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Comic-Besprechung - Millennium 2: Die Schädel der Engel
Geschichten:Millennium 2: Die Schädel der Engel
Autor: Richard D. Nolane, Zeichner: Francois Miville-Deschenes, Colorist: Daniel Perez
Story:
Raedwald der Sachse bekommt vom Papst persönlich den Auftrag eine Reliquie zu beschaffen, welche auf den britischen Inseln versteckt ist. Das ruft auch seine Feinde von einem mächtigen Orden auf den Plan, die diese Reliquien benutzen wollen, um die Macht zu ergreifen.
Meinung:
Diese Veröffentlichung des zweiten Bandes von Millennium ist in der Erstauflage auch schon etwas her, aber anlässlich der Veröffentlichung des neuesten Teils der Historymysteryserie lohnt sich noch ein kleiner Blick zurück. Vor allem wenn es sich wie hier um eine lesenswerte Serie handelt, die allerdings mit den genrefremden Einflüssen einige History- und vor allem Mittelalterfans verprellen und stattdessen die Fantasyanhänger erfreuen dürfte.
Der zweite Teil ist ähnlich gelagert wie der Serienauftakt. Sprich: der Held wird mit einer Ermittlung beauftragt und auch hier kommen wieder einige Fantasyelemente vor realhistorischer Kulisse vor. Raedwald der Sachse soll für den Papst eine Reliquie wiederfinden, bevor sie in falsche Hände gerät. Ein kirchlicher Orden welcher gegen den Papst agiert, versucht die Suche zu verhindern. Da nimmt man sich historisch einige Freiheiten, behält aber im Setting und geistesgeschichtlichen Erkenntnissen der damaligen Zeit die Treue. Ab und an kommt ein bisschen Fantasy vor, aber in einer Hinsicht gibt es mehr Informationen zu Aspekten die im Auftakt der Serie nur angedeutet worden waren. Und das betrifft die Sylphen. Sie wurden immer wieder erwähnt und es wurde behauptet, dass sie einflussreich seien, aber erst hier sieht man einen von ihnen, was alles sogar noch geheimnisvoller macht. Denn gegen Ende gibt es hier sogar etwas Science-Fiction. Das dürfte so manchen an die zweifelhaften Ergüsse eines Erich von Däniken erinnern. Aber bevor man nun in Stirnrunzeln verfällt: diese gibt es nur in Andeutungen und lassen noch einigen Spielraum für Interpretationen. Das hebt das Ende sogar hervor und lässt manche spannende Perspektiven in der Schwebe hängen. Waren Engel eigentlich Außerirdische? Was war das für ein grelles Licht was der Leser zu sehen bekam? Und warum trinkt der Papst Blut?
Abseits dieser etwas obskuren Ausflüge die nicht jedermanns Geschmack sein dürften, gibt es ansonsten eine spannende Schatzsuche wobei es hier erstaunlich wenig um eine Dechiffrierung von geheimen Karten geht. Stattdessen läuft alles ziemlich glatt ab und anstatt das die Helden geheimnisvolle Botschaften entschlüsseln müssen oder nach Hinweisen suchen, liegt die Betonung auf der Action. Man fühlt sich etwas an Bücher von Schriftstellern wie Dan Brown erinnert wenn etwas Mythologisches gesucht wird. Aber in solchen Büchern sind es die Entschlüsselungen und die Andeutungen, das Spiel mit der Vermischung von Fakt und Fiktion, welches den Reiz ausmacht. Hier wird stattdessen auf die Rätsel kein Wert gelegt. Was etwas unrealistisch ist, denn mit den offenbar herumliegenden Hinweisen hätte man das Gesuchte schon längst finden können.
Obwohl hier eine große dramaturgische Schwäche zu finden ist, so ist es doch das Setting und die Atmosphäre welche zu fesseln wissen. Erfreulicherweise steht der Band auch durchaus für sich und kann als abgeschlossenes Abenteuer gelesen werden. Er nimmt zwar Bezüge zu dem ersten Teil auf, bezieht sich da aber hauptsächlich auf das Personal. Und auch hier gibt es wieder detaillierte dynamische Bilder die auch vor einigen härteren Passagen nicht zurückschrecken. Im Großen und Ganzen also eine unterhaltsame Lektüre, die aber dramaturgisch einige Abstriche machen muss.
Fazit:
In der Dramaturgie hapert es etwas und der Genremix dürfte nicht jedermanns Sache sein, aber die detailreichen und atmosphärischen Zeichnungen machen einiges wieder wett.

Millennium 2: Die Schädel der Engel
Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann
Verlag:
Bunte Dimensionen
Preis:
€ 15
ISBN 10:
3938698861
ISBN 13:
978-3938698860
56 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

- Atmosphäre
- detailreiche Zeichnungen
- Action

- dramaturgische Schwächen
- wilder Genremix

Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
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Rezension vom: | 19.09.2016 | ||||||
Kategorie: | Alben | ||||||
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