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Comic-Besprechung - Fables 21

Geschichten:
US-Fables 114-123
Autor: Bill Willingham
Zeichner: Mark Buckingham, Gene Ha
Farben: Lee Loughridge, Art Lyon

Märchen sind dafür bekannt, dass sie zuweilen auch ohne Happyend auskommen und den Zuhörer manchmal traurig zurück lassen. Immer mit dem Gedanken, dass man gefälligst aus den Schaden anderer lernen soll. Zugegeben, die Märchen mit derartigem Abschluss sind selten. Genauso verhält es sich bei der Comicreihe Fables. Autor Bill Willingham hat den Figuren in seiner Erzählung viel aufgelastet. Zuletzt machte der schwarze Mann die gesamte Fablewelt unsicher, bis er unter Aufopferung des eigenen Daseins vom Nordwind eingesperrt wurde. Der Autor lässt also hin und wieder auch Märchenfiguren sterben bzw. verschwinden, je nachdem wie man das Ableben von eigentlich untoten Figuren sehen will.
Im vorliegenden 21. Band vergreift sich Willingham nun an die Kinder von Bigby Wolf und Snow White. Sie spielen schon seit einigen Ausgaben eine immer wichtigere Rolle und der Autor nutzt diese Fokussierung auf die Familie Wolf nun zu einem großen Rundumschlag.

"Welpen im Spielzeugland" schilderte eine extrem traurige Geschichte, bei welcher irgendwie keine Freude aufkommt bzw. diese lediglich immer nur von sehr kurzer Dauer ist. Schon alleine das gesamte Szenario, der Rand des Spielzeuglandes, wo alle kaputten und zerstörten Spielsachen landen, weckt kaum Hoffnungen auf einen glücklichen Verlauf der Story. Zu Beginn wird die Wolfstochter Therese quasi in dieses Land entführt. Sie soll die neue Königin der kaputten Spielzeuge werden. Schnell offenbaren sich erste Probleme: Es gibt nichts zu essen und die Spielzeuge sind allesamt Mörder, wenn auch im Grunde genommen unschuldig. Wirklich witzig ist das Szenario schon mal nicht. Als dann ihr Bruder Dare sich anschickt, seine Schwester zu befreien, kippt die Story endgültig.

Autor Bill Willingham zeigt mit diesem Band, dass er trotz der vielen laufenden Handlungsstränge immer wieder Ideen entwickelt, die fernab der regulären Erzählebene funktionieren und den Charme der Märchen ins Besondere versprühen. Natürlich gibt es in der Serie momentan wichtigere Sachen, wie beispielsweise der Aufbau von Fabletown, nachdem Mr. Dark weg ist. Dennoch nimmt sich der Autor immer wieder Zeit für einzelne Figuren, was im vorliegenden Band in ein wahres Drama mündet. Trotz zweifelhaften Happyends ist der Grundton eher beängstigend und man darf gespannt sein, wie die Familie Wolf im weiteren Handlungsverlauf mit dem Ergebnis umgeht.

Aufgrund der überwiegend in sich abgeschlossenen Geschichte bietet sich dieser Band auch für Neueinsteiger und Gelegenheitsleser an. Beide bekommen hier wirklich große Erzählkunst geboten, wo mal wieder wunderbar gezeigt wird, die genau der Autor die diversen Märchen studiert hat und wie komplex die einzelnen Storys ausgearbeitet werden.

Ebenfalls interessant ist das Fables Spin-Off „Wie das Schicksal spielt“, dass sich mit dem großen bösen Wolf beschäftigt. Der Leser reist hier sehr weit zurück in die Vergangenheit und erlebt einen tierischen Bigby Wolf, der Jagd auf eine Hexe macht. Als diese ihn verflucht, trabt er tief getroffen ab. Eine Schildkröte mit einer Tasse auf dem Panzer überzeugt ihn, doch noch einmal mit der Hexe zu reden. Schon alleine anhand der Schildkröte sieht der Leser wieder die vielen verschiedenen Einflüsse in Fables. Hier spielen nicht nur deutsche oder englische Märchen eine Rolle, auch Mystik und Sagen werden in die Handlung mit eingewoben.

Dass grafisch mal wieder alles in bester Ordnung ist, muss angesichts der langen Zusammenarbeit zwischen Willingham und Mark Buckingham wohl nicht mehr extra betont werden. Die Panels strotzen nur so vor Details, die Seitenränder wurden wieder sehr ansehnlich gestaltet und das Spielzeugland ist schon beim ersten Anblick äußerst trostlos. Toll!
Obwohl Fables in der Regel überaus empfehlenswert ist, gibt es doch immer mal wieder besondere Ausgaben, welche den Lesegenuss noch um ein Vielfaches steigern. Der 21. Band enthält genau so eine tragische und fesselnde Story. Beinah völlig losgelöst von der laufenden Handlung wird sich mit Einzelfiguren beschäftigt, und das auf wirklich dramatische Art und Weise. Zugreifen!

Fables 21 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Fables 21

Autor der Besprechung:
Christian Recklies

Verlag:
Paninicomics

Preis:
€ 19,99

ISBN 10:
3957981158

196 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • spannende und sehr gefühlsintensive Erzählung
  • von der Hauptstory losgelöste Geschichte
  • pure Dramatik
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(1 Stimme)
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Rezension vom: 02.12.2014
Kategorie: Fables
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