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Comic-Besprechung - Nonplayer Buch 1
Geschichten:Nonplayer
Autor, Zeichner: Nate Simpson
Story:
Warriors of Jarvath ist das große, angesehene MMORPG der Zukunft. Nur hier fühlt sich Dana wirklich lebendig. Doch gleichzeitig ziehen dunkle Wolken auf. Denn es scheint so, als ob im 'Scape, wie die Welt von den Gamern genannt wird, Künstliche Intelligenzen unterwegs sind, was im Prinzip verboten ist.
Meinung:
"Nonplayer" ist ein faszinierender Comic aus dem Splitter-Verlag. Denn auch wenn es wie ein typisches frankobelgisches Werk aussieht, ist die Serie in den USA entstanden. Ihr Schöpfer und Macher ist Nate Simpson.
Nate Simpson wurde 1973 in Los Angeles, Kalifornien geboren. Seit 1993 arbeitet er in der Videospieleindustrie. Er lebt aktuell in Seattle und hat für "Nonplayer", seinem ersten Comicbuch, 2011 den Russ Manning Promising Newcomer Award erhalten.
In der Zukunft ist die Technik soweit fortgeschritten, dass man mit Hilfe simpelster Apparate in virtuelle Realitäten eintauchen kann. Für Dana sind sie Mittel zum Zweck, um dem realen Leben zumindest zeitweise zu entfliehen. Sie ist eine aktive Mitspielerin in dem MMORPG Warriors of Jarvath. Doch in der letzten Zeit fallen ihr Ungereimtheiten auf, über die sich jedoch keine allzu großen Gedanken macht.
Was sie nicht weiß ist, dass in dem Spiel vermutlich Künstliche Intelligenzen zum Einsatz kommen. Und deren Nutzung ist stark sanktioniert. Denn immer wieder laufen A.I.s Amok und müssen in die Schranken gewiesen werden.
Der große Anziehungsfaktor von "Nonplayer" ist ganz klar die Arbeit von Nate Simpson, seine Idee visuell zum Leben zu erschaffen. Es steckt jede Menge Arbeit da drinnen, das ist klar. Und visuell ist das Werk wirklich beeindruckend.
Der Macher der Reihe hat sich deutlich an den frankobelgischen Comics orientiert. Sein "Warriors of Jarvath" wirkt teilweise vom großen Moebius inspiriert, was die Liebe zur graphischen Fabulierkunst angeht. Wenn seine Hauptfigur Dana zum Beispiel von der realen in die virtuelle Realität überwechselt, fühlt man sich an den Großmeister der europäischen Comics erinnert. Und nur wenige Aspekte deuten darauf hin, dass man es hier mit einer Serie zu tun hat, die ursprünglich in Amerika, beim "Image"-Verlag herauskam. Kleinere Anspielungen, wie Robert Kirkmans Superheld Invincible auf dem T-Shirt eines Charakters weisen darauf hin.
Doch ansonsten ist der Comic mehr ein Versprechen. Es verheißt eine Symbiose aus amerikanischer Narration und europäischer Darstellungskunst. Was das heißt? Dass Nate Simpson sich jede Menge Zeit lässt, die Story voranzutreiben. Denn sie schreitet genauso langsam voran, wie es aktuell in den US Comics gerne gemacht wird.
Der Autor lässt sich Zeit, seine Hauptfigur Dana einzuführen. Man lernt sie kennen, weiß, dass sie eine erfahrene Spielerin in dem MMORPG ist, und dass sie noch zu Hause wohnt. Sie arbeitet als Imbisskurierfahrerin und nutzt jede Chance, in die virtuelle Welt einzutauchen. Mehr erfährt man nicht.
Dafür umso mehr von der wahren Realität. Von den amoklaufenden AIs und den Polizisten, die gegen sie antreten. Ebenso erfährt man auch etwas von den Machern des Spiel, die bewusst gegen das Gesetz verstoßen, um ihr Spiel so realistisch wie möglich zu gestalten.
Das alles sind interessante Fakten. Und die Story ist zwar so weit okay, dass man zumindest überlegen könnte, sich den nächsten Band zu holen. Doch der lässt auf sich warten. Nate Simpson kann nur in der Woche drei Stunden vor der Arbeit an dem Comic arbeiten. Und so sind zwischen Heft 1 und 2 vier Jahre vergangen. Die Serie verkauft sich nicht gut genug, um eine 100%ige Konzentration auf die Erschaffung zu rechtfertigen.
Es wird also noch dauern, bis die Fortsetzungen hierzulande herauskommen. Und auch, wenn sich die Wartezeit graphisch lohnt: Man weiß nicht wirklich, ob man sich den nächsten Band holen soll. Denn dafür ist die Story bislang nur ein einzig großes Versprechen, dass noch eingelöst werden muss.
Deshalb wird der Comic auch nur zum "Reinschauen" empfohlen.
Fazit:
"Nonplayer" von Nate Simpson ist das Versprechen einer Verschmelzung amerikanischer Erzählweise mit frankobelgischem Illustrationsstil. Vor allem Letzteres funktioniert fantastisch, da die Zeichnungen des Amerikaners einfach nur unglaublich gut sind. Man fühlt sich stellenweise an Möbius erinnert, was nicht verkehrt ist. Dabei lässt sich der Autor Zeit, die Welt, in der der Comic stattfindet, einzuführen. Man erfährt jede Menge interessanter Details und will mehr wissen. Doch bis es so weit ist, wird es wohl noch dauern. Und solange wird das Versprechen nicht eingelöst.
Nonplayer Buch 1
Autor der Besprechung:
Götz Piesbergen
Verlag:
Splitter
Preis:
€ 15,80
ISBN 13:
978-3-95839-095-9
64 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser
- Grandiose Illustrationen
- Interessante Welt
- Langsam voranschreitende Handlung
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
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(1 Stimme) | ||
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Rezension vom: | 03.01.2016 | ||||||
Kategorie: | Nonplayer | ||||||
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