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Comic-Besprechung - Contest of Champions - Sturm der Superhelden 1

Geschichten:
Contest of Champions - Sturm der Superhelden (All-New, All-Different Point One (2015) 1, Contest of Champions 1 - 6)
Autor: Al Ewing, Zeichner, Paco Medina, Thomas Labourot, Inker: Juan Vlasco, Colorist: David Curiel, Guru eFX, Andrew Crossley, Übersetzung: Reinhard Schweizer

Story:

Jenseits von Zeit und Raum werden Helden und Schurken aus verschiedenen Universen dazu gezwungen, gegeneinander anzutreten. Wer gewinnt, darf weiterkämpfen. Wer verliert, ist am Ende tot.



Meinung:

Der Name "Contest of Champions" hat in der Geschichte der Marvel Comics einen gewissen Klang. Es war die erste Miniserie, die 1982 im Verlag erschienen ist. Die Story war damals simpel und das Besondere an der Reihe war im Prinzip nur, das auch internationale Superhelden vorgestellt wurden, wie zum Beispiel der "Arabian Knight" oder "Blitzkrieg". Man sieht an diesen Namen, dass das damalige Kreativteam von Mark Gruenwald, John Romita Jr. und Bob Layton sich wirklich Gedanken gemacht hat und ein unglaubliches Feingefühl bewies, um kulturelle Klischees zu vermeiden. Und ja, das war Sarkasmus.

Es gab dann 1999 eine Fortsetzung, dieses Mal unter dem wahnsinnig intelligenten Titel "Contest of Champions II". Geschrieben wurde die Serie von Chris Claremont, während Oscar Jiminez und Michael Ryan für die Zeichnungen verantwortlich waren. Über diese fünfteilige Miniserie breitet man am besten den Mantel des Schweigens aus.

Jetzt schreiben wir das Jahr 2016. Und ein Jahr zuvor kam das "Secret Wars"-Crossover heraus, in dessen Fahrwasser Marvel etwas herumexperimentierte. Und dabei auf die "geniale" Idee kam, eine Ongoing Serie herauszubringen, die "Contest oft he Champions" hieß. Hintergrund für diesen Einfall mag wohl gewesen sein, dass seit 2014 ein gleichnamiges Spiel für iOs und Android-Geräte herausgekommen ist. Nur, dass der Zeitpunkt der Veröffentlichung etwas unglücklich gewählt worden ist. Immerhin wurde ein ordentliches Kreativteam für die Reihe angeheuert. Autor der Serie wurde Al Ewing, den hiesige Leser unter anderem aus der "Loki"-Reihe her kennen. Paco Median wurde der Zeichner. Und dieser hatte zuvor "Star Lord" und "Nova" zum Beispiel gezeichnet.

Der Collector und der Grandmaster treten wieder gegeneinander an. Der Preis ist dieses Mal die Vervollständigung einer Iso-Kugel, von der sie jeweils einen Teil besitzen. Dafür werden erneut Helden und Schurken aus dem Marvel-Multiversum herausgesucht. Allerdings nicht von ihnen, sondern von sogenannten Rufern. Und das sind Jake Gallows, der Punisher aus dem Jahr 2099. Und der Maestro, ein intelligent gefährlicher Hulk aus einer alternativen Zukunft.

Was die Auswahl der Superhelden angeht, so knüpft Al Ewing exakt an der ersten "Contest of Champions"-Serie an. Er präsentiert neue Charaktere, von denen man bislang nur wenig gehört hat. Bzw. fügt er in dieser Serie noch seinen eigenen Ansatz hinzu, in dem der die Charaktere aus den Weiten des Multiversums herbeiholt.

Und so hat man es mit einer Gamorra zu tun, die kein Mitglied der Guardians of the Galaxy ist. Oder einem Hulk, der Rick Jones heißt und nicht Bruce Banner. Oder einem Venom, der Peter Parker getötet hat, das aber verdrängt hat. Wobei die wichtigste Einführung die Figur der White Fox ist.

Allerdings, wenn man es genau nehmen will, so neu ist der Charakter nicht. Sie wurde schon 2014 ins Marvel Universum eingeführt. Dies allerdings nicht in einem westlichen Comic, sondern vielmehr in einem koreanischen Webcomic, der in Zusammenarbeit mit dem US-Verlag entstanden ist. Was übrigens nicht das einzige Mal ist, dass ein asiatischer Comicverlag in Zusammenarbeit mit Marvel Comics eine Serie produziert.

Jedoch kann die Story selbst nur bedingt überzeugen. Der Grandmaster und der Collector verkommen zu Nebenfiguren. Stattdessen konzentriert sich der Plot hauptsächlich auf dem Maestro, einem gealterten Hulk aus einer Zukunft, wo dieser die Erde erobert hat. Und man kann verstehen, wieso und weshalb der Autor diese Entscheidung getroffen hat. Ist doch schließlich die Figur anders als so manch gewöhnlicher Superschurke. Der Maestro agiert intelligent und gerissen. Er ist jemand, den man nicht unterschätzen darf.

Allerdings irritiert die Darstellung von Jake Gallows, dem Punisher 2099. In den vorherigen Geschichten wurde er als jemand dargestellt, der zwar, genau wie der reale Punisher, Kriminelle nicht verschonte. Doch in dieser Geschichte wird er Amoral charakterisiert, der seine Taten damit rechtfertigt, dass er es eh nur mit Verbrechern zu tun habe. Diese platte Charakterisierung passt nicht zu der Figur.

Und auch sonst leidet die Geschichte darunter, dass Al Ewing immer wieder neue Figuren einführt und diese charakterisiert, nur um sie dann kurze Zeit später fallen zu lassen. Da ist es natürlich klar, dass dabei die eine oder andere Figur auf der Strecke bleibt. Doch es ist einfach zu viel des Guten.

Paco Medinas Zeichnungen sind solide. Er ist jetzt kein Ausnahmekünstler, dazu neigt er zu sehr, dass man die Figuren nur anhand der unterschiedlichen Kostüme auseinanderhalten kann. Aber er schafft es immerhin, dass man die Action in diesem Band gut findet und gut lesen kann.

Und deshalb wird dieser Band auch nur mit einem "Geht so" bewertet.



Fazit:

Al Ewing wärmt mit Paco Medina "Contest of the Champions" auf. Das Ergebnis ist ein durchschnittlicher Comic, der einige nette Momente bietet und ebenso auch interessante neue Figuren. Doch darüber hinaus irritiert die Darstellung bekannter Charaktere bzw. dass nicht alle Handlungsträger gleichermaßen dargestellt werden. So manch interessante Figur geht dabei nämlich komplett unter. Paco Medinas Zeichnungen tragen mit dazu bei, dass die Story durchschnittlich wirkt.



Contest of Champions - Sturm der Superhelden 1 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Contest of Champions - Sturm der Superhelden 1

Autor der Besprechung:
Götz Piesbergen

Verlag:
Panini

Preis:
€ 16,99

ISBN 13:
978-3957988553

148 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Auftritt des Maestros
  • Viele interessante und unbekannte Gesichter
Negativ aufgefallen
  • Nicht alle Figuren werden dargestellt
  • Charakterisierung von Jake Gallows passt nicht
  • Paco Medinas Zeichnungen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
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Rezension vom: 25.11.2016
Kategorie: Contest of Champions
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