt. Gegen Ende bekam man den Eindruck, dass es größer werden könnte und in der Tat wächst sich nun schon im dritten Band alles zu einer einzigen großen Verschwörungstheorie aus. Diese wachsenden Dimensionen mögen nicht jedermanns Sache sein, da die Dichte der Erzählung und die damit einhergehende Konzentration auf die Charaktere und deren Wandlung somit fallen gelassen werden oder doch zumindest etwas in das Hintertreffen geraten. Wer gar überhaupt nichts mit Verschwörungstheorien anfangen kann, der sollte hiervon die Hände lassen.

Dabei ist das gar nicht mal so uninteressant, da durchaus einige Subtexte bezüglich Faschismus untergebracht werden konnten. Bislang klingt das nur an und wird nicht sonderlich deutlich gemacht, aber der Aspekt des Sozialdarwinismus im Sinne von survival of the fittest ist im Grunde beim Werwolf schon im Kern angelegt. Schließlich ist er ein Bindeglied zwischen den intelligenten Tieren (der Mensch) und der wilden Bestien, wobei er  beides, Wildheit und planerische Möglichkeit, vereinen kann. Hier wird zwar gesagt, das die Werwölfe mit den Wikingern schon vor Kolumbus die Neue Welt entdeckten, aber die Runenmagie die hier eine Rolle spielt und schon in Richtung Nazis weist wird noch nicht verfolgt. Generell muss festgehalten werden, dass bei aller Action, aus der dieser Band vornehmlich besteht, der Subtext etwas unterzugehen droht.

Dennoch ist das alles sehr spannend und unterhaltsam und, für den der es mag, auch sehr blutig. Das hat durchaus seine Splatterelemente und David Lapham verbindet mal wieder Sex und extreme Gewalt miteinander ohne das es hier aufgesetzt wirkt, denn gerade Werwölfe sind mit den animalischen Trieben wie Lust und Tod geradezu prädestiniert.

Leider leidet die Kohärenz, denn angesichts der immer ausufernderen Verschwörung droht man mehr als einmal den Überblick zu verlieren, da viele Gruppierungen miteinander konkurrieren, jede ihren Verräter hat und Schläfer an verschiedenen Schaltstellen der Macht sitzen. Das kann zwar sehr packend sein, aber leider wird es versäumt Identifikationsfiguren aufzubauen. Die wenigen, die einem wirklich sympathisch sein können und nicht zu den Werwölfen zählen, bei denen die Empathie durch deren Wesen stark eingeschränkt wird, segnen meist ziemlich bald das Zeitliche.

Irgendwie geht der Reiz etwas flöten, wenn nun zu einem offenen Krieg gebellt wird und alle Rätsel, alle Atmosphäre und dramatischen Aspekte im reinen Effekt unterzugehen drohen.

Zwar sind der Splatter und der Sex eindrucksvoll graphisch präsentiert, aber es gibt doch auch graphisch einige ziemlich unlogische Sprünge, was das Lesen manchmal etwas abgehackt erscheinen lässt.


Fazit:
Die Werwölfe heulen in der dritten Runde und der Leser sieht sich mit anwachsenden Verschwörungstheorien konfrontiert, was starke Geschmackssache sein dürfte. Jedenfalls wird alle erzählerische Dichte und Atmosphäre dem Effekt der Action, der Gewalt und dem Sex geopfert. Dennoch unterhaltsam.

Ferals 3 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Ferals 3

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Paninicomics

Preis:
€ 16,99

ISBN 13:
4198355116999

148 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Action, Spannung, Dramatik
  • Blut und Sex
  • Einblicke in Rudelleben
Negativ aufgefallen
  • ausufernde Verschwörungstheorie
  • Atmosphäre geht zu Lasten des Effekts
  • zunehmend unübersichtlich
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Rezension vom: 15.06.2014
Kategorie: Rezensionen
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