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Comic-Besprechung - Murdervale
Geschichten:Mudervale
Autor / Zeichner / Colorist: Vicente Cifuentes
Story:
Victor ist ausgebrannt. Für seinen Job hat er beinahe seine Ehe mit Sara geopfert. Doch nun revoltiert sein Körper und das Paar entschliesst sich, einen Wochenendausflug zu machen. Man will sich nicht nur erholen, sondern auch die Ehe kitten. Keiner von beiden ahnt, dass in der kleinen Stadt das Böse umgeht und nachdem Victor und Sara sich in einem seltsamen Hotel eingechekt haben, geraten sie schnell in das Visier unheimlicher Mächte.
Meinung:
Die Erzählung Murdervale von Vicente Cifuentes beginnt ganz klassisch mit einer Rückblende. Man sieht einige Kinder zu Halloween die nach erfolgreichem Beutezug in ein verlassenes Haus gehen, um dort ihre Süßigkeiten zu naschen. Dort begegnen sie allerdings einer erschreckenden Gestalt und die Szene löst sich in einer Andeutung auf. Wäre Murdervale ein Film, so käme jetzt der Vorspann und die direkt danach vorgestellte Person ist der Held den eine traumatische Kindheitserinnerung quält.
Was nur teilweise richtig ist. Die vorangestellte Szene welche für die kommenden knapp zwanzig Seiten die Grundspannung hergestellt hat und den Modus für den Tonfall setzte, ist eine Erinnerung, aber sie betrifft nicht den Helden, sondern nimmt im Finale eine unerwartete Wendung, wenn sie wieder aufgegriffen wird. Jedenfalls hat Cifuentes es geschafft und mit einer gängigen Struktur den Leser und die Leserin gepackt und die Atmosphäre für den Mysterythriller gesetzt.
Cifuentes nimmt sich dann erst einmal Zeit um seine Hauptfiguren Victor und Sara vorzustellen. Was genau richtig ist, denn die Ehe der beiden kriselt und gleichzeitig machen ihre Konflikte die Figuren sehr viel tiefer, als man sie normalerweise in solchen Genreerzählungen vorfindet. Die Dynamik zwischen den beiden ist glaubhaft und trotz der Krise merkt man, dass sich die beiden noch lieben und im Laufe eines Wochenendtrips ihre Ehe kitten wollen. Da sich Cifuentes Raum nimmt für die beiden, werden sie dem Leser äußerst sympathisch, was die Spannung der Erzählung noch verschärft, da man nicht sehen will, dass ihnen schreckliches widerfährt, sondern ihnen nur alles Gute wünscht. Aber viel Horror scheinen die Protagonisten nicht gelesen oder gesehen zu haben, denn sonst würden sie um eine scheinbare Geisterstadt und ein verlassenes Hotel mit einer verschrobenen Besitzerin einen großen Bogen machen. Der versierte Genrekenner ahnt natürlich, dass das Böse lauert womit er natürlich auch Recht hat. Aber geschickt werden immer wieder Panels eingestreut welche die Bedrohung steigern und man als Betrachter die Protagonisten warnen will. Da ist das unheimliche Wesen zu sehen, wie es die Helden betrachtet, mal liegt eine Leiche auf dem Grund eines Sees in dem gerade gebadet wird. Natürlich hat die Stadt ein düsteres Geheimnis welches die Helden nun einholt. Und doch ist die Wendung zu dem Finale jedenfalls teilweise überraschend.
Es gibt durchaus klischeehafte Aspekte und bekannte Versatzmuster in der Struktur welches die grobe Handlung vorhersehbar macht. Aber es sind kleinere Volten die geschlagen werden welche den Comic spannend macht und die Helden sind, wie erwähnt, sympathisch. Die Zeichnungen sind geschickt aufgebaut und lassen durch Anspielungen, Ausschnitte und Verzerrungen bei Alpträumen die Bedrohung auch dann existieren, wenn es scheinbar friedlich zugeht. Das Finale ist erstaunlich kurz, aber auch glaubhaft, wenn man nicht über viele Seiten hinweg am Kämpfen ist. Der Böse steht nicht noch einmal auf und es gehört zu den Stärken des Bandes das die Handlungen der Figuren gerade im Finale glaubwürdig sind. Insgesamt liegt also kein Überflieger vor, