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Comic-Besprechung - Westwood Vibrato 1

Geschichten:
Westwood Vibrato 1

Autor: In-Wan Youn
Zeichner: Sun-Hee Kim


Story:
Cornelia Warshaw ist eine junge Frau, die weltweit als die bedeutendste Reparateurin von Blechblasinstrumenten gilt. Dafür reisen aus aller Welt Kunden zu ihr nach Südafrika. Doch nicht nur die Instrumente müssen repariert werden, sondern auch oftmals die Herzen der Kunden. Denn mit jedem Instrument ist eine Geschichte verbunden.


Meinung:
Die meisten Mangas verlassen sich auf gängige Storymuster und bedienen sich der erfolgreichen Genres, was an sich nicht schlecht ist, aber manchmal etwas an Innovation vermissen lässt. Der Beginn der neuen Serie Westwood Vibrato, welche übrigens ursprünglich online erschienen ist, lässt sich da aber gut an und geht mal andere Wege.

Was vor allem daran liegt, das sich die Serie etwas vornimmt was eigentlich unmöglich ist. Sie will nämlich nichts weniger als die Musik bebildern. Doch wie soll das gehen, wenn es schon schwer fällt, Musik in Worte und in Gedanken zu fassen? Schließlich ist es ein gänzlich anderes Medium und hat eine emotionale Unmittelbarkeit, die sich eines anderen Mediums nun wahrlich nicht rühmen kann. Musik bewegt einen in das Innerste und kann Tür und Tor öffnen. Türen des Schmerzes, der Liebe, der Erinnerung, der Hoffnung, der Trauer und der Freude. Alles kann durch einen einzigen Song, durch ein einziges Stück ausgelöst werden.

Und gerade letzteres ist die Herangehensweise und Thema der Serie. Sie nimmt die Musik als zentralen dramaturgischen Baustein und erzählt darum herum eine Geschichte. Dabei ist das Musikstück was dann gespielt wird im Grunde der Höhepunkt und fasst die Botschaft der jeweiligen Story zusammen. Was es natürlich auch ermöglicht, eine Vielzahl an Themen unterzubringen.

Die Heldin ist dann meist nur ein Katalysator. Eine junge Frau, die als weltbeste Reparateurin von Blechblasinstrumenten gilt, weswegen auch Leute von weiter her angereist kommen und so auch unterschiedliche Kulturkreise eingebracht werden können. Anhand eines Instrumentes wird dann eine Geschichte erzählt in deren Zuge dann ein bestimmtes Stück Musik zentral wird. Das ist zwar auf Dauer etwas schematisch, aber jede der  Storys ist ziemlich unterschiedlich. Aber eines haben sie gemeinsam: Lieder können Leben verändern. Das wird hier eindrücklich und beeindruckend geschildert.

Manchmal wird das in den satten Farben etwas kitschig wie in der ersten Kurzgeschichte, was dann äußerst süßlich geworden ist, wie man es manchmal eben aus dem asiatischen Kreis kennt. Aber dennoch sind die Geschichten bewegend und man ist gerührt. Denn man  traut sich auch an Themen die ansonsten in diesem Rahmen mit Vorsicht zu genießen sind. So spielt eine Episode in einem KZ und zeigt die Perversität wofür dort die Musik benutzt wird. Das ist mutig und wohl die beste Geschichte in dem Band. Eine andere nimmt auch politische Aspekte im Nahen Osten in den Fokus ist aber in ihrer großen Naivität sehr ärgerlich ausgefallen. Dahingegen ist die vierte, auch politische, Geschichte wieder sehr gelungen. So recht haben die Macher ihre Storys also nicht im Griff, sondern drohen immer wieder abzudriften.

Was an dem Band aber am meisten stört ist die Tatsache, dass nach jedem Kapitel einige Leserkommentare zu der Onlineepisode abgedruckt sind, wodurch sich der Leser bevormundet fühlen kann. Wenn man liest, das andere geweint haben, und man selbst nicht, fragt man sich, ob mit einem etwas nicht stimmt.

Die guten Zeichnungen machen da aber einiges wieder wett. Die weichen Linien sind von großer Eleganz und filigran wie ein zärtliches Stück Musik und kann weitgehend auf zeichnerische Mangaklischees verzichten.


Fazit:
Auch wenn manches zu naiv und kitschig ausgefallen ist, so sind die jeweiligen Kurzgeschichten doch bewegend und rührend. Zudem wird auf zeichnerische Klischees weitegehend verzichtet und der Strich ist von hoher Eleganz.

Westwood Vibrato 1 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Westwood Vibrato 1

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Tokyopop GmbH

Preis:
€ 14.00

ISBN 10:
3842008767

ISBN 13:
978-3842008762

192 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Storys
  • unterschiedliche Themengewichtung
  • Mut zu politischen Themen
  • bewegend
Negativ aufgefallen
  • manchmal etwas naiv und kitschig
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
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Rezension vom: 02.10.2014
Kategorie: Mangas
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