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Comic-Besprechung - Batman / Superman: Freunde und Feinde

Geschichten:
Batman/Superman: Freunde und Feinde (Superman/Batman #1-6)
Autor: Jeph Loeb, Zeichner: Ed McGuinness, Inker: Dexter Vines, Colorist: Dave Stewart, Übersetzung: Christian Heiss

Story:

Batman und Superman sind trotz ihrer Unterschiede beste Freunde. Und eines Tages erleben sie ein Abenteuer, das sie nur bestehen können, wenn sie wirklich zusammenarbeiten. Denn Lex Luthor erklärt die beiden Heroen zum Staatsfeind Nummer 1!



Meinung:

Batman und Superman sind die #1 Identifikationsfiguren des DC Comics-Verlags. Zusammen mit Wonder Woman geben sie dem Herausgeber von amerikanischen Superheldencomics ein Gesicht. Und gleichzeitig haben Team-Ups zwischen den beiden eine langjährige Tradition. Jahrzehnte lang erschienen ihre gemeinsamen Abenteuer in der Serie "World's Finest". Und selbst nachdem diese Comicreihe eingestellt worden ist, gab es wiederholt Team-Ups zwischen den Figuren.

2003 wurde eine neue Serie gestartet, in der Batman und Superman gemeinsam auftraten. In den USA hieß sie "Superman/Batman", hier in Europa "Batman/Superman". 25 Ausgaben wurden zwischen 2004 und 2009 alle zwei Monate von Panini herausgebracht. Und der erste Storyarc wurde im Laufe der Zeit diverse Male neu aufgelegt.

Das Besondere an "Batman/Superman: Freunde und Feinde" ist dabei vor allem das Kreativteam. Denn DC Comic ließ es sich nicht nehmen, zwei der damals bekanntesten Comicschöpfer anzuheuern.

Die Story wurde von Jeph Loeb geschrieben. Der Autor ist vor allem für seine Zusammenarbeit mit Tim Sale gebannt. Die beiden haben unter anderem die Eisner-gekürte Serie "Batman: Das lange Halloween" oder "Hulk: Gray" gemeinsam erschaffen. Abgesehen von seiner Comicarbeit ist der Autor ebenfalls fürs Fernsehen tätig, wo er unter anderem Produzent und Drehbuchautor bei Smallville oder Lost war. Seit 2010 ist er Executive Vice President bei Marvel Television.

Ed McGuinness ist für die Zeichnungen zuständig. Der amerikanische Künstler ist vor allem für seine Arbeiten an Deadpool bzw. auch an Superman bekannt. Er ist verheiratet, hat vier Kinder und lebt in Maine.

Im DC Universum kündigen sich große Ereignisse an. Präsident Luthor will erneut kandidieren und Superman und Batman arbeiten zusammen, als Metallo wieder aktiv wird. Doch das ist nur der Auftakt zu einem actionreichen Abenteuer. Denn gleichzeitig steuert ein Kryptonit-Asteroid auf die Erde zu und die beiden Heroen werden von Lex Luthor zum Staatsfeind #1 erklärt!

Was erwartet einen, wenn man einen Jeph Loeb-Comic liest? Auf jeden Fall jede Menge Action. Denn darauf versteht sich der Autor. Er hält sich nicht lange mit Charakterszenen auf, er handelt sie ab und konzentriert sich dann auf die nächste Actionszene!

Und das ist auch in "Batman/Superman: Freunde oder Feinde" der Fall. In einem schnellen Tempo bewegt man sich durch die Story. Man erlebt viele Szenen, die sehr stark inszeniert sind. Vor allem die Auseinandersetzungen sprechen für die Stärke dieses Kreativteams. Hier kann es brillieren, hier kann es glänzen, seine Stärke ausspielen. Hier steht die Action im Hintergrund.

Und das ist auch gut so. Denn sobald diese vorbei ist, konzentriert man sich wieder auf die Story. Und es fallen einem jede Schwächen auf.

