In der Datenbank befinden sich derzeit 18.614 Rezensionen. Alle Rezensionen anzeigen... |
Comic-Besprechung - Winter 1709 - Band 1
Geschichten:Text Nathalie Sergeef und Philippe Xavier
Zeichnungen: Philippe Xavier
Colorist: Jean-Jacques Chagnaud
Story:
Zwischen 1701 und 1714 loderte ein Feuer in Europa. Der spanische König Karl II war kinderlos geblieben, und um seine Nachfolge stritten die Mächte des Kontinents – der sogenannte Spanische Erbfolgekrieg. Frankreich an der Seite der Iberer gegen eine Allianz aus heiliges Römisches Reich, England und die Niederlande. Während des Krieges brach über Europa eine Katastrophe herein, die die Schrecken des Krieges in den Schatten stellte: Der langanhaltende, extrem harte Winter 1709. Flussmündungen froren zu, ebenso die Kanäle in Venedig und die großen europäischen Seen, wie beispielsweise der Gardasee. In dieser unwirtlichen Zeit spielt der Zweiteiler „Winter 1709“. Es ist die Zeit, in der unbeschreiblicher Hunger herrscht. Die Wohlhabenden essen ihre Pferde, und in breiten Schichten der Bevölkerung kommt es zu Kannibalismus. Loys Rohan versucht, für die Bevölkerung eine Schiffsladung Weizen in Empfang und in Sicherheit zu bringen. Doch er ist nicht alleine hinter der wertvollen Nahrung her.
Meinung:
Während Nathalie Sergeef der Comicgemeinde unbekannt ist und mit dem nun vorliegenden Band ihren Einstieg feiert, kann Philippe Xavier als Zeichner bereits auf Veröffentlichungen verweisen. Mit den historischen Serien „Conquistador“ und „Kreuzzug“, getextet von Jean Dufaux, hat er sich einen Namen gemacht und bewiesen, dass ihm geschichtliche Themen liegen.
Herausragend an dem Band ist dann auch das ausgezeichnete Artwork von Xavier. Der Franzose liefert die stimmungsvollen Bilder, die es braucht, um den Leser in das Europa das beginnenden 18. Jahrhunderts zu entführen. Über weite Strecken des Bands ist die Kälte allgegenwärtig. Schnee, Schneeflocken und Eis bestimmen die Bilder. Unbeschreiblich schön sind die Bilder, die einen Bachlauf, einen Brunnen oder einen Wald im Griff der Eiseskälte darstellen. Und selbst innerhalb von Gebäuden überwiegen die Blautöne, so gut wie keine warmen Farben. Beim Lesen und Durchblättern des Bandes wünschte sich der Rezensent eins ums andere Mal einen heißen Tee oder Grog, und dass obwohl draußen annähernd Sommerhitze vorherrschte. Gratulation, Ziel erreicht!
Die Geschichte ist spannend erzählt. Und wie es sich gehört für einen Plot in einer Zeit, in der ein Menschenleben nichts zählt, ist die Geschichte mitunter brutal. Es ist aber nicht die Art von voyeuristischer Brutalität, die Spaß an der Gewalt hat. Hier kommt sie plötzlich, unerwartet, flammt kurz auf und verschwindet wieder. Gewalt wird eingesetzt zur Charakteristik der Epoche.
Die mitunter stereotypen Charaktere sind durchaus akzeptabel, stehen sie doch im Dienste einer spannenden Geschichte.
Fazit:
„Winter 1709“ will keine Charakterstudie anstellen, wie sich Menschen in extremen Wettersituationen verhalten. Der Comic will auch keinen historischen Abriss liefern über die Ereignisse während des Spanischen Erbfolgekrieges. Der Band hat nur ein Ziel: Er will unterhalten, und das schafft er auf vorzügliche Art und Weise. Von der ersten bis zur letzten Seite einfach eine klasse Geschichte. Hoffentlich gehen nicht zu viele Winter ins Land, bis Band zwei und damit der Abschluss der Geschichte vorliegt.
Winter 1709 - Band 1
Autor der Besprechung:
Bernd Hinrichs
Verlag:
Splitter Verlag
Preis:
€ 14,80
ISBN 13:
978-3-95839-330-1
48 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser
- Zeichnerisch ausgezeichnet eingefangene Atmosphäre
- Spannende Geschichte vor realem Hintergrund
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
Bewertung: | ||
Keine Bewertung vorhanden | ||
|
|
|||||||
Rezension vom: | 10.09.2016 | ||||||
Kategorie: | Alben | ||||||
|
|||||||
Leseprobe | |||||||
Zu diesem Titel liegt derzeit keine Leseprobe vor. Sie sind Mitarbeiter des Verlags und daran interessiert uns für diesen Titel eine Leseprobe zu schicken? Dann klicken Sie hier... | |||||||
Das sagen unsere Leser | |||||||
Zu diesem Titel existieren noch keine Rezensionen unserer Leser. |
?>