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Comic-Besprechung - Civil War II 8

Geschichten:
Civil War II 8 (Civil War II 7, Civil War II: Choosing Sides 6)
Autor: Brian Michael Bendis, Chelsai Cain, Declan Shalvey    
Zeichner: David Marquez, Alison Sampson, Declan Shalvey, Andrea Sorrentino
Farben: Jordie Bellaire, Marcelo Maiolo, Justin Ponsor
Übersetzung: Michael Strittmaier


Story:

Derweil Spider-Man sich Captain America stellt, erhält Ulysses eine Vision, die Böses erahnen lässt. Nick Fury muss sich derweil einer unangenehmen Wahrheit stellen. Und Jessica Jones versucht mehr über das Privatleben des jungen Inhumans zu erfahren.



Meinung:

Nur noch eine Ausgabe und dann ist das "Civil War II"-Großereignis vorbei. Wobei, ganz wie es Tradition bei Marvel ist, das nächste in den USA bereits am Laufen ist. "Secret Empire" verspricht wieder ein Ereignis zu sein, das alles auf den Kopf stellt, was man kennt. Ein Erscheinungstermin hierzulande steht noch aus. Doch das dieses Mega-Event auch hier veröffentlicht wird, ist so sicher wie das Amen in der Kirche.

Drei Geschichten warten dieses Mal auf den geduldigen Leser. Die Erste stammt wie üblich von Brian Michael Bendis und David Marquez, die allerdings dieses Mal von Andrea Sorrentino unterstützt werden.

Spider-Man beschließt sich dem Schicksal zu stellen. Auf den Stufen des Kapitols wartet er auf Captain America. Aber nicht, um gegen ihn zu kämpfen, sondern um über die Ereignisse zu reden, die Ulysseys vorhergesehen hat.

Doch dieser hat derweil eine neue, besonders heftige Vision. Auf einmal befindet er sich in einer postapokalyptischen Wüstenlandschaft und trifft dort auf den Old Man Logan. Und dieser berichtet von einer Konfrontation, die dieses hier ausgelöst hat. Kann diese noch verhindert werden?

Es ist eine merkwürdige Story, die man dieses Mal liest. Man merkt einerseits, dass es auf das Finale zugeht, auch wenn der finale Auslöser unbefriedigend ist. Doch dazu gleich mehr. Aber andererseits tritt die Geschichte von Brian Michael Bendis mal wieder fast die ganze Zeit auf der Stelle, da abgesehen von dem Gespräch zwischen dem Miles Morales Spider-Man und Captain America in der Handlungsgegenwart nichts geschieht.

Und auch die Zukunftsvision trägt nun eben nicht unbedingt dazu bei, dass man von dem Heft geradezu hocherfreut ist. Denn hier hat man das Gefühl, das Brian Michael Bendis sich extra für dieses Heft eine weitere Entwicklung von Ulysses hat einfallen lassen, damit dieser in die Zukunft reisen kann und die Konsequenz einer bestimmten Tat sieht.

Vermutlich wollte der Autor das Gefühl eines finalen Luftholens erzeugen, ehe die Ereignisse sich überschlagen. Und als es letzten Endes anfängt, ist zwar die Action recht nett. Aber die Charakterisierung wirkt forciert. Man fragt sich, wieso die Figuren so agieren, wie sie es tun, nämlich out-of-character. Wobei einem die Antwort im Prinzip klar ist. Die Ereignisse geschehen so, weil es der Plot und damit auch Brian Michael Bendis will.

Es ist wie gesagt schade, dass der Plot so enttäuscht. Denn die Zeichnungen von David Marquez und Andrea Sorrentino sind sehr gut geworden. Sie passen einfach zu den jeweiligen Szenen, in denen sie eingesetzt werden.

Nach den Ereignissen der letzten Zeit zieht Nick Fury ein Resümee. Er weiß, dass S.H.I.E.L.D. ihm eine Falle gestellt hat, auf Grund einer Prophezeiung von Ulysses. Nur weiß er nicht, was er davon halten soll. Am Ende trifft er eine Entscheidung, die für ihn alles verändern wird.

