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Comic-Besprechung - Extinction Parade 1: Zombieparade

Geschichten:
Extinction Parade 1: Zombieparade (The Extinction Parade 1-5)
Autor: Max Brooks, Zeichner / Inker: Raul Caceres, Colorist: Digikore Studios


Story:
Das in Malaysia ein Zombieausbruch stattfand, nehmen die ortsansässigen Vampire eher amüsiert zur Kenntnis. Schließlich kam das schon häufiger vor und die Menschen haben das immer in den Griff bekommen. So nehmen sie die ganze Angelegenheit nicht sonderlich ernst und finden die Störungen in ihrem normalen Ablauf eher lästig. Bis ihnen dämmert, dass die Zombies über die Menschen siegen könnten.


Meinung:
Mit der Comicserie Extinction Parade erweitert Max Brooks eine seiner eigenen Kurzgeschichten. Dabei handelt es sich weniger um eine Adaption, sondern um eine Wiederverwertung der Grundidee. Hier werden nun die ersten fünf Hefte versammelt. Man merkt es dem Band deutlich an, das er auf einer Kurzgeschichte basiert. Denn die Gattung lebt davon, dass eine Idee ausgestaltet wird und es auf den Endtwist ankommt. Oft geben Kurzgeschichten aber nicht so viel her, dass man sie beliebig ausweiten könnte. So leidet dann oft eine Erweiterung darunter das die Dramaturgie nicht sonderlich ausgefeilt ist.

Das ist auch hier der Fall. Max Brooks schreibt das erste Mal für Comics. Bislang machte er ja von sich reden indem er wie auch Robert Kirkman den aktuellen immer noch anhaltenden Zombieboom mit ausgelöst hat. Nicht nur seine Romane waren erfolgreich, sondern auch deren Adaptionen als Film (World War Z) und als Comic (Zombie Survival Guide).  Warum er nun aber keine eigenständige Geschichte erfand wie etwa George A. Romero mit Empire of the Dead, sondern eine seiner eigenen Geschichten nahm, ist logisch, da man sich so Sicherheit verschafft und zumindest bei den Gehversuchen in einem fremden Genre etwas Grundlage bei dem Stoff hat. Nur wie gesagt: die Grundidee ist zwar sehr gut, gibt aber allein nicht so viel her. So ist das ganze recht geschwätzig ausgefallen. Als ob damit etwas kompensiert werden sollte. Aber immerhin wird ein glaubwürdiges psychologisches Profil von Vampiren geliefert. Es geht schließlich darum wie Vampire mit einer Zombieapokalypse umgehen. Erst sind sie amüsiert, nehmen das Ganze nicht ernst, bis sie endlich zu der Erkenntnis kommen, das mit der Ausrottung der Menschheit durch die Zombies ja auch die Ernährungsgrundlage der Vampire verschwinden würde. Es dauert bis zu dieser Erkenntnis und den damit zusammengehörigen Konsequenzen. Bis dahin wird vor allem im Off-Kommentar viel geredet.

Auch wenn das all die Handlungen verschleppt, gibt es doch einen Einblick in das mögliche Denken der Blutsauger, was Assoziationen an Interview mit einem Vampir zulässt. Vampire sind Raubtiere, sie jagen, planen aber nicht. Dafür haben sie ihre menschlichen Helfer. Diese Arroganz und Ignoranz die bis hin zur Faulheit und einer Lebensunfähigkeit gehen, machen sie nur schwer zu Sympathieträgern, ist aber angesichts deren Geschichte logisch und konsequent. Vampire sind Parasiten, die sich vom Blut anderer ernähren. Auch haben sie nie etwas geschaffen, sondern partizipieren nur und nehmen alles mit, was die Menschen erfinden und erschaffen. Dennoch fühlen sie sich ihrer Beute immer überlegen. Parasiten, fürwahr. Nur Nutznießer in jeder Hinsicht, aber sie liefern keinerlei Beitrag, sondern sind rein hedonistisch auf das eigene Vergnügen ausgerichtet. Womit auch eine Parallele zu der heutigen Gesellschaft gemeint sein könnte.

Dieses Profil ist sehr gelungen und bietet interessante und spannende Aspekte. Aber die Handlung, die bislang auf einen Bierdeckel passt, leidet etwas darunter. Aber die Zeichnungen von Raul Caceres sind sehr lohnenswert.  Nicht nur wegen der ekligen Details, die man auch von seinen Beiträgen zu Crossed kennt. Wer  mutig genug ist, sollte manche Panel mal genauer betrachten, da immer wieder fiese Details eingebaut sind. Sondern die Qualität macht vor allem die ungeheure Dynamik aus. So setzt sich manche Bewegung in der Panelform fort. Eine Speedline wird so zu einer Panelumrandung und Elemente eines Bildes geben den Rahmen oder den Verlauf der Leserichtung anderer Panels vor. Das ist schon großartig gemacht. Auch seine Umsetzung des Raubtiercharakters der Vampire ist sehr gut. Neben den offensichtlichen, wie den Fangzähnen und Krallen, sind es auch die Körperhaltung welche das jagende Wesen unterstreichen.

Insgesamt ist der Band hauptsächlich für Horrorfans einen Blick wert. Genrefremde werden wohl ihre Schwierigkeiten damit haben, aber gerade Vampirfans können hier noch einige schöne neue Gedanken finden.

Fazit:
Die Story vermag absehen von der Grundidee nicht sonderlich zu überzeugen und ist auch recht geschwätzig ausgefallen, liefert aber äußerst interessante Einblicke in die mögliche Psyche von Vampiren. Zudem sind die Zeichnungen trotz der ekligen Details sehr dynamisch mit einer innovativen Panelgestaltung.

Extinction Parade 1: Zombieparade - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Extinction Parade 1: Zombieparade

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Paninicomics

Preis:
€ 16,99

ISBN 10:
3957983894

ISBN 13:
978-3957983893

148 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Storyidee
  • mögliche Psychologie von Vampiren
  • dynamische und innovative Zeichnungen
Negativ aufgefallen
  • rudimentäre Story
  • zu geschwätzig
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
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Rezension vom: 21.08.2015
Kategorie: Alben
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