Comic-Besprechung - Sprite 6

Geschichten:
Sprite 6
Autor und Zeichner: Yugo Ishikawa

Story:
Noch immer stecken Yoshiko und ihre Freundinnen zusammen mit ein paar anderen Leuten in einer anderen Zeit fest. Durch eine Welle „Schwarzen Wassers“ sind sie aus der Gegenwart gerissen und mit in das Jahr 2060 genommen worden, in der die Erde, so wie sie sie kennen, dem Verfall preisgegeben worden ist und die Menschen eigentlich nur noch um ihr Überleben kämpfen, sofern sie nicht der Greisenkrankheit erlegen sind.

Immerhin sind sie dieser dystopischen Zukunft jetzt entronnen, indem sie sich, wie die Kinder, denen sie im Jahr 2060 begegnet sind, der schwarzen Welle gestellt haben. Leider können sie nicht steuern, wohin sie das tragen wird, deshalb hoffen sie das Beste, bleiben in dem Hochhaus, das zu ihrer Zuflucht geworden ist.

Allerdings zeigt sich auch, dass die Wände der Zeit durchlässig geworden sind, denn kurzfristig können sie Kontakt zu einem Schulkameraden aufnehmen. Doch dann entgleitet ihnen die Gegenwart wieder und sie landen an einem Ort, der ihnen gänzlich unbekannt ist, obwohl das Haus seinen Standplatz nicht wechseln kann. Wohin hat es sie jetzt nur verschlagen?



Meinung:
Normalerweise sollte man sich ja denken, dass Sprite mit diesem Band einen Abschluss finden könnte, aber der Künstler überrascht. Nicht nur, dass er die Helden und Heldinnen auf eine Reise der Hoffnung schickt, in der sie erst einmal nichts anderes machen können als abzuwarten, die Enge sorgt auch dafür, dass lange unterdrückte Gefühle aufkochen.

Nun, da es nicht mehr ums überleben geht, können sich Zorn und Verzweiflung breit machen – die Wut darüber mit in das Dilemma gerissen worden zu sein, oder die Angst, jetzt doch nicht wieder nach Hause zu kommen. Die Schwarze Flut scheint jedenfalls unerbittlich zu sein – und einige der Reisenden verstehen jetzt, warum die Kinder, die das schon mehrfach mitgemacht haben, so abgebrüht sind. Die vielen Konflikte und Ausbrüche von Wut schüren auf jeden Fall die Spannung.

Immer wieder gibt es dramatische Momente, aber die wirkliche Überraschung erwartet die Helden am Ende. Denn ihr Haus landet an einem Ort, den sie zunächst nicht einschätzen können. Das letzte Bild ist dann der dazu passende Cliffhanger, der alles möglich macht.

Alles in allem bleibt der Manga weiterhin spannend, denn durch die Wendung ist nun immer weniger klar, wie die Jugendlichen jemals einen Weg nach Hause finden sollen – denn neue Herausforderungen warten auf sie, die es in sich haben könnten.



Fazit:
Sprite erlaubt sich im sechsten Band einen Sprung – nicht nur in der Zeit, sondern auch im Szenario. Doch zunächst einmal steht als verbindendes Element das Beziehungsgeflecht der Figuren im Mittelpunkt, das auch die nächsten Abenteuer entscheidend prägen könnte.

Sprite 6

Autor der Besprechung:
Christel Scheja

Verlag:
Carlsen

Preis:
€ 7,95

ISBN 13:
978-3551727572

208 Seiten