Declan Shalveys Geschichten waren auch in den vorherigen Ausgaben immer wieder Highlights. Und das ist auch dieses Mal erneut so. Es gibt keine Action, sondern vielmehr ein Innehalten, ein Reflektieren und ein Planen für die Zukunft. Was dabei besonders wichtig ist, ist der Punkt, dass Nick Fury den Grund für das Agieren von S.H.I.E.L.D. einsieht und anscheinend nicht vorhat, nicht gegen sie vorzugehen, also quasi einen Rachefeldzug zu starten.

Aber auf jeden Fall ist man gespannt, wie es mit der Figur weiter gehen wird. Hoffentlich weitere Abenteuer, die von Declan Shalvey geschrieben und gezeichnet werden.

Jessica Jones ist unterwegs zu dem Ort, wo Ulysses aufgewachsen ist. Sie soll im Auftrag von Tony Stark herausfinden, ob er wirklich ein normaler Junge war oder ob er ein düsteres Geheimnis hatte.

Die "Jessica Jones"-Geschichte wird von Chelsea Cain geschrieben und von Alison Sampson illustriert. Das Ergebnis ist eine Geschichte, die in einem gemischte Gefühle hinterlässt. Einerseits ist es natürlich gut, dass man endlich mal etwas über die Hintergründe von Ulysses erfährt, auch wenn es schon fast zu spät dafür ist. Aber andererseits ist die Story selbst unbefriedigend.

Das Problem liegt darin, dass der Ton der Story seltsam locker wirkt. Jessica Jones baut einen Unfall, weil sie während der Fahrt ein Deodorant aufträgt. Jessica Jones macht dumme Witze über das Zimmer des Jungen. Jessica Jones gibt sich ahnungslos, als sie von Tony mit der Rechnung des Leihwagens konfrontiert wird. Jessica Jones…

Dafür, das Jessica Jones eine der besten Detektive des Marvel Universums sein soll, agiert sie dieses Mal erstaunlich ignorant und wie ein Trampel. Das passt irgendwie nicht zu dieser Figur. Was aber auch daran liegt, dass die Witze flach sind und nicht wirklich zünden wollen.

Auch die Illustrationen von Alison Sampson wirken irritierend. Sie versucht einen Zeichenstil zu treffen, der dem Humor der Story dienlich ist, schwankt allerdings zu sehr zwischen Grimassen und realen Gefühlen. Treffen tut sie am Ende keinen einzigen Ton richtig.

Das Finale der "Civil War II"-Reihe kann nicht schnell genug kommen. Denn auch die vorletzte Ausgabe ist nicht mehr als ein "Gähn" wert.



Fazit:

Mal wieder kann "Civil War II" nicht überzeugen. In der nunmehr achten und vorletzten Ausgabe des Events tritt die Hauptserie handlungstechnisch wieder fast vollständig auf der Stelle und wird der Plot über die Charakterisierung gestellt. Auch die letzte Story, in der Ulysses vorheriges Leben näher beleuchtet werden soll, fällt flach, weil der Versuch einen flapsigen Ton zu treffen überhaupt nicht überzeugen kann. Am besten ist da immer noch Declan Shalvey "Nick Fury"-Erzählung. Schade, dass diese jetzt vorbei ist.



Civil War II 8 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Civil War II 8

Autor der Besprechung:
Götz Piesbergen

Verlag:
Panini

Preis:
€ 4,99

52 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Declan Shalveys Nick Fury-Story
Negativ aufgefallen
  • Hauptstory tritt wieder fast auf der Stelle
  • Plot wird wieder über Charakterisierung gestellt
  • Jessica Jones-Story wirkt merkwürdig
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(1 Stimme)
Bewertung
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Rezension vom: 26.08.2017
Kategorie: Civil War II
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