Zunächst einmal ist Jeph Loeb jemand, der nicht viel auf Kontinuität wert legt. Beziehungsweise ist er jemand, der dazu neigt, diese über Bord zu werfen und Elemente einzuführen, die er in seiner Kindheit gerne gelesen hat. Und das macht sich in dieser Story teilweise negativ bemerkbar.

Ebenso negativ muss man auch bewerten, was für eine Geschichte hier präsentiert wird. Sie ist teilweise konfus. Plots werden angefangen, aber nie wirklich weitergeführt. Da meint Batman auf ein Mal den Mörder seiner Eltern identifiziert zu haben, wird allerdings durch die Ankunft eines älteren Supermans aus der Zukunft aufgehalten.

Ebenso fragt man sich, wieso alle Superhelden bedingungslos den Befehlen von Präsident Luthor gehorchen, obwohl einige von ihnen, wie zum Beispiel Hawkman sicherlich keine amerikanischen Staatsbürger sind. Und so weiter und so fort.

Und man wird sich ebenfalls fragen, ob man das, was man gerade liest eine Parodie auf die Superheldencomics ist. Da steuert ein Kryptonitasteroid auf die Erde zu und soll durch eine Batman/Supermanartige Rakete aufgehalten werden. Mal ganz abgesehen davon, dass dieser Plot die meiste Zeit nur im Hintergrund existiert, ohne wirklich großartig weiterentwickelt zu werden.

Doch das größte Manko ist wirklich die Darstellung von Lex Luthor. Am Ende hat Jeph Loeb ihn zu einem Abbild seines Silver Age-Daseins gemacht. Jemand, der meint mit einer Rüstung Aug in Aug gegen Superman kämpfen zu können. Es hat schon seinen Grund, wieso der Superman Erzfeind nach der Crisis on Infinite Earths als Geschäftsmann dargestellt wurde. Auf diese Weise konnte er den Mann aus Stahl besser Piesacken, als sich direkt mit ihm zu messen. Was er zwar zwischendurch immer wieder tat, aber da konnte er auf Hilfsmittel wie einen Kryptonitring zugreifen. Am Ende kann man nur sagen, dass die Figur stärker ist, als die Story. Denn das Finale der Geschichte hätte ihn leicht auf ewig beschädigen können.

Immerhin sind die Zeichnungen von Ed McGuinness sehr gut. Er nutzt den Raum, den ihn das Skript von Jeph Loeb lässt, um phantastische Szenen zu zeichnen. Vor allem die Action-Sequenzen sind ihm gut gelungen. Die Auseinandersetzung von Batman und Superman gegen diverse Heldenkollegen liest sich top!

Trotzdem rettet das den Comic nicht vor einem "Gähn!".



Fazit:

Wer sich "Batman/Superman: Freunde und Feinde" kauf, der darf eines nicht erwarten: Eine solide Story mit erstklassigen Charakterisierungen. Im Gegenteil: Jeph Loeb kann gut Action schreiben, doch ansonsten lässt seine Plotarbeit zu wünschen übrig. Es gibt lauter Logikfehler und teilweise weiß man nicht, ob man jetzt eine Parodie des Superheldengenres liest oder nicht. Auch die Tatsache, wie Präsident Lex Luthor dargestellt wird, irritiert. Da helfen selbst die super Zeichnungen von Ed McGuinness nicht weiter.



Batman / Superman: Freunde und Feinde - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Batman / Superman: Freunde und Feinde

Autor der Besprechung:
Götz Piesbergen

Verlag:
Panini

Preis:
€ 14,99

ISBN 13:
978-3957986634

140 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Zeichnungen von Ed McGuinness
  • Actionreich
Negativ aufgefallen
  • Story mit Logiklücken
  • Veränderung von Lex Luthor
  • Ignoranz der vorherigen Kontinuität
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(1 Stimme)
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Rezension vom: 02.05.2016
Kategorie: Batman / Superman
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