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Comic-Besprechung - Crossed 12: Badlands 5

Geschichten:
Crossed 12: Badlands 5
Der Biker und der Beatnik

Autor: Simon Spurrier, Zeichner: Rafael Ortiz, Colorist: Digikore Studios

Gore Angels
Autor: David Hine, Zeichner: German Erramouspe, Fernando Heinz Furukawa, Colorist: Digikore Studios

Das große Yin
Autor: Simon Spurrier, Zeichner: Gabriel Andrade, Colorist: Digikore Studios


Story:
Die Welt der Gefirmten bringt merkwürdige Verbündete zu Tage: so tun sich ein Biker und ein Hippie zusammen, um in San Diego etwas zu erledigen. Auf dem Weg dahin lesen sie noch eine junge Frau auf und geraten in die Fänge von religiösen Fanatikern. Auch Japan ist betroffen und einige amerikanische Studenten versuchen sich zu retten. Doch einer von ihnen hat noch einen Racheplan im Hinterkopf. In der dritten Story versucht der Schotte Jackson seinen Wahnsinn in den Griff zu bekommen. Vor allem weil er ahnt, was hinter dem Ausbruch der Seuche stecken könnte.


Meinung:
Auch im zwölften Band der Horrorserie Crossed geht es gewohnt heftig und brutal zu. Doch wird auch hier weit mehr als die vordergründige Brutalität und der Sex geboten. In diesem Band mit dem Subtitel Badlands Teil fünf gibt es insgesamt drei Stories die unabhängig voneinander zu lesen sind. Alle drei besitzen zudem einen zutiefst schwarzen Humor.

In Der Biker und der Beatnik entsteht dieser durch den ironischen Off-Kommentar und der ungleichen Paarung zweier ungewöhnlicher Helden die hier ihre Erlösung suchen und sie auf eine zutiefst andere Art erfahren als sie gedacht haben und sich ihre angestammten Rollen umkehren. Aber ein Rocker und ein Hippie als Reisegefährten lassen natürlich auch Assoziationen an den Kultfilm Easy Rider zu. Allerdings mit auf dem Kopf stehenden Vorzeichen und  die Geschichte von Spurrier spielt mit eben diesen Elementen. Drastisch geht es natürlich auch zu und jeder Hoffnungsschimmer den man hätte haben mögen wird im letzten Panel eindrucksvoll zunichte gemacht.

Das große Yin ist ein Wiedersehen mit dem verrückten Jackson aus der grandiosen Subserie von Crossed Wish you were here. Man erfährt mehr von seinem Hintergrund, was mit ihm vor und während der Seuche geschah und verbindet ein Soldatenopus mit der brutalen Welt von Crossed. Nicht nur diese Geschichte von Simon Spurrier, sondern auch seine Storyline mit dem Bikerpärchen atmen deutlich den Geist von Garth Ennis und seinem radikalen wütenden Humor. Besonders bei diesem Beitrag sind die Zeichnungen mehr als nur die Bebilderung des Textes, sondern bieten auch einen Einblick in die Psyche der Hauptfigur.

Die dritte Geschichte im Bunde, Gore Angels, ist die brutalste und erschütterndste von allen dreien. Gibt es zumindest in Details und in einigen Handlungselementen der anderen Beiträge noch Hoffnung, so ist hier alles vergebens. Hier wird sehr schnell deutlich, dass die Gefirmten das ausleben, was die meisten der Menschen sich erträumen. Auch wenn man es sich nicht eingestehen will. Ein Protagonist war Teil einer Gruppe von Vergewaltigern und lebte seinen Trieb hemmungslos aus, wohingegen eine andere Figur sich in Gewaltphantasien flüchtet. Die Gefirmten sind dann die Spiegelbilder des Inneren dieser beiden Charaktere da sie den Sex hemmungslos austoben und auch vor extremster Gewalt nicht zurückschrecken. Das was moralisch falsch ist, kümmert sie nicht mehr und jede Schranke fällt. Aber die Anlage dazu, sich eben auf die Weise zu verhalten, kommt in jedem der Charaktere hier vor. So ist eine Frau Gruppensex nicht abgeneigt, eine andere ist voyeuristisch veranlagt. Ein Mann will einer Frau Rache ermöglichen, die wiederum sich in Gewaltphantasien ergeht. Letztere wiederum sprechen sogar ein Publikum an, die sich an den Bildern und Phantasien ergötzen. Und einer ist bereit für die Ehre zu töten. Alles sind Dispositionen für das, was die Gefirmten ihnen dann in drastischer Form vorhalten.

Es ist mal interessant zu sehen wie auf die Seuche abseits von den USA und England reagiert wird, da diese Story in Japan spielt und immer wieder kleine Anspielungen einbringt. So kommen Cosplayer ebenso vor, wie ein culture clash und die Suche nach spiritueller Erleuchtung. Letztere wird hier auf extreme Art und Weise erlangt. Diese Geschichte kann einem sensiblen Leser durchaus auf den Magen schlagen, wobei gerade diejenigen Protagonisten schrecklicher wirken, die noch um ihr unmoralisches Tun wissen, dieses aber versuchen zu rechtfertigen. Was die Gefirmten nicht können, da ihr Verstand nicht mehr dazu ausreicht, sondern sie allein den Trieb ausleben.

Spannend sind alle drei der Geschichten und man fiebert mit den Charakteren wirklich mit. Schocks kommen am laufenden Band vor und ausgerechnet die brutalste und unangenehmste Geschichte, die in Japan, ist auch die beste. Krass und gut.

Fazit:
Nichts für schwache Gemüter oder einem sensiblen Magen. Wie gewohnt geht es hier sehr brutal zur Sache, aber es gelingt doch allen drei Geschichten sowohl einen sehr schwarzen und bösen Humor einzubringen als auch gute Psychologisierungen zu entwerfen welche aufzeigen, das die Gefirmten Wünsche ausleben welche alle anderen auch haben.

Crossed 12: Badlands 5 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Crossed 12: Badlands 5

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Paninicomics

Preis:
€ 19,99

ISBN 13:
4197959319997

200 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • schwarzer Humor
  • gute Psychologie
  • unangenehme Wahrheiten
  • zeichnerisch geschickt
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(1 Stimme)
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Rezension vom: 01.12.2015
Kategorie: Crossed
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