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Comic-Besprechung - Avengers: Heldenfall

Geschichten:
US-Avengers # 500-503, Avengers Finale (2005) 1
Autor: Brian Michael Bendis
Zeichner: David Finch und andere
Farben: Frank d´Armata und andere


Es ist schon sehr vorbildlich, dass Panini seit einiger Zeit die großen Marvel-Events noch einmal gebündelt herausgibt und auch des Öfteren neu auflegt. So kommen Lesergruppen mit den Storys in Kontakt, welche die Events nur aus Querverweisen bzw. anhand ihrer Auswirkungen auf die Marvel-Kontinuität kennen.
"Heldenfall", welches im Jahre 2005 die Avengers prägte, dürfte eines der etwas unbekannteren Events sein, da sich die Auswirkungen auf die folgenden Epochen in Grenzen halten.
Die Marvel-Allzweckwaffe Brian Michael Bendis zeigt sich für das Skript verantwortlich und offenbart dem Leser eine Avengers-Truppe, die plötzlich aus dem Alltag herausgerissen wird und mehrere Angriffswellen gegen ihr Hauptquartier abwehren muss. Da dies in der Schnelle der Zeit größtenteils misslingt, liegt das Anwesen in Schutt und Asche und, schlimmer noch, einige Rächer sind tot bzw. schwer verletzt. Dies sorgt für einiges an Kopfzerbrechen, da nirgendwo ein Hinweis zu finden ist, wer sich für Angriffe verantwortlich zeigt. Erst der Magier Dr. Strange bringt Licht ins Dunkel.

Der Leser sieht die immensen Zerstörungen und Angriffswellen erst einmal voller Unglauben. Riesige Explosionen, abstürzende Flugzeuge, Kämpfe gegen Ultron und so weiter prasseln auf ihn ein, ohne dass irgendein Zusammenhang klar ist. Für einen Superheldencomic, wo die Bösen eigentlich immer schnell bei der Stange sind, wenn es darum geht, sich zu offenbaren und den großen Plan zu erklären, ist dieser Start ungewöhnlich. Also ist der Leser anfangs genauso schlau wie die Rächer. Mit dem Auftritt von Dr. Strange verändert sich dies und der Schuldige ist schnell ausgemacht. Bis dato hat Bendis ein wirklich actionreiches Stück geschrieben, welches nun aber leider in unlogische Zusammenhänge abdriftet. Es scheint mal wieder, dass für den Event eine grundlegende Idee existierte, daraus aber im weiteren Verlauf nichts gemacht wurde.

So ist "Heldenfall" im Endeffekt ein relativ langatmiger Comic, der wieder einmal vor lauter pseudo-philosophische Sprüche nur so tropft und bei dem sich die Helden versuchen neu zu strukturieren. Klar, der Angriff kam so überraschend und vernichtend, dass eine Neuorganisation notwendig erscheint und dass sich die Rächer fragen müssen, wo sie eigentlich stehen. Die Umsetzung dieser Schlussfolgerungen wird immens in die Länge gezogen und nimmt die zweite Hälfte des Bandes ein. Warum sich ein Leser diese Handlung zu Gemüte führen soll, wenn im Endeffekt nichts Nennenswertes dabei herauskommt, ist fraglich.
Ungewohnt ist hierbei vor allem, dass die Story keinen finalen Kampf als Abschluss hat, sondern nach den anfänglichen Angriffen nicht mehr viel an Action kommt. Rückblicke auf vergangenen geschichtsschreibende Situationen bei den Avengers oder persönliche Empfindungen der Helden mögen zwar vereinzelt noch interessant sein, warum dafür aber gleich ein ganzer Event geopfert werden muss ist fraglich.

Generell stellt sich bei "Heldenfall" die Sinn-Frage, denn im Endeffekt wird nichts geklärt, alles basiert auf Annahmen und ein Gegner wird auch nicht vernichtend geschlagen. Bendis zeigt somit wieder einmal, was bei vielen seiner großen Storylines Tatsache ist. Interessante Ideen und Ansätze werden schnell verbrannt bzw. nicht konsequent umgesetzt.

Wenigstens die grafische Seite kann mit den Beiträgen von David Finch durchgängig überzeugen. Wer seine Arbeiten für die DC-Serie "Forever Evil", oder "Batman- The Dark Knight" kennt,  weiß, dass hier detailreiche Zeichnungen auf den Leser warten. Mittels sehenswerten ganz- und doppelseitigen Grafiken bietet Finch einige Momente, die sich sofort ins Hirn des Lesers einbrennen. Wer sehen will, wie She-Hulk beispielsweise Vision komplett zerreißt, sollte einen Blick hinein wagen.

Auch wenn die optische Seite durchweg gelungen ist, inhaltlich hat das Epos große Schwächen. Der gelungene actionreiche Start wird nicht genutzt und somit geht der Handlung schnell die Puste aus, was zum Schluss beim Leser schon starke Nerven fordert, um überhaupt noch am Ball zu bleiben. "Heldenfall" ist somit nur etwas für Marvel-Nerds, der Rest kann ohne schlechtes Gewissen einen Bogen herum machen.

Avengers: Heldenfall - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Avengers: Heldenfall

Autor der Besprechung:
Christian Recklies

Verlag:
Paninicomics

Preis:
€ 14,99

ISBN 13:
978-3957983855

164 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • riesige Explosionen und Zerstörungen, wunderbar dargestellt von David Finch
  • erste Hälfte sehr unterhaltsam
Negativ aufgefallen
  • zweite Hälfte leider durchweg zum gähnen
  • fragwürdiges Konzept
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
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Rezension vom: 26.01.2016
Kategorie: Avengers
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