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Comic-Besprechung - Grimion Lederhandschuh 4: Das Land des Baums
Geschichten:Grimion Lederhandschuh 4: Das Land des Baums
Autor / Zeichner: Pierre Makyo, Colorist: Jacky Robert
Story:
Grimion hat sein Gedächtnis verloren und zieht durch das ländliche Frankreich. Eines Tages kommt er auf einem Landgut an auf dem er gegen Arbeit wohnen kann. Als sich zwischen ihm und der Winzerstochter eine Romanze anbahnt, bekommt er es mit einem eifersüchtigen Mann zu tun, der über Grimions Vergangenheit Bescheid weiß.
Meinung:
Lange mussten die Fans auf das Finale der Fantasyserie Grimion Lederhandschuh warten. Genauer gesagt seit 1988 als der dritte Band im Carlsen Verlag erschien, aber nicht fortgesetzt worden war. So können die Fans wieder einmal dem Finix-Verlag dankbar sein, dass er eine Serie zu Ende bringt.
Dabei fällt das Finale erstaunlicherweise recht unspektakulär aus. Jedenfalls wenn man eine große Konfrontation erwartet, in der sich alle Handlungsfäden lösen und sich die Kontrahenten gegenüberstehen. Aber das ist ein Weg der von vornherein nicht eingeschlagen worden war. Schließlich ist die Serie Grimion Lederhandschuh eh schon sehr ungewöhnlich für eine Fantasyserie. Hier gibt es weniger klassische Sword und Sorcery wie etwa bei Conan, sondern die klassische Suche des Heroen führt hier nicht in die Fremde sondern in das Innere. Meist gibt es einen Anlass der dazu führt das der Held wider Willen in die Fremde reisen muss und dort das Abenteuer erlebt. Dieses ist immer auch ein Reifungsprozess, bei dem ihn Archetypen wie etwa der weise Alte unterstützen. Die äußeren Erlebnisse führen also zu inneren Veränderungen. Hier ist es mal umgekehrt. Zum einen führt die Reise mehr in das Innere und zum anderen ist der Clou am Ende, dass sich das Innere im Äußeren manifestiert, um so erst bekämpft werden zu können. Das ist ein Aspekt der durchaus zur Mystik und zu esoterischen Aspekten führt, was nicht jedermanns Sache sein dürfte.
Interessant ist aber der tiefenpsychologische Ansatz. Gerade in dem Genre der Fantasy stehen die Protagonisten mit ihren Rollen sehr deutlich für die verschiedenen Archetypen. Jedenfalls wenn man die Archetypenlehre nach C. G. Jung zu Grunde legt. Auch in der vorliegenden Serie steht jede Figur für einen der Archetypen aus der Lehre von C. G. Jung und kann phasenweise auch biblische Assoziationen zulassen. Etwa wenn Grimion wie der verlorene Sohn aus dem Gleichnis nach Hause kommt, aber das Ergebnis anders ausfällt. Diese Verknüpfung dürfte vor allem Kennern Genuss bereiten, da sie hier in einem Fantasygenre offengelegt werden, was ansonsten nur verklausuliert vorkommt. Viele dürften aber angesichts dessen den Kopf schütteln weil es ohne Hintergrundwissen nicht verständlich ist und einem dann nur esoterisch verbrämt vorkommt. Erschreckend ist auch vielmehr, vor allem wenn man den intelligenten und intellektuellen Ansatz nimmt, das kitschige und banale Ende welches auf ganzer Linie zu enttäuschen weiß.
Doch kann auch der vierte Band mit seiner starken Poesie und den realistischen Zeichnungen punkten. Ein Band wie ein heißer Sommertag. Man lässt sich in ihn fallen, während alles vor den Sinnen schwindet bis man nicht mehr weiß was man davon halten soll.
Fazit:
Durchwachsen. Gerade die ungewöhnlichen und damit interessanten Aspekte führen auch zu einem mystischen und esoterischen Kitsch. Erschreckend ist das banale Ende.

Grimion Lederhandschuh 4: Das Land des Baums
Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann
Verlag:
Finix Comics
Preis:
€ 13,80
ISBN 10:
3945270383
ISBN 13:
978-3945270387
56 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

- Zeichnungen
- Verbindung zu Archetypenlehre

- banales Ende
- esoterische und mystische Anklänge

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Rezension vom: | 20.11.2016 | ||||||
Kategorie: | Alben | ||||||
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