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Comic-Besprechung - Ein Ozean der Liebe
Geschichten:Ein Ozean der Liebe
Autor: Wilfried Lupano
Zeichner und Farbe: Gregory Pannacione
Story:
Sie sind ein altes Ehepaar, dass schon seit vielen Jahren immer nach dem gleichen Schema abläuft. Er steht in der Nacht auf, um sich fertig zu machen und rechtzeitig am Hafen zu sein, wenn die Fischer aufbrechen. Seine Gattin bekocht ihn und hält das Haus sauber, damit er es Abends wieder schön hat. Aber sie hat auch strenge Regeln, die sie konsequent durchsetzt.
Doch eines Tages kehrt das Boot nicht mehr zurück, auf dem er arbeitet. Einige Tage später schafft es ein Überlebender der Mannschaft zurück an Land. Auch wenn die anderen nun glauben, dass der Rest verloren ist, die Gattin des kleinen Mannes ist das nicht – und sie beschließt selbst auf See nach ihrem Geliebten zu suchen, egal wohin sie ihr Weg führt.
Der kleine Mann hat tatsächlich überlebt und versucht nun auf dem Boot, das führungslos auf dem Meer treibt und durch die Schäden manövrierunfähig mit der Strömung treibt, zu überleben. Das einzige, was ihm Mut macht ist die Liebe zu seiner Gattin … und ein Seevogel mit dem er Freundschaft schließt.
Meinung:
Ein Ozean der Liebe wird dem Anspruch mehr als jeder andere Comic gerecht, seine Geschichte nur in Bildern zu erzählten, denn auf den über 200 Seiten gibt es keine einzige Sprechblase, der einzige Text, der zu finden ist, wurde in die Bilder selbst integriert – meistens in Form von Schildern und Etiketten. Ansonsten kommen die Figuren ganz ohne Dialog aus.
Die lebendigen Bilder versteht man aber auch ohne Worte, denn der Künstler schafft es die Emotionen und Gedanken in die Bilder zu legen und so ein rundes Bild zu vermitteln, für das man keine weitergehenden Erklärungen braucht. Wie beim Stummfilm, kann man sich deshalb ganz auf die lebendigen Bilder konzentrieren.
Die Bilder scheinen auch fast aus einer Zeit zu stammen, in der die Bilder gerade erst laufen lernten, denn viele Situationen haben den Slapstick der Ära, die Gesten wirken nur all zu vertraut und die Figuren sind durch einprägsame Kleidung voneinander zu unterscheiden und verschwimmen nur selten vor dem Hintergrund. Auch die erdigen Farben vermitteln die Atmosphäre, nicht von dieser Welt zu sein.
Liebenswert und einfühlsam wird die eigentlich einfache Geschichte erzählt, aber hier ist eindeutig der Weg das Ziel, die Eindrücke, die den Leser immer tiefer in den Kosmos des kleinen Mannes und seiner Gattin ziehen, die eine Liebe miteinander verbindet, die über Zeit und Welt funktioniert, Werte, die heute kaum noch so zu finden sind.
Fazit:
Ein Ozean der Liebe ist eine Bildergeschichte, wie sie im Buche steht. Gerade weil der Comic ohne Dialog auskommt, gewinnen die Panels noch mehr an Tiefe und wirken auch nach dem Lesen noch eine ganze Weile nach – denn hier sind Künstler am Werk, die ihr Handwerk mehr als verstehen und nichts zu erklären brauchen, weil ihr Werk auch ohne Worte für sich spricht.
Ein Ozean der Liebe
Autor der Besprechung:
Christel Scheja
Verlag:
Splitter
Preis:
€ 29.80
ISBN 13:
978-3958392311
224 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser
- Eine intensiv erzählte, erstaunlich tiefgründige Geschichte
- Die Handlung braucht keine Dialoge, um zu funktionieren
- Gefühle und Atmosphäre wirken noch lange nach
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
Bewertung: | ||
(1 Stimme) | ||
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Rezension vom: | 11.06.2016 | ||||||
Kategorie: | One Shots | ||||||
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