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Comic-Besprechung - Der Krieg der Knirpse: Bd. 3: 1916 - Der Steinhaufen

Geschichten:
Der Krieg der Knirpse: 1916 - Der Steinhaufen (La guerre des Lulus -1916 - Le tas de briques)
Story: Régis Hautière
Zeichnungen: Hardoc
Kolorierung: David Francois, Hardoc
Übersetzung: Annabelle Steffes

Story:

Nach dem ihr Freund Hans ums Leben gekommen ist, beschließen die Knirpse, ihre alte Heimat zu verlassen. Sie begeben sich in eine der größeren Städte in der Nähe, in der Hoffnung der Front zu entkommen. Allerdings kommen sie vom Regen in die Traufe, denn ihr Ziel ist ebenfalls von den Deutschen besetzt.



Dieser Comic wurde mit dem Splash-Hit ausgezeichnet Meinung:

Im Prinzip war es klar, das nach den Ereignissen des letzten Bandes ein "Weiter so" nicht mehr möglich war. Dem war sich auch das Kreativteam in Form von Règis Hautière und dem Künstler Hardoc im Klaren. Und wechselte mit dem dritten Band "1916 - Der Steinhaufen" das Spielfeld.

Das Leben für die Lulus war im Wald nicht mehr dasselbe. Seitdem ihr Freund Hans von anderen Soldaten umgebracht wurde, war es klar, dass sie wegmussten. Zu viele Erinnerungen. Ihr Ziel ist eine der großen Städte in der Nähe. Doch der Weg dahin ist alles andere als einfach. Und selbst, als sie am Ziel angekommen sind, sind sie vor dem Krieg nicht sicher.

Wie bereits eingangs geschrieben, war nach dem Tod von Hans klar, dass die Dinge sich verändern würden. Und das geschieht auch wirklich. Denn die Stadt, zu der die Lulus gehen, ist ein vollkommen anderer Handlungsort, als der Wald. Neue Charaktere, neue Umstände, mehr Spannung?

Mehr Spannung braucht es vielleicht nun nicht unbedingt. Denn das Kreativteam war schon immer gut darin, das perfekte Gleichgewicht zwischen Spannung und Charakterentwicklung zu finden. Das ist in "Der Steinhaufen" nicht anders.

Wobei der Band einen wichtigen Schritt in Richtung Alter und Selbstbewusstsein der Figuren macht. Denn in einer Szene wird thematisiert, dass die Protagonisten älter geworden sind. Die Lulus werden als "junge Männer" tituliert und Luce als "junges Fräulein". Bezeichnungen, die sie zunächst irritieren. Ebenso, dass sie nicht mehr gemeinsam sein können. Doch diese Entscheidungen und Bezeichnungen haben ihre Berechtigung, wie später eindrücklich klar gemacht wird. Die Beziehung und das Ansehen untereinander verändern sich langsam. Die Pubertät setzt langsam ein.

Doch was für eine Pubertät wird dies sein? Auf jeden Fall eine schwierige, denn die Gruppe hat wiederholt ein Talent dafür, in Probleme zu geraten. Mehr als einmal herrschen Szenen vor, in denen ein direkter Konflikt zwischen den Protagonisten und den Deutschen scheinbar unausweichlich scheinen. Nur um dann am Ende um Haaresbreite nicht zu eskalieren.

Interessant ist dabei, wie diese feindlichen Soldaten dargestellt werden. Es handelt sich um Feinde, ja. Aber das Kreativteam verzichtet darauf, sie als Monster zu charakterisieren. Sie sind Besatzer, die sich unter anderem an den Weinvorräten gütlich machen. Aber es wird darauf verzichtet, sie als Menschen darzustellen, die die anderen, die Franzosen, aus Spaß an der Freude unterdrücken. Mal sehen, ob diese differenzierte Charakterisierung auch in den nächsten Bänden so bleiben wird.

Jetzt wurde viel über die Ereignisse in der Stadt geredet. Dabei ist der Weg dorthin nicht minder interessant. Denn es kommt zu einer denkwürdigen Szene, in der eine Aussage getroffen wird, die in man nicht vergessen darf. Es geht nämlich um die Definition von Freund und Feind. Und die Lulus haben ihr eigenes Verständnis davon. Eines, das insbesondere ihres guten Verhältnisses zu Hans logisch erscheint. Aber in Zukunft sie vielleicht noch in den Arsch beißen wird.

Die Illustrationen von Hardoc sind wie üblich sehr gut geworden. Interessant ist dabei, wie er mit den Farben spielt. Denn die meiste Zeit herrscht eine dunkle, schon fast düstere und bedrückende Kolorierung vor. Die er erst gegen Ende aufbricht und hellere Farben ins Spiel bringt. Dadurch entsteht auch eine gelungene Atmosphäre, die das Gefühl von Bedrohung und Gefahr verstärkt.

Dieser Band ist wie seine Vorgänger ein "Klassiker" und ein "Splashhit".



Fazit:

Der dritte Band der "Der Krieg der Knirpse"-Serie, "1916 - Der Steinhaufen" ist wieder sehr gut geworden. Die Story beeindruckt vor allem durch die Charakterisierung der handlungstragenden Figuren und der differenzierten Darstellung der Deutschen. Die düstere Kolorierung passt zu der Geschichte, weshalb dieser Band ein Pflichtkauf ist.



Der Krieg der Knirpse: Bd. 3: 1916 - Der Steinhaufen - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Der Krieg der Knirpse: Bd. 3: 1916 - Der Steinhaufen

Autor der Besprechung:
Götz Piesbergen

Verlag:
Panini

Preis:
€ 14,99

ISBN 13:
978-3957988225

60 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Lulus sind älter geworden
  • Differenzierte Darstellung der Deutschen
  • Gelungene Kolorierung
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(1 Stimme)
Bewertung
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Rezension vom: 28.02.2017
Kategorie: Der Krieg der Knirpse
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