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Comic-Besprechung - Night of the living Deadpool

Geschichten:

Night of the Living Deadpool
"Night of the Living Deadpool 1-4"
Autor: Cullen Bunn
Zeichner / Colorist: Ramon Rosanas

Marvel Heartbreakers 1

Marvel Heartbreakers 1
Autor: Rick Spears
Zeichner: James Callahan
Colorist: Nathan Fairbairn



Story:
Nach einem großen Fressgelage erwacht Deadpool in einer menschenleeren Stadt. Doch so leer ist sie nicht, denn während der Söldner schlief, haben sich Zombies an ein anderes Buffet herangemacht. Als Deadpool auf andere Überlebende trifft, suchen sie verzweifelt einen Weg aus der Stadt und nach einem Platz, an dem man sicher sein kann.


Meinung:
Der Söldner für Pubertierende gibt seinem Publikum das was es von ihm erwartet: Dauergequassel mit einigen zündenden Sprüchen und viel Dummschwätzertum verbinden sich mit Gemetzel. Solch eine Kombination kann schnell nach hinten losgehen und in die Richtung von Gewaltverharmlosung hineinreichen, wenn nach jedem Toten ein cooler Spruch abgelassen wird, der die gezeigte Bluttat abschwächt. Als comic relief kann es hier nicht durchgehen, da die Spannung in den Deadpool-Geschichten doch eher zugunsten von Absurditäten zurückgeschraubt worden sind. Im Grunde ist Deadpool momentan für Marvel das, was Lobo einmal für DC war. Sprich: Gemetzel in einem absurden Kontext, was immer den Hauch von Unreife hatte aber auch kultig war.

Die Gefahr der Verharmlosung, oder besser: Banalisierung, von Gewalt ist in diesem aktuellen Sonderband aber glücklicherweise nicht zu finden. Selten waren die Morde so gerechtfertigt wie hier, da die Gegner ja schließlich Zombies und die nicht anders als mit Kopfschüssen zu besiegen sind. Da braucht man sich um Moral und Ethik nicht sonderlich zu scheren und kann durchaus die Gewalt mit Humor verherrlichen, da Zombies ja keine Menschen (mehr) sind, die man bekämpft und das Horrorgenre je generell schon absurd ist.

Aber ausgerechnet dieser Bereich zündet nicht. Was erstaunlich ist, da es ja eigentlich eine Parodie sein soll, die aber auch nur bedingt funktioniert. Als Parodie gibt es einfach zu wenig Witz. Zwar redet Deadpool mal wieder die ganze Zeit, wobei nur die wenigsten Dialogpassagen wirklich lustig sind, aber es gibt viel zu wenig Seitenhiebe auf das Genre. Und es reicht nicht, dass man die Zombies teilweise einfach reden lässt, um ihnen etwas Neues abzuringen, was eine Parodie im Übrigen nicht nötig hat. Und Anspielungen auf Genrevorläufer sind nicht oft zu finden. Da gibt es auf einigen Seiten einige berühmte Settings zu sehen, die Deadpool als mögliche Verstecke alle für ungeeignet hält. Da sieht man dann das Gefängnis aus The Walking Dead, das Einkaufszentrum aus Dawn of the Dead und den Vergnügungspark aus Zombieland.

Im Übrigen liegt der größte Reiz des Bandes auf einer anderen Ebene: Deadpool versagt ständig. So ist es ein grimmiger Witz das Deadpool durch seine Fehler das genreübliche Stammpersonal und die Figurenkonstellationen des Zombiegenres unterläuft und selber die Figuren tötet. Oft werden die Rollen einfach nur umgekehrt, was zwar ein schöner aber auch ein platter Einfall ist. Und so ist der Band nicht gegen das Genre gerichtet, sondern eine Verbeugung die sich nicht traut in die Vollen zu gehen, obwohl alle Voraussetzungen dafür gegeben sind.

Graphisch ist das alles aber gelungen und es können einige gute Gags eingebaut werden, wenn etwa bei einem Zombieüberfall im Hintergrund ein Ladenschild mit der Beschriftung „All you can eat“ zu lesen ist. Da sind auch einige Anspielungen an berühmte Zombies der Film- und Comicgeschichte zu finden und vor allem die Farbgebung kann einige Akzente setzen. Aber auch da schlittert der Band zwischen Ehrfurcht und Parodie etwas dahin und kann nicht richtig seinen Weg finden. Was ihn im Endeffekt sehr zwiespältig macht.

Fazit:
Es ist erstaunlich, dass eine Parodie auf das Zombiegenre so zahm ausfällt, da Deadpool nicht gerade für Zimperlichkeit bekannt ist. Aber seine Dialoge wollen nicht zünden und die Ehrfurcht vor den Genrevorläufern ist zu groß, als das etwas demontiert werden könnte. Es gibt Anspielungen und unterhaltsame Szenen, aber als Parodie ist das misslungen.

Night of the living Deadpool - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Night of the living Deadpool

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Paninicomics

Preis:
€ 12,99

ISBN 10:
3957980054

ISBN 13:
978-3957980052

112 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Anspielungen und Action
  • einige gute graphische Ideen
  • wenige zündende Gags
Negativ aufgefallen
  • als Parodie zu zahm
  • wenige zündende Gags
  • nichts Neues im Gammelladen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(1 Stimme)
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Rezension vom: 21.10.2014
Kategorie: Deadpool
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