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Comic-Besprechung - Golias 4: Seelentod

Geschichten:
Golias 4: Seelentod
Autor: Serge Le Tendre, Zeichner: Jérome Lereculey, Colorist: Stambecco


Story:
Golias und seine Gefährten sind an der Küste des Heimatlandes angelangt. Doch nach all den Schwierigkeiten der Reise entpuppt sich die letzte Etappe als eine letzte große Hürde. Nicht nur die Armee des Thronräubers wartet auf Golias, sondern auch rachelüsterne Zentauren. Zudem findet der Streit unter den göttlichen Schwestern Artemis und Hekate ihren Höhepunkt.


Meinung:
Der vierte Teil ist nun der Abschluss des Antikenabenteuers Golias. Starautor Serge LeTendre (Auf der Suche nach dem Vogel der Zeit) hält sich interessanterweise an typische Elemente der antiken Mythen welche oftmals die Geschichten in Tragödien enden lassen und macht deutlich das Happy Ends zu den heutigen Klischees gehören.

In den Mythen geht es oft um den Zwiespalt zwischen Menschen und Göttern. Es mag fatalistisch sein, das man am Ende trotz aller Mühen und Kämpfe gegen die Götter nicht bestehen kann, doch dieser Widerstand macht zugleich deutlich, dass man sich nicht mit seinem Schicksal abfinden muss. Ein Thema das immer aktuell ist und auch zentral etwa bei Shakespeare zu finden ist. Wie weit kann der Mensch sein Leben, sein Schicksal wirklich steuern und in wie weit ist er Spielball der Götter, des Schicksals, des Zufalls, der Sterne oder von anderen äußeren Umständen? Dieser Zwiespalt schlägt sich auch in Verhaltensweisen nieder wie das Lesen von Horoskopen, das Legen von Tarotkarten, Glückskekse oder Bleigießen. Man möchte etwas über seine Zukunft erfahren, um gewappnet zu sein und sich den zu erwartenden Widrigkeiten entgegenstellen zu können.

Zudem stehen die antiken Götter und Göttinnen immer für bestimmte Wesenszüge und Persönlichkeitsmerkmale welche den Menschen eigen sind. Je nachdem welcher Gott im Kampf um das Wesen des jeweiligen Menschen siegt, bezeichnet die überhandnehmende psychische Disposition. In Golias wird es sehr deutlich. Golias ist der Schützling der Artemis. Allerdings hat er auch Hekate verärgert und indem diese Golias vernichten will, will sie damit ihrer Schwester schaden. 

Ironischerweise wurde die wilde Göttin der Jagd, des Mondes, des Waldes und die Hüterin der Frauen und Kinder, Artemis, später (im 5. Jahrhundert) oft mit Hekate gleichgesetzt. Letztere ist eine Totengöttin und ihr obliegt der Bereich der Magie, des Spuks und ist die Göttin der Übergänge. Indem Golias seine Schwester beschützt und sich auf die Jagd nach den Feinden macht, ist er Artemis zugehörig, aber Hekate will Rache und der Wahnsinn, ein Übergang zwischen Rationalität und Schein, ist ein Mittel ihrer Handlung.  Menschen sind hier also auch die Spielbälle der Götter. Aber die Entscheidung wie man handelt, liegt immer bei einem selbst. Und das macht es hier sehr spannend, da Golias an einigen Wendepunkten steht und entscheiden muss wie er später handeln will. Die Quest an sich ist vorbei, doch die letzte Etappe erweist sich als besonders schwierig und blutig. Da lauern Zentauren, Untote, verführerische Frauen und nicht zuletzt die Armee des Onkels von Golias der den Thron an sich gerissen hatte. Besonders gegen Ende gibt es einige Überraschungen und man mag dann seinen Augen kaum glauben, da manches von dem auf den Kopf gestellt wird, was man erwartet hatte.

Zeichnerisch ist das alles sehr nett anzusehen und die Bilder halten sie zurück und erdrücken nicht die Story mit eigenen Ideen. Im Detail sind sie allerdings manchmal etwas unsauber. So verdeckt die Kolorierung manche Konturen von Menschen und Gegenständen. Dabei sind manche Panels ohne einen Hintergrund ausgestattet, was einen stilistischen Bruch darstellt und immer wieder die Künstlichkeit herausstellt. Dafür sind die Licht und Schatteneffekte sehr gut dargestellt und vermögen eine gute Stimmung herzustellen die teilweise drastisch mit den Ereignissen kontrastiert.

Zwar ist die Serie an sich kein Meisterwerk, aber im Detail doch recht innovativ und damit äußerst unterhaltsam aber auch recht gefällig zu lesen.


Fazit:
Besonders in den Details ist die Geschichte sehr innovativ und das macht sie spannend und dramatisch. Aber manches ist auch zu gefällig.


Golias 4: Seelentod - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Golias 4: Seelentod

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Egmont Comic Collection

Preis:
€ 15

ISBN 10:
3770438825

ISBN 13:
978-3770438822

48 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Innovationen in den Details
  • Aufgreifen mythologischer Themen
  • Modernisierung antiker Tragödien
Negativ aufgefallen
  • Zeichnungen ohne Ideen
  • unsaubere Details
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
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Rezension vom: 02.02.2016
Kategorie: Alben
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