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Comic-Besprechung - Ikigami - Der Todesbote 9
Geschichten:Ikigami – Der Todesbote 9
Autor und Zeichner: Motoro Mase
Story:
Fujimoto ist von Zweifeln und Angst geprägt. Auf der einen Seite spürt er, dass sich sein Widerstand gegen das System immer mehr steigert, auf der anderen Seite hat er die Furcht, als Gedankenverbrecher enttarnt zu werden und damit die volle Härte des Staates zu spüren, so wie Frau Kubo. Besonders verunsichert ihn das Verhalten seiner Vorgesetzten, die ein besonderes Auge auf ihn geworfen zu haben scheint.
Derweil erhält die junge Krankenschwester Ooba einen Ikigami – und das zu einer Zeit, in der sie selbst wegen der Grausamkeit der Gesellschaft verzweifelt ist, kann sie doch nicht verstehen, dass viele Eltern ihre behinderten Babys lieber sterben lassen, als ihnen das Recht zu Leben zu erkämpfen, so wie ihr Vater es getan hat. Doch in ihren letzten Stunden geht sie noch weiter. Gerade weil wieder neue Impfungen der Schulkinder anstehen, beschließt sie, ein Zeichen zu setzen.
Die ablehnende Haltung gegenüber dem System nimmt hinter den Kulissen immer mehr zu. Viele Männer und Frauen treffen sich heimlich, denn sie wissen auch, dass es noch schlimmer werden kann als es jetzt schon ist. An den Grenzen droht nicht nur ein Krieg, es wird auch die Regierung veranlassen härter durchzugreifen. Und das schürt ihren Hass auf alles, was mit der Regierung zusammenhängt Deshalb leben Ikigami-Boten wie Fujimoto immer gefährlicher ...
Meinung:
Auch wenn der neunte Band wieder von zwei voneinander unabhängigen Fällen dominiert wird, so zeigt sich doch, dass die Geschichte mittlerweile einen roten Faden besitzt. Verbindendes Element ist natürlich der Todesbote Fujimoto, dessen Zweifel und Ängste immer deutlicher in Szene gesetzt werden. Auf der einen Seite ist er dem System zwar noch treu, auf der anderen Seite kann er seine Augen aber auch nicht mehr vor dem Übel verschließen, was es mit sich bringt.
Derweil gruppiert sich im Untergrund der Widerstand. Beide Fälle sind Auslöser für die Menschen, sich denen anzuschließen, die schon lange gegen die Regierung arbeiten und als Gedankenverbrecher gelten, aber genau wissen, das Aktionen wie Angriffe auf die Boten oder Aufrufe der Todeskandidaten nur die Spitze des Eisbergs sind. Zudem schürt ein externer Konflikt die Spannung.
Vielleicht ist es gar nicht einmal so falsch, dass das „System“ in der Geschichte so schwammig geblieben sind. Man kennt bisher nur die Impfungen, die die Bevölkerung ruhig halten sollen, die damit verbundene Propaganda und die ungerechte Auswahl, aber wirklich viel weiß man nicht über die mächtigen im Lande. Das sorgt für ein unbestimmtes Grauen, eine innere Paranoia, die vom Manga nach und nach auch auf den Leser überschlägt.
Deshalb bleibt es eine beeindruckende Erzählung, in der man erst die Auswirkungen des totalitären Regimes auf das Leben ganz normaler Menschen kennenlernt, ohne jedoch all zu viel zu erfahren. Spannung entsteht nicht nur Action, sondern vor allem durch die konsequente Erzählweise, die den Figuren nach und nach dabei hilft, sich weiter zu entwickeln.
Fazit:
Ikigami - Der Todesbote verbindet wie immer die Einzelschicksale, die an sich schon dramatisch sind, mit einem komplexen Hintergrund, der sich immer mehr entwickelt und Atmosphäre entwickelt. Zugleich regt der Titel zum Nachdenken an, denn nicht wenige dürften sich fragen, wie sehr oder wenig sie sich mit einem solchen Regime arrangieren würden.
Ikigami - Der Todesbote 9
Autor der Besprechung:
Christel Scheja
Verlag:
Carlsen
Preis:
€ 7,95
ISBN 13:
978-3551795793
240 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser
- Die persönlichen Schicksale hinterlassen Eindruck
- Eine so düsteres wie dichtes Szenario, das nachdenklich macht
- Der Hintergrund nimmt konkretere Formen an
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
Bewertung: | ||
(1 Stimme) | ||
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Rezension vom: | 28.07.2015 | ||||||
Kategorie: | Ikigami - Der Todesbote | ||||||
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