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Comic-Besprechung - Convergence Megaband 1

Geschichten:
US: Convergence: Justice League International 1-2
Justice Society of America 1-2
Hawkman 1-2
Shazam 1-2
Swamp Thing 1-2
The Question 1-2
New Teen Titans 1-2
Suicide Squad 1-2


Autoren: Greg Rucka, Jeff Parker, Len Wein, Marv Wolfman, Dan Abnett
Zeichner: Tim Truman, Kelley Jones, Nicola Scott, Cully Hamner, Tom Mandrake



Wo sind bloß all die kreativen Köpfe in den Führungsetagen der Comicverlage hin? Waren die Ideen für die jährlichen Events oftmals sowieso schon eher unausgereift, so unterbietet das "Convergence"-Crossover selbst dies noch um Längen. DC lässt einfach zahlreiche Helden seines Multiversums gegeneinander antreten. Der Sinn dahinter ist mehr als fraglich und ein wirklich fesselnder und gut durchdachter Plot fehlt komplett.

In diesem ersten Megaband sind acht abgeschlossene Storys enthalten, welche jeweils einen Kampf zwischen zwei Helden oder Teams schildern. Auf den über 380 Seiten treten beispielsweise Shazam gegen Batman an, die Teen Titans stellen sich der Doom Patrol und die Justice League / Justice Society / Justice League International und die Suicide Squat werfen sich in den Kampf. Mit Ausnahme der Suicide Squat handelt es sich hierbei also durchgängig um Helden, die in den Krieg ziehen. Da der Grund für die Kämpfe wirklich hanebüchener Unsinn ist und zudem noch von einem unbekannten Wesen verkündet wird, stellt sich nicht nur beim Leser sofort die Frage, warum die Helden diesen Weg überhaupt beschreiten. Stellenweise wird glücklicherweise von der Konfrontation zurückgeschreckt und lieber eine Verbrüderung gegen einen anderen Feind bevorzugt. Dies sind dann auch die besseren Storys in diesem Band, gerade weil dadurch nicht nur ein billiger Schlagabtausch initiiert wird, sondern auch eine kleine Geschichte entwickelt werden kann, die sich mit den Problemen in den eingeschlossenen Städten beschäftigt. Gelungen ist mit diesem Ansatz das Aufeinandertreffen von Swamp Thing und dem Vampir-Batman. Autor Len Wein nimmt sich viel Zeit, um die Ankunft von Swamp Thing auf der Vampir-Welt zu beschreiben. Der Leser erfährt hier, wie sich das Wesen verändert, seitdem es weiß, dass es nie ein Mensch, sondern schon immer eine Pflanze war. Der Vampir-Batman wird vom Altmeister Kelley Jones sehr düster und wirklich gefährlich dargestellt. Zusammen bekämpfen sie die Vampirplage in Gotham, was wirklich spannend und unterhaltsam ist.

Das komplette Gegenteil davon ist gleich die erste Story, wo die JL-International auf eine JL der Zukunft trifft. Obwohl Blue Bettle noch mit der gegnerischen Wonder Woman verhandeln will, kommt es zum Kampf mit einem zu erwartenden Ende. Die Vorgeschichte ist hier nicht einmal ansatzweise so ausschweifend wie bei "Swamp Thing". Stattdessen gibt es wenig Infos und einen belanglosen Kampf. Als Start des Megabandes eine wirklich enttäuschende Story.

Doch auf den vielen Seiten gibt es zum Glück auch einige Helden, die hierzulande kaum bekannt sein dürften bzw. eher in der zweiten oder dritten Reihe agieren. So gibt es mit Question eine lesbische Heldin, die mit Huntress und Bat-Woman befreundet ist und zu Two-Face eine besondere Bindung besitzt. Da letztgenannter hier im Mittelpunkt steht ergibt sich eine äußerst interessante Story, bei welcher Harvey Dent irgendwo zwischen Gut und Böse schwankt und Question sein Rettungsanker darstellt. Im großen "Convergence"-Schlachtengetümmel, stellt diese Story eine merkbare Ausnahme dar, was dem Leser etwas zufrieden stellen dürfte.

Mit Swamp Thing, Batman, Question und dem darauf folgenden Teen Titans, die zwar wieder einmal viel zu viel erzählen, aber dennoch einen spannenden Konflikt bekämpfen, hebt die zweite Hälfte des Megabandes merklich das Niveau der Storys. Die Autoren setzen hierbei nicht nur auf stumpfe Kämpfe wider dem besseren Verstand, sondern sie entwickeln auch kurze Geschichten und beschäftigen sich mit den Charakteren, was in Folge dessen auch zu einer stärkeren Bindung des Lesern an diese Storys führt.

So vielschichtig wie die Handlungen, so unterschiedlich sind auch die Zeichnungen. Da das "Convergence"-Crossover Helden und Schurken aus verschiedenen Zeitepochen beinhaltet, wurde seitens DC darauf Wert gelegt, dass auch die Optik dementsprechend ausgeführt ist. Markant wird dies bei der Shazam Story, wo die Marvels auf einen Batman des viktorianischen Zeitalters treffen. Demzufolge wird in den Zeichnungen auf technische Errungenschaften fast durchgängig verzichtet. Stattdessen fühlt man sich als Leser in die Anfänge des 20. Jahrhunderts zurück versetzt, was auch mit einer dezenten und wenig farbkräftigen Kolorierung einhergeht.
Die grafische Seite kann somit überwiegend überzeugen. Die Action wird in eindrucksvollen, stellenweise sogar in kompletten doppelseitige Splashpages dargestellt. Dabei wurde das Layout dem Inhalt angepasst, was einigen Storys gut zu Gesicht steht. Hin und wieder sind zwar manche Figurendarstellungen misslungen, aber die Masse der Zeichnungen ist doch sehenswert.

Wirklich überzeugend ist der jeweils zweiseitige Redaktionsteil, der allen Storys voransteht und kurz die Geschichte der Helden oder der Teams beleuchtet. Dabei wird aber selten die Origin zum x-ten Mal wiedergegeben, sondern es werden kleine, wichtige Eckpunkte herausgegriffen und in einzelnen Panels dargestellt. Dadurch erfährt der Leser auf engstem Raum sehr viel über die Figuren und kann mit diesem Wissen gut in die folgende Geschichte starten. Gerade bei Figuren, wie Question oder dem Suicide Squat, deren Herkunft vielen Lesern vielleicht nicht so geläufig ist, stellt die redaktionelle Vorstellung eine wichtige Basis für das Verständnis der präsentierten Handlung dar.

DC-Fans bekommen hier jede Menge Superheldenpower geboten, was sehr abwechslungsreich ist und so manch unterhaltsame Episode bietet. Wirkliche Überraschungen oder wichtige Ereignisse für den weiteren Verlauf des "Convergence"-Crossovers sind aber nicht präsent. Folglich dürfte der dicke Sammelband auch nur für Leser interessant sein, welche das Event komplett haben wollen. Einen wirklichen Mehrwert bieten die acht Storys jedenfalls nicht.


Convergence Megaband 1 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Convergence Megaband 1

Autor der Besprechung:
Christian Recklies

Verlag:
Paninicomics

Preis:
€ 30,00

ISBN 13:
978-3957986238

388 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • dank zahlreicher Charaktere sehr abwechslungsreich
  • Mitarbeit von Genre-Größen, wie Greg Rucka und Kelley Jones
Negativ aufgefallen
  • manche Storys vollkommen inhaltsleer
  • fragwürdiger Sinn des Events
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(1 Stimme)
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Rezension vom: 29.04.2016
Kategorie: Convergence
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