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Comic-Besprechung - Gröcha

Geschichten:
"Gröcha"
Autorin und Zeichnerin: Peggy Adam

„Dreck“ auf romanisch! Das heißt „Gröcha“, wenn man der Autorin Peggy Adam Glauben schenken will. Was für ein Titel!?
Aber bereits nach wenigen Seiten wird klar, dass dies nicht ganz so aus der Luft gegriffen ist. Die Künstlerin schildert in dieser Graphic Novel eine Welt, in der eine nicht näher definierte Krankheit die Menschen befällt. Während in den Städten peinlich genau auf Gesundheitstest geachtet wird, läuft auf dem Land alles ganz normal ab. Der Spagat zwischen dem urbanen und dem ländlichen Raum ist folglich groß und für den Leser auf den ersten Blick erkennbar.

Mitten in dieser eventuell utopischen Welt leben Emma und Marc, ein Pärchen, dessen Beziehung kaputt ist und die nichts mehr miteinander verbindet, bis auf ihre kleine Tochter.
Doch wo ist sie? Peggy Adam schickt beide Personen auf eine Odyssee, raus aus der Stadt, hinein in die Wälder. Hier kommt es zum Streit, bei dem keiner von beiden, wie sonst, einfach so abhauen kann.

Leider wird vieles in dier Graphic Novel in die Länge gezogen, während andere Ereignisse lediglich angedeutet werden. So gibt es zahlreiche Panels mit Landschaftsaufnahmen. Die Reise von Marc in die Berge wird in aller Ausführlichkeit geschildert, die Entstehung der Beziehung zu Emma ist der Autorin hingegen nur einige Panels wert. Gerade letzteres hätte viel zum Verständnis der Geschichte beigetragen. Stattdessen wird noch die Tochter mit involviert, welche jedoch nicht (mehr?) da ist.

Das Ganze ist alles etwas komisch. Die vom Verlag angekündigte „Reflexion über das Verhältnis Mensch-Natur“ kann nur ansatzweise aus den Panels herausgelesen werden. Eine direkte Auseinandersetzung zu dieser Thematik findet im Grunde genommen nicht statt. Natürlich ist der Unterschied zwischen den Stadt- und den Landmenschen offensichtlich. Worin hier aber das Verhältnis zur Natur begründet liegt, ist rätselhaft.

Wird „Gröcha“ auf die Beziehung zwischen den beiden Figuren reduziert, ist die Erzählung im Hinblick auf das Ende schlüssig. Viel mehr hier herauszulesen, dafür bedarf es dann doch mehr erzählerische Tiefe.

Die grafische Seite baut durchweg auf schwarz-weiß Zeichnungen mit regelmäßig angeordneten Panels. Hintergrundgrafiken oder Details sucht der Leser hier vergebens. Stattdessen setzt Adam den Fokus auf die handelnden Figuren. Dabei bleibt sich überwiegend auf das Paar fixiert, alles andere ist eher ein Hintergrundrauschen.
Gelungen ist vor allem das Spiel mit Licht und Schatten, was gerade in den Momenten, wo Marc durch den dunklen Wald mit Taschenlampe stapft, eine beinah schaurige Stimmung erzeugt.
Leider kann dies aber auch nicht darüber hinwegtäuschen, dass dafür auch etwas an Inhalt fehlt bzw. dieser nur schwer zum Leser transportiert wird.

Demzufolge ist „Gröcha“ ein Comic, der aufgrund der wenigen Texte sehr schnell durchgelesen ist. Zurück bleibt ein wenig zufriedengestellter Leser, der nichts so richtig mit dem Ergebnis anfangen kann. Hier wären doch mehr Infos besser gewesen. So landet diese Graphic Novel leider schnell im Buchregal, ohne dass sich der Leser viele Fragen zum Inhalt stellen wird.

Gröcha - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Gröcha

Autor der Besprechung:
Christian Recklies

Verlag:
Avant Verlag

Preis:
€ 19,95

ISBN 13:
978-3939080923

104 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • gute schwarz-weiß Zeichnungen
Negativ aufgefallen
  • Inhalt bildet ein großes Fragezeichen
  • kein Tiefgang, wenig Infos, zu wenig Text
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
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Rezension vom: 22.02.2015
Kategorie: One Shots
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