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Comic-Besprechung - Ghost in the Shell 1.5 – Human Error Processor

Geschichten:
The Ghost in the Shell 1.5: Human Error Processor ("Koukau Kidoutai 1.5 - Human Error Processor")
Autor, Zeichner: Masumune Shirow, Übersetzer: John Schmitt-Weigand

Story:

Sektion 9 ist die Spezialeinheit der Polizei, die sich um Cyberverbrechen kümmert. Und die Arbeit bleibt nicht liegen, nur weil jetzt der Major die Einheit verlassen hat. Wie ist also gelaufen?



Meinung:

"Ghost in the Shell" war und ist immer noch ein Klassiker. Und der Schöpfer und Macher dieses Mangas, Masamune Shirow, hat in der ganzen Zeit nie wirklich von seinem Meisterwerk lassen können. So hat er zwischen den Jahren 1991 und 1996 wiederholt diverse Geschichten in dem Comic-Universum erschaffen, die in dem Band "Ghost in the Shell 1.5: Human Error Processor" gesammelt werden.

Es erwarten den Leser insgesamt vier Geschichten, von denen die ersten drei auf je zwei Kapitel aufgeteilt wurden. Der Major, die Hauptfigur des Klassikers, taucht nur in einer einzigen auf. Ansonsten erlebt man den Polizeialltag von Batou, Togusa und Co., wie sie Fälle lösen, ohne die tatkräftige Unterstützung ihres einstigen Mitglieds.

Leider funktionieren die Stories immer nur bedingt. Sie sind zwar unterhaltsam. Aber wie man anhand der Story "Drive Slave" schnell feststellen kann, läuft Shirow wirklich nur dann zur Höchstform auf, wenn er den Major mit in der Geschichte hat.

Die Story handelt von einem Fall, an dem sowohl Sektion 9 als auch der Major zunächst ohne voneinander zu wissen dran arbeiten. Doch dann überstürzen sich die Ereignisse, und beide Parteien müssen zusammenarbeiten.

Spätestens ab dem Moment, wo der Major auf ihre alten Bekannte trifft, wird dies wieder eine Story, wie man sie aus dem ursprünglichen Ghost in the Shell her kennt. Sprich, die ehemalige Hauptfigur bestimmt die Handlung. Und die anderen folgen ihr. Also ganz so, wie gehabt.

Trotzdem ist die Handlung unzufriedenstellend. Es bleiben zu viele Fragen offen. Der Major ermittelt im Fall einer entführten Frau, doch aufgelöst wird der Plot nicht. Genauso wenig, wie auch auf die Ereignisse des ursprünglichen "Ghost in the Shell"-Mangas eingegangen wird, wo der Major gemeinsam mit Batou am Ende der Sektion 9 abspenstig gegangen sind.

Davon ist in dieser Story nicht die Rede. Man erfährt nicht, wieso Batou wieder Teil der Einheit ist, noch, was das Schicksal von dem Major war, nachdem sie ihren ursprünglichen Körper verloren hat. Das sind für den Mangaka anscheinend Informationen, die vernachlässigbar sind. Er konzentriert sich lieber auf die Action und ein paar Anmerkungen.

Die Stories sind zwar spannend und reißen einen mit. Doch man merkt auch, dass der Mangaka sich über Dinge wie Charakterisierung nicht allzu viele Gedanken gemacht hat. Jede Geschichte steht für sich alleine, losgelöst, ohne dass etwaige Konsequenzen für nachfolgende Stories entstehen könnten. Und das ist schade!

Vor allem auch deshalb, weil die Charakterisierungen nie wirklich vollends überzeugen können. Azuma geht mit seinem Macho-Gehabe einem auf den Keks, während Batou nicht eben besonders viele Momente hat, in denen seine Persönlichkeit vertieft wird. Überwiegend wird er als ein alter Soldat charakterisiert, den so schnell nichts aus der Ruhe bringt.

Letzten Endes lohnt sich der Manga allerhöchstens für die Leute, die gerne beobachten möchten, wie sich ein Künstler im Laufe der Jahre entwickelt. Und hier sind es vor allem Kleinigkeiten, die interessant sind. Dinge, wie zum Beispiel, das Batou in einer Geschichte mit einem Haarzopf dargestellt wird oder wie sich die Darstellung des Gesichts von Chief Aramaki im Vergleich zum Beginn des Bandes zum Ende hin verändert. Insgesamt ändert sich der Zeichenstil des Mangakas allerdings nicht.

Unterm Strich ist das hier nur etwas für Hardcore-Fans von "Ghost in the Shell". Denn für den Rest ist dieser Band "Gähn".



Fazit:

"Ghost in the Shell 1.5: Human Error Processor" ist leider kein sehr guter Band von Masamune Shirow geworden. Die Story ist dann gut, wenn Sektion 9 wieder mit dem Major arbeitet. Doch abgesehen davon merkt man, dass der Mangaka sich nicht allzu viel Mühe gegeben hat. Es geht ihm um Action, Action, Action. Konsequenzen aus vorherigen Geschichten sind nicht existent. Und die Charakterisierungen sind enttäuschend. Schade, hier wäre sehr viel mehr möglich gewesen.



Ghost in the Shell 1.5 – Human Error Processor - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Ghost in the Shell 1.5 – Human Error Processor

Autor der Besprechung:
Götz Piesbergen

Verlag:
Egmont Manga

Preis:
€ 23,00

ISBN 13:
9783-7704-9382-1

184 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Actionlastige Stores
  • Gute Zeichnungen
Negativ aufgefallen
  • Actionlastige Stories
  • Stories ohne Konsequenzen
  • Enttäuschende Charakterisierungen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
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Rezension vom: 09.07.2017
Kategorie: Ghost in the Shell
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