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Comic-Besprechung - Loki 1: Liebesgrüsse aus Asgard
Geschichten:Loki 1: Liebesgrüsse aus Asgard (Loki: Agent of Asgard #1-4)
Autor: Al Ewing, Artist: Lee Garbett, Col.: Nolan Woodard, Übersetzung: Stefan Pannor
Story:
Er ist der Prinz der Lügen. Und er arbeitet als Geheimagent für Asgard. Seine Missionen führen ihn quer durch alle neun Welten Yggdrasils.
Meinung:
Lange Zeit schien es klar, welche Rolle Loki im Marvel-Universum einnimmt. Er war der Schurke, der Gegenspieler, der in mal mehr mal weniger gelungenen Plänen versuchte, entweder seinem Bruder Thor oder anderen Marvel-Helden das Leben schwer zu machen. Doch in den letzten Jahren änderte sich das. Angefangen damit, als John Michael J. Michael Straczynski die "Thor"-Serie 2008 übernahm und dort der Trickster-Gott als Frau wiedergeboren wurde. Über eine Phase, wo er als Kind Abenteuer erlebte. Bis jetzt, wo er seine erste eigene Comicserie erhielt. Während all dieser Zeit wandelte er sich von Schurken hin zu einer Art Held.
Und dieser steht auch in Band 1 der "Loki"-Reihe im Mittelgrund. Der Titel des Comics lautet "Liebesgrüsse aus Asgard", was eine bewusste Anspielung auf die James Bond-Filme ist. Geschrieben wurden die Abenteuer von Al Ewing, der weil Lee Garbett für die Illustrationen zuständig war.
Al Ewing wurde 1977 in Groß Britannien geboren. In seinem Heimatland war er schon bald Teil der legendären Comicreihe "2000 A.D.", wo er unter anderem mit Brendan McCarthy zusammenarbeitete. Und ab dem Jahr 2007 gelang ihm bald auch der Durchbruch in den USA, wo er unter anderem die Serie "Mighty Avengers" schrieb.
Lee Garbett ist ebenfalls Brite, der allerdings schon etwas länger US Comics zeichnet. So illustrierte er unter anderem einige "Batman"-Ausgaben aus dem Run von Grant Morrison.
Eigentlich will Loki ein normales Leben auf Midgard führen. Wären da nicht die Allmütter, ein Triumvirat aus asgardischen Göttinnen, die den Gott der Lügen wiederholt auf spezielle Missionen schicken. Diese hängen zusammen und haben ein bestimmtes Ziel. Nämlich einen anderen Loki, einen alten zu befreien. Und es stellt sich dabei die Frage, wer hier wen manipuliert.
Loki als Held? Funktioniert das überhaupt? Schließlich hat die Figur lange Zeit ausschließlich als Gegenspieler gedient. Und erst in der letzten Zeit wurde er auch als eine Art Held dargestellt.
Die Antwort auf diese Fragen ist, dass es funktioniert. Denn dieser Loki mag zwar heldenhafte Attitüden haben. Doch gleichzeitig gibt es ebenfalls Verhaltensweisen an ihm, die auf seine Vergangenheit hinweisen. Denn er nimmt es mit der Wahrheit nicht allzu genau. Und lügt und betrügt, wenn und wo er es kann.
Allerdings fällt es schwer, die Geschichte chronologisch einzuordnen. Man weiß, dass die Story vor der aktuellen Thor-Serie spielt, da hier noch der alte Donnergott den Hammer schwingt. Ebenso tritt auch der Allvater selbst nicht auf, sondern ein Triumvirat aus Göttinnen. Was genau da geschehen ist, wird leider im Editorial nicht erklärt. So steht man etwas verloren und verlassen da, weil man gerne mehr wissen möchte.
Doch davon mal abgesehen hat man es mit einer interessanten und abwechslungsreichen Story zu tun. Eine Erzählung, die herrlich leichtfüßig daherkommt. Sie hat viele heitere Augenblicke, was man unter anderem an den sehr gut geschriebenen Dialogen bemerkt. Etwa wenn Sigurd anmerkt, dass sein altnordischer Akzent normalerweise immer bei den Frauen zieht.
Aber auch die Charaktere können überzeugen. Da hat man es zum Beispiel mit Verity zu tun. Einer jungen, attraktiven Frau, die allerdings immer die Wahrheit erkennt. Weshalb sie fiktionale Texte nicht lesen kann, weil sie diese als Lüge erkennt.
Es sind all diese Figuren, die die Geschichte des Bandes so gut machen. Dies und der alte Loki, der prominent eingeführt wird. Er scheint das Ränkeschmieden perfektioniert zu haben und lässt den aktuellen Gott der Lügen wie einen Waisenknaben aussehen. Man darf gespannt sein, wie sich das noch weiterentwickeln wird.
Allerdings wird die Story sehr verschachtelt erzählt. Man kann leicht den Überblick verlieren, wenn es schon wieder zu einer Rückblende kommt, die erneut aufzeigt, was für einen genialen Plan in Wahrheit Loki geschmiedet hat.
Lee Garbetts Zeichnungen sind sehr gut geworden. Interessant ist zum Beispiel, wie sehr sich der junge und der alte Loki unterscheidet. Während der junge mit wenigen Strichen auskommt, wird das Gesicht das alten von diesen dominiert. Er wirkt dadurch wie ein Fremdkörper. Ein gefährlicher.
Und so wird dieser Band zum "Reinschauen" empfohlen.
Fazit:
Al Ewing und Lee Garbett präsentieren mit "Loki 1: Liebesgrüsse aus Asgard" eine etwas andere Interpretation des einstigen Schurkens. Hier ist er eine Art Held, der zum Ziel durch Lügen und Tricks kommt. Und diese Darstellung funktioniert erstaunlich gut. Was aber auch an der abwechslungsreichen Story und den interessanten Figuren liegt. Lee Garbetts Illustrationen tragen ebenfalls einiges dazu bei, dass der Band überwiegend positiv ausfällt. Allerdings wird die Story sehr verschachtelt erzählt. Und die Kontinuität vor allem im Vergleich zur aktuellen Thor-Serie bleibt unklar.

Loki 1: Liebesgrüsse aus Asgard
Autor der Besprechung:
Götz Piesbergen
Verlag:
Panini
Preis:
€ 14,99
ISBN 13:
ISBN-13:
124 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

- Neue Interpretation von Loki
- Abwechslungsreiche Story
- Interessante Figuren

- Zu verschachtelte Story
- Wie steht Loki in der Chronologie zur aktuellen Thor-Serie

Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
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Rezension vom: | 29.04.2016 | ||||||
Kategorie: | Loki | ||||||
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