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Comic-Besprechung - Caliban: Odyssee ins Grauen

Geschichten:
Caliban - Odyssee ins Grauen (Caliban 1-7)
Autor: Garth Ennis, Zeichner: Facundo Percio, Inker: Sebastian Cabrol, Colorist: Hernan Cabrera



Story:
Das Raumschiff Caliban kann durch den Flug durch Wurmlöcher gewaltige Distanzen im All zurücklegen. Welches das Schiff ideal für große Transporte macht. Plötzlich kollidiert es jedoch mitten im Hyperraum mit einem gewaltigen Alien-Raumschiff. Als sich ein Mitglied mit einem außerirdischen Erreger infiziert, bricht das Grauen los.


Meinung:
Caliban, dessen Paperback die komplette Mini-Serie beinhaltet, ist die Version eines bekannten Stoffes der von Garth Ennis umgesetzt worden ist. Als Ennis erfahren hatte, dass Ridley Scott Alien fortsetzen will machte er sich als langjähriger Fan darüber Gedanken in welche Richtung das Franchise wohl gehen würde. Vor allem wurden die Erwartungen, nicht nur bei ihm, hochgeschraubt, da der Regisseur Ridley Scott eben die Monster erfunden hat und seit dem legendären Erstling keinen weiteren Alien-Film realisiert hatte. Als Ennis sich so seine Gedankenspiele machte wie der Film wohl ausfallen würde und dann letztlich durch Prometheus überrascht wurde, stellte er fest, dass er aus seinen Ideen auch eine eigene Mini-Serie schreiben könnte. Geboren war Caliban.

Ausgehend von dem Ursprung der Idee und dem darauf folgenden Konzept lassen sich natürlich die Parallelen zu Alien nicht leugnen. Schließlich sind sie gewollt. Und das Caliban nicht als regulärer Bestandteil des Alien-Kosmos zählt, dürfte an den Rechteverhältnissen liegen. Schließlich liegen die Comicrechte in den USA bei Dark Horse, während Ennis zurzeit hauptsächlich für Avatar tätig ist.

Insofern ist die Story im Grunde nicht sonderlich der Erwähnung wert. Ein Schiff stößt im leeren Weltraum auf ein Alien-Raumschiff, ein Besatzungsmitglied infiziert sich mit einer außerirdischen Lebensform und dezimiert im Folgenden die menschliche Crew welche sich verzweifelt wehrt. Aufgrund der angesprochenen Rechteverhältnisse durften auch die ikonischen Filmmonster nicht vorkommen und so wirkt durch die Umstände die Story an sich nicht sonderlich inspiriert, sondern wie ein Abklatsch.

Was nicht zwangsläufig heißen soll, dass der Comic schlecht sei. Denn ebenso wie der klassische Film ist auch die Mini-Serie geprägt von der Atmosphäre und fällt brutal und spannend aus. Die Zeichnungen sind durchweg düster und spielen mit Schwarzschattierungen und Andeutungen. Auch kennt das hier vorkommende Monster keinerlei Gnade und testet die Leistungsfähigkeit des menschlichen Körpers aus. Was auch zu einem Test der Leidensfähigkeit führt. Das hat seinen Reiz und bietet zwar einen uninspirierten, aber dafür grundsoliden Sci-Fi-Horror.

Aber Fans des irischen Autors werden wohl darüber enttäuscht sein, dass er seinen typischen Humor und die ironischen und absurden Situationen im Zaum hält. Auch zünden seine Dialoge diesmal nicht so sehr. Man wartet förmlich auf einen Gag, auf eine subversive Gemeinheit und haarsträubend übertriebene Eskalationen wie man sie aus einem Großteil seines Werkes kennt. In dem Fehlen dieser Zutaten dürfte er also einige seiner Fans enttäuschen. Caliban ist also keine seiner besten Arbeiten, aber qualitativ immer noch höher als der Durchschnitt, denn Ennis kann einfach keine schlechte Story schreiben. Man merkt dem Band die Liebe und den Respekt gegenüber der Inspirationsquelle an und so liegt das Hauptaugenmerk dann auch auf der Atmosphäre, die graphisch sehr gut eingefangen worden ist und es gibt einige gute und interessante Wendungen. So etwa die in die leere laufenden Machoallüren. Wie so oft sind bei Ennis auch hier gerade die Frauen das stärkere Geschlecht (und reihen sich da ein mit Tulip aus Preacher, Kit in Hellblazer und einige Nebenfiguren bei dem Punisher) weil sie sich besser an wandelnde Situationen anpassen können. Auch die lesbische Heldin ist nur die logische Fortführung der maskulinen Protagonistin wie sie Sigourney Weaver in den Filmen darstellte. Insgesamt also kein großer Wurf, aber durchaus einen Blick wert.


Fazit:
Keines der besten Werke von Garth Ennis, aber die Atmosphäre, das Setting und die Geschichte liefern eine gute Science-Fiction-Horror-Story ab, die aber manche Fans von Ennis enttäuschen dürfte.


Caliban: Odyssee ins Grauen - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Caliban: Odyssee ins Grauen

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Paninicomics

Preis:
€ 19,99

ISBN 10:
3741602418

ISBN 13:
978-3741602412

176 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Atmosphäre
  • Setting
  • umgekehrte Rollenbilder
  • Vermeidung von Klischees
Negativ aufgefallen
  • uninspiriert
  • typische Stilelemente des Autors fehlen
  • steife Dialoge
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
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Rezension vom: 06.11.2017
Kategorie: Hefte
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