Comic-Besprechung - Snow White & Alice 1

Geschichten:
Snow White & Alice 1
Autor & Zeichner: Pepu

Story:
Snow White hat es im Leben nicht gerade einfach. Durch die roten Augen und ihre weißen Haare ist sie eine Außenseiterin. Die Nachbarskinder lassen keine Gelegenheit aus sie zu hänseln und ärgern, die Erwachsenen – vor allem ihre Stiefmutter – greifen nicht ein und gebieten dem Einhalt, eher im Gegenteil, sie ermutigen die Jugendlichen noch durch ihr Verhalten.

So hat Snow White nur einen Freund. Spiegel ist ein magisches Wesen, das der in sich selbst verliebten Stiefmutter ständig zu Willen sein muss. Als er sieht, dass seine kleine Freundin nur noch leidet, schickt er sie kurzerhand durch sich hindurch ins Spiegelland.

Dort gerät sie schon bald in Gefahr und wird von einem netten jungen Prinzen gerettet. Der aber hält ihr schon im nächsten Moment eine Waffe an den Kopf und will wissen, ob sie dem „Weißen Kaninchen“ dient. Dabei hat das Mädchen eigentlich dem Spiegel versprochen, den jungen Mann, der Alice heißt, zu seinem Königsthron zu verhelfen …



Meinung:
Europäische Märchen und gewissen Kinderbuchklassiker hatten bei den Japanern schon immer einen gewissen Stellenwert, aber kein anderer Manga mischt die Geschichten diesmal so wirr und schräg zusammen wie Snow White & Alice.

Pepu geht gleich in die Vollen, indem sie nicht nur ein klassisches Märchenmotiv auf dem Kopf stellt, sondern auch den ansonsten eher als Diener dargestellten Zauberspiegel zum Manipulator macht. Kaum ist die Heldin auf der anderen Seite, greifen jedoch die Welten von Lewis Carroll, wobei da nicht ganz ersichtlich ist, welchem der Vorzug gegeben wird.

Ein wenig chaotisch und ziemlich hektisch wird vom Leid des Mädchens in ihrem wahren Zuhause erzählt, in dem sie keine Liebe bekommt, nur weil sie anders ist. Deshalb scheint sie auch für das Leben auf der anderen Seite gut vorbereitet, lässt sie sie sich doch erst einmal nicht viel von Alice, dem Märzhasen, dem Hutmacher etc. nichts vormachen.

Wer so etwas mag, kann sich auf eine ganze Menge schriller Begegnungen freuen, denn mehr gibt es in dem Band bisher nicht zu sehen. In welche Richtung die Geschichte laufen wird, ist ebenfalls noch nicht abzusehen, auch wenn man das ein oder andere erahnen kann. Der flüchtige, aber immerhin lebhafte Zeichenstil gibt der Handlung zudem noch die passende Atmosphäre.



Fazit:
Snow White & Alice ist nach diesem ersten Band noch schwer einzuschätzen, gibt es doch keine wirkliche Handlung, sondern nur jede Menge verrückte Begegnungen in der hektisch erzählten Geschichte, die sich für nichts und niemanden Zeit lässt. Wer jedoch Geschmack an den schrägen Ideen um das Wunderland und Schneewittchen gefunden hat, sollte ruhig noch einen Blick in den nächsten Band riskieren

Snow White & Alice 1

Autor der Besprechung:
Christel Scheja

Verlag:
Egmont Manga

Preis:
€ 7,50

ISBN 13:
978-3770486427

194 Seiten