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Comic-Besprechung - Meta-Baron: Band 1. Wilhelm 100, der Techno-Admiral
Geschichten:Meta-Baron: Band 1. Wilhelm 100, der Techno-Admiral (Meta-Baron: Tome 1 - Wilhelm-100, Le Techno-Amiral)
Idee: Alejandro Jodorowsky, Autor: Jerry Frissen, Zeichner: Valentin Sécher, Übersetzung: Resel Rebiersch
Story:
Der Meta-Baron ist eine der mächtigsten Lebensformen des Universums. Doch gleichzeitig ist er auch der letzte seiner Art. Und jetzt wird er von einer neuen Bedrohung herausgefordert.
Meinung:
Mit "John Difool/Der Incal" erschufen Alejandro Jodorwsky und Moebius Anfang der 80er Jahre eine der bekanntesten und berühmtesten frankobelgischen Comicserien überhaupt. Die Reihe zog diverse Nachfolger nach sich, bei denen der berühmte Künstler sich heraushielt. Einige dieser Serien drehten sich um die Figur des Meta-Barons, eine der faszinierendsten Gestalten von "Der Incal". Und jetzt kriegt der Charakter eine neue Serie, die schlicht und ergreifend "Meta-Baron" tituliert ist. Der erste Band heißt "Wilhelm-100, Der Techno-Admiral".
Er ist der Meta-Baron. Der mächtigste Krieger im Universum. Und er ist im Krieg mit dem Techno-Imperium, dass die Heimatwelt seiner Kaste besetzt hält. Als er eines Tages seine Welt wieder befreit, sendet der Techno-Papst den Techno-Admiral Wilhelm-100 los, um den Krieger zu vernichten.
Es ist ein spannender Comic, den Alejandor Jodorwsky sich erdacht hat. Und er wird prominent unterstützt. Denn das Szenario stammt von Jerry Frisen, der "Als die Zombies die Welt auffraßen", derweil Valentin Sècher ("Khaal") für die Illustrationen zuständig ist.
Das Besondere an diesem Comic ist, dass der Meta-Baron kein glanzvoller Held ist. Er agiert nicht, um die Unschuldigen zu retten. Er agiert, weil er Rache am Techno-Imperium nehmen will. Und da ist ihm die Befreiung seiner Heimat-Welt ein willkommenes Mittel zum Zweck.
Der Comic konzentriert sich allerdings nicht auf den Meta-Baron. Für einen Titel-Charakter hat er nur wenige Szenen. Stattdessen sind es seine Gegenspieler, auf die der Fokus des Comics liegt. Es sind der Techno-Papst und der Techno-Admiral, die vor allem den Fortgang der Story bestimmen.
Und beides sind Figuren, die im wahrsten Sinne des Wortes übertrieben sind. Beide sind Klischeeschurken, die an nichts anderes denken, als an ihren eigenen Vorteil. Und die gleichzeitig so sadistisch sind, dass sie sich an dem Leid anderer ergötzen. Der Techno-Papst genießt es zu sehen, wie die Augen niederer Arbeiten beim Anblick des Gold-Planeten ausbrennen. Und der Techno-Admiral liebt es, unschuldige Menschen durch eine Maschine zu jagen, die ihnen Arme und Beine abhakt und sie als menschliche Würmer entlässt.
Diese Taten von ihnen werden eindrucksvoll dargestellt. Und es ist gerade diese übertriebene Darstellung, die dafür sorgt, dass man sie durchaus als Gegenspieler ernstnehmen muss. Wobei allerdings ebenso der Fakt mit hinzukommt, dass sie gleichzeitig gewieft sind. Wilhelm-100 sichert sich seine Position als Techno-Admiral vor allem dadurch, dass er seine Konkurrenten alle vorher getötet hat und ihre Köpfe prominent zur Schau stellt.
Doch auch diesen beiden Ganoven fällt es schwer, einfach so gegen den Meta-Baron zu bestehen. Und hier kommt ein Plan ins Spiel, der uns sicherlich die nächsten Ausgaben unterhalten wird. Die ersten, zarten Anfänge kriegt man in diesem Band bereits mit. Und er sorgt für Interesse beim Leser. Man will wissen, was es damit auf sich hat und wie es weitergehen wird.
Allerdings fällt das Ende dieses ersten Teils flach aus. Irgendwie ist die Story auf ein Mal vorbei, ohne dass es vorher einen nennenswerten Aufbau gab. Das ist enttäuschend, vor allem, wenn man bedenkt, wie spannend die Story zuvor war.
Valentin Séchers Illustrationen beeindrucken. Man hat den Eindruck, als ob er überwiegend per Hand arbeitet und nur ab und zu Computereffekte einbaut, um bestimmte Elemente der Story nochmal verstärkt in den Vordergrund zu rücken. Eben dadurch, dass sie so selten auftreten, ist die Aufmerksamkeit des Lesers gewiss. Man will wissen, was gerade passiert, wieso die Zeichnungen auf ein Mal so hervorgeheben werden.
Und deshalb sollte man in diesen Band "Reinschauen".
Fazit:
Mit "Meta Baron 1: Wilhelm-100, Der Techno-Admiral" kommt jetzt eine neue Spinoff-Serie von "Der Incal heraus". Die Geschichte basiert auf einer Idee von Alejandro Jodorwsky, die von Jerry Frisen geskriptet worden ist und von Valentin Sécher illustriert wurde. Der Titelheld kommt in der Story mehr am Rande vor. Stattdessen konzentriert sich die Erzählung auf die Gegenspieler, die übertrieben bizarr dargestellt werden. Und bis auf das flaue Ende ist es auch ein sehr guter Band!

Meta-Baron: Band 1. Wilhelm 100, der Techno-Admiral
Autor der Besprechung:
Götz Piesbergen
Verlag:
Splitter
Preis:
€ 14,80
ISBN 13:
978-3-95839-179-6
56 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

- Übertriebene, sadistische Gegenspieler
- Spannende Geschichte
- Illustrationen von Sécher

- Flaues Ende

Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
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Rezension vom: | 17.07.2016 | ||||||
Kategorie: | Meta-Baron | ||||||
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