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Comic-Besprechung - Crossed + Einhundert 2

Geschichten:
Crossed + Einhundert 2
Autor: Simon Spurrier, Zeichner: Fernando Heinz, Rafael Ortiz, Colorist: Digikore Studios


Story:
Die junge Archivarin Future Taylor hat den Fall ihrer Siedlung überlebt, die von den Gefirmten überrannt worden ist. Sie und der kleine Rest der Überlebenden haben Unterschlupf in dem islamisch geprägten Städtchen Murfreesboro gefunden. Während Future versucht, die Einwohner auf den Kampf vorzubereiten, unterwandern die Stadtführer dieses Unterfangen. Dabei sind die Gefirmten schlauer geworden und planen langfristig.


Meinung:
Es ist schon etwas überraschend, dass es hier bei Crossed + Einhundert überhaupt eine Fortsetzung gibt, da Alan Moore den zentralen Storybogen schon auserzählt hat. Und so krankt der Band auch etwas an dem Bemühen möglichst originell zu sein. Dabei bringt Simon Spurrier als Autor die besten Voraussetzungen mit. Schließlich ist er nicht nur an sich schon ein guter Autor, sondern hat auch bei Crossed mit dem dort eingeordneten Erzählbogen Wish you were here einen langen Run geschaffen, der zu den besten Beiträgen innerhalb der Serie zu zählen ist.

An mangelnden Fähigkeiten liegt es also nicht, dass dieser Band nicht so recht zu zünden vermag. Alan Moore war von Crossed und der Prämisse, die Garth Ennis entwickelt hatte, begeistert und fragte Ennis um Erlaubnis, um eine Geschichte zu erzählen, die 100 Jahre nach Ausbruch der Epidemie spielt. Die Menschheit ist dabei, sich langsam zu erholen und wieder so etwas wie eine Zivilisation zu schaffen. Im Zuge dessen werden archäologische Studien durchgeführt, welche die Realität des Lesers betreffen und erlaubte somit Moore einen postmodernen Kommentar zu der aktuellen (Pop-) Kultur zu setzen. Neben der Spannung war alles Meta-Ebene. Selbst das die Sprache an sich nicht mehr dieselbe ist. Was die Lektüre etwas anstrengend machte. Aber es war faszinierend und endete mit einem Blutbad.

Moore selbst adelte Spurrier als er ihn zum Autor für die Fortsetzung vorschlug und überlässt ihm seine Überlegungen und Ideen, um sie weiterzuspinnen. Spurrier setzt kurze Zeit nach dem Fall der einen Siedlung an, beharrt allerdings auf der Stelle, dass eine Siedlung nach dem Prinzip Vogel Strauß funktioniert. Auch nachdem man weiß, dass es die Firmierten immer gibt und sie gefährlicher denn je sind, steckt die eine Stadt den Kopf in den Sand und geht ganz auf die Defensive. Sie betreiben keine Aufklärung  und beharren auf der Isolation. Was nicht ganz logisch erscheint, da die Erkenntnisse sicher sind. Ob das ein Kommentar zu der Realpolitik Amerikas sein soll oder symbolisch überhaupt auf Politik generell gezählt werden kann, wenn jeder sein eigenes Süppchen kocht, ist unklar und bleibt jedem Leser selbst überlassen.  Während  die einen sich verstecken, entwickeln sich die Infizierten sich weiter und setzen nun auf eine Expansion. Das hat etwas von der frühen menschlichen Zivilisation und wie sich Stämme einander begegneten. Nur zaghaft wollte man teilen und begegnete allem anderen mit Misstrauen. Dabei wirken die Infizierten mittlerweile um einiges bedrohlicher und weniger triebgesteuert. Dennoch nicht weniger brutal. Aber gerade der Aspekt das sie nun zu Planungen fähig sind, macht sie umso erschreckender, da sie nicht mehr wie eine Naturgewalt über die Menschen hereinbrechen, sondern langfristige Pläne haben.

Aber das ist nicht neu. Vor Alan Moore hat das Spurrier selber schon in der Sub-Serie Wish you were here gemacht, indem er mit der Nonne eine Anführerin geschaffen hatte. Dieser Aspekt wird hier nur ausgeweitet. Der Reiz der neu erfundenen Sprache, das Archivieren der Vergangenheit welches eine andere Perspektive erlaubt und die Metaebenen bezüglich der Fiktion ist jetzt, nach dem ersten Band, nicht mehr neu und kann nicht sonderlich weiter geführt werden. Zwar ist der vorliegende zweite Band immer noch spannend, originell und gewohnt wüst, aber doch findet sich eine leichte Enttäuschung ein.

Offensichtlich hatte Spurrier gegenüber der Vorlage von Moore zu viel Respekt, um wirklich eine eigene Geschichte zu erzählen. Er geht nicht sonderlich weiter, sondern nistet sich behaglich in der Vorlage ein. Aber die Saga scheint noch nicht zu Ende zu sein und man kann neugierig bleiben wie es weitergehen mag.


Fazit:
So ganz kann die Fortsetzung nicht überzeugen, da wenig Neues erzählt wird. Stattdessen beharrt man auf den guten Ideen des Vorgängers. Dennoch ist sie spannend zu lesen und gewohnt brutal.


Crossed + Einhundert 2 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Crossed + Einhundert 2

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Paninicomics

Preis:
€ 19,99

ISBN 13:
4197959319997

164 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Grundidee
  • Gefirmten noch bedrohlicher
  • Spannung und Action
  • unerwartete Twists
Negativ aufgefallen
  • wenig Neues, ruht sich auf den Ideen des Vorgängers aus
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
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Rezension vom: 06.07.2016
Kategorie: Hefte
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