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Comic-Besprechung - Vitamin
Geschichten:Oneshot
Autor: Keiko Suenobu, Zeicher: Keiko Suenobu, Tuscher:
Story:
Die fünfzehnjährige Schülerin Sawako hat nicht nur mit dem Leistungsdruck in der Schule zu kämpfen, sondern auch ihren Freund auf Distanz zu halten, der darauf steht, an ungewöhnlichen Orten mit dem Mädchen intim zu werden. Doch die Aktion im Klassenzimmer hätten sie besser mal sein lassen sollen, denn ein Mitschüler schaut überraschend in den Raum hinein. Er erkennt Sakawo, aber nicht deren Freund (dessen Gesicht er nicht sehen konnte...). Sawako hofft sehr, dass der unerwartete Beobachter dieser Szene niemandem davon erzählt. Doch schon als sie am nächsten Tag in die Klasse kommt, muss sie erkennen, dass dem nicht so ist. Und es beginnt für Sawako eine Zeit des Leidens, in dem sie von ihren Mitschülerinnen seelisch wie auch körperlich gequält wird.
Meinung:
Ob sich das in Japan verbreitete Symptom des Ijime, des Mobbings unter Schülern, auf deutsche Verhältnisse übertragen lässt, ist fraglich - zu sehr ist das Ijime durch das rigide, auf Leistung und Gehorsam ausgerichtete japanische Schulsystem bedingt. Aber Suenobu Keiko gelingt eine dichte und eindringliche Studie über die Verhältnisse an Schulen im Land der aufgehenden Sonne. Allerdings verstreicht der zeitliche Ablauf von einigen Monaten beim Lesen subjektiv schneller und es wäre dramaturgisch besser gewesen, die Handlung auf mehrere Bände zu verteilen, um dass ganze Ausmaß des Ijime wie auch den mühseligen Weg daraus aufzuzeigen. So kratzt der Manga trotz aller Eindringlichkeit nur an der Oberfläche und auch Sawakos Weg, sich zu befreien, scheint zu leicht, zu einfach; die Auswirkungen des Ijime auf die Schülerin wie z.B. Bulemie werden nur angedeutet. Das Charadesign erinnert ein wenig an Subaru von Soda Masahito; Suenobu zeichnet die Köpfe in bestimmten Situationen auch leicht vergrößert und stellt sie in den Mittelpunkt einzelner Panels. Um der Story noch mehr Realität zu geben, wäre es gut gewesen, auf die großen Magical-Girl Augen zu verzichten und sich beim Charadesign am wirklichen Aussehen der Japaner zu orientieren. Ein wichtiger Manga, trotz aller erwähnten Schwächen, der einen Blick wert ist; vor allem, weil Suenobu einen Einblick in einen Aspekt des japanischen Schulwesens gibt, über den man hierzulande eher wenig erfährt. Dreibeiner, die jetzt übrigens meinen, mit glänzenden Augen bei ihrem nächsten Besuch im Comicladen Vitamin mit zitternden Händen durchzublättern zu müssen auf der Suche nach den Sexszenen, sollten sich die Mühe sparen. Diese Szenen sind nicht erotisch, sollen es auch nicht sein. Vitamin ist ein Drama-Manga und kein Hentai.
Vitamin
Autor der Besprechung:
Kuno Liesegang
Verlag:
Planet Manga
Preis:
€ 6,50 (D) / 6,90 (A) / SFR 12,70
ISBN 10:
3-89921-685-7
212 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
Bewertung: | ||
(3 Stimmen) | ||
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Rezension vom: | 26.02.2004 | ||||||
Kategorie: | One Shots | ||||||
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Leseprobe | |||||||
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