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Comic-Besprechung - Ant-Man Band 1: Schurken im Sonderangebot
Geschichten:Ant-Man 1: Schurken im Sonderangebot (The Astonishing Ant-Man (2015) 1-6, Marvel Double Shot (2003) 3 (II))
Autor: Nick Spencer, Sean McKeever, Zeichner: Ramon Rosanas, Annapaloa Martello, Darwyn Cooke, Inker: Ramon Rosanas, Annapaloa Martello, Mike Manley, Colorist: Jordan Boyd, Will Quintana, Lee Loughride, Übersetzung: Carolin Hidalgo
Story:
Das Leben von Scott Lang könnte eigentlich schön sein. Er ist Ant-Man, betreibt sein eigenes Geschäft und hat gute Kontakte in die Heldenszene. Doch andererseits ist er auch ein Loser, seine Ehe geschieden und er meidet jeden Kontakt zu seiner Tochter. Was kann da sonst noch alles schiefgehen?
Meinung:
Man kann davon ausgehen, dass wenn eine Figur einen Kinofilm erhält, Marvel Comics spätestens zu dem Zeitpunkt, wo der Streifen in den Lichtspielhäusern läuft, einen passenden Comic parat hat. So war das auch bei Ant-Man, der eine Serie erhielt, die von Nick Spencer ("Avengers World") geschrieben und von Ramon Rosanas ("Night of the Living Deadpool") gezeichnet wurde. Die Serie lief fünf Ausgaben lang, wurde eingestellt und unter dem Namen "Astonishing Ant-Man" neugestartet. Und jetzt bringt der Panini-Verlag diese Comicserie hier in Deutschland heraus.
Das Leben von Scott Lang ist alles andere als beneidenswert. Seine Detektei läuft mehr schlecht als recht, seine Tochter ist zu Recht sauer auf ihn und dann hat es auch noch ein Superschurke auf ihn abgesehen. Die Dinge könnten zu Recht besser laufen.
Von Anfang an schafft es Nick Spencer das Interesse des Lesers zu wecken. Er bettet nämlich die Hauptstory in eine geschickte Rückblende ein, die er dann am Ende des ersten Kapitels auflöst. Zunächst ist man der Meinung, dass es ihm relativ gut geht. Bis die Enthüllung kommt, dass er in der Jetztzeit wieder im Knast sitzt. Wieso und Weshalb? Dafür muss man wohl das Heft lesen.
Eine gelungene Idee, um den Leser wirklich dazu zu bringen, Zeit in diese Serie zu investieren. Man möchte wissen, was genau da geschehen ist, was diese Veränderung in Scott Langs Status ausgelöst hat. Und lernt quasi unbemerkt diesen Loser an Helden zu lieben.
Denn dieser Ant-Man ist kein brillianter Wissenschaftler oder Superheld. Er war ein Dieb, der zufälligerweise an den Anzug kam. Und der auf Grund von diesem erst langsam lernte, was es bedeutet ein Guter zu sein.
Dabei macht er immer noch jede Menge Fehler, die Nick Spencer humoristisch in die Serie einbaut. Sei es, dass er das Giant Man-Kostüm an jemanden gibt, der im Prinzip kein Talent zum Helden hat, oder dass er einen Roboter aktiviert, der in einer Minute das Universum zerstört: Es macht einfach Spaß, über die Niederlagen von Scott zu lesen.
Und trotz aller Niederlagen ist er immer noch ein Held! Das macht der Autor wiederholt klar. Es ist einfach nur so, dass er vielleicht nicht so wahnsinnig talentiert dafür ist. Das einzige, was für ihn spricht, ist wirklich dieses große Herz, das er hat. Was eben genau das ist, was ihn so sympathisch macht.
Beeindruckend ist aber auch die Darstellung des Gegenspielers. Der Name "Power Broker" war im Marvel Universum bislang für einen Mann reserviert, der anderen Schurken Superstärke gab. Der neue Träger des Namens ist quasi der Gegenentwurf. Er ist alles andere als muskulös und verlässt sich auf die Anzugstechnik. Er ist allerdings ebenfalls ein Antagonist, der mit der Zeit geht. Und eine App für Superschurken präsentiert.
Es sind solche Einfälle, die den Comic so lesenswert machen. Und eben auch die Tatsache, dass mit Cassandra Lang eine der besten, jungen Heldinnen der letzten Jahre Teil des Ensembles ist, das die Serie bereichert. Und der Autor Nick Spencer greift hier einen Subplot auf, den er bereits in der letzten "Ant-Man"-Serie angefangen hatte. Dieser wird interessant weiterentwickelt.
Die realistischen Zeichnungen von Ramon Rosanas tragen mit dazu bei, dass man diese Serie sich holen wird. Er liefert eine solide Arbeit ab und schafft es gleichzeitig, die komischen Szenen gekonnt zu präsentieren. Er neigt nicht zu Übertreibungen und gibt den Figuren vor allem eine sehr gute Körpersprache.
Ebenfalls mit in diese Ausgabe eingebaut ist eine Kurzgeschichte, die von Sean McKeever geschrieben und von Darwyn Cooke gezeichnet wurde. Da Letzterer leider viel zu früh an den Folgen einer Krebserkrankung gestorben ist, was es nur richtig, diese Story zu zeigen. Denn sie zeigt, wie gut der Künstler war. Und verdeutlich ebenfalls nochmal die Beziehung zwischen Vater und Tochter Lang.
Diese Serie ist ein "Klassiker" und ein "Splashhit".
Fazit:
Wer sich die neue "Ant-Man"-Serie nicht holt, ist selber schuld. Nick Spencer und Ramon Rosanas präsentieren eine grandiose Geschichte, die den Leser von der ersten Seite an in ihren Bann zieht. Die Hauptfigur kann überzeugen, weil sie eben kein glanzvoller Held ist, sondern ihre Macken hat. Scott Lang ist ein charmanter Loser, den man gerne hat. Der neue Power Broker bietet dabei den perfekten Gegenpart und die Tatsache, dass Cassandra Lang ebenfalls eine wichtige Rolle in der Story spielt, gefällt mir als Fan des Charakters. Auch die Darwyn Cook-Bonusstory ist gelungen.
Ant-Man Band 1: Schurken im Sonderangebot
Autor der Besprechung:
Götz Piesbergen
Verlag:
Panini
Preis:
€ 16,99
ISBN 13:
978-3957988355
144 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser
- Geschichte eines charmanten Losers
- Power Broker ist ein guter Gegenspieler
- Cassandra Lang taucht ebenfalls auf
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
Bewertung: | ||
(2 Stimmen) | ||
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Rezension vom: | 18.01.2017 | ||||||
Kategorie: | Ant Man | ||||||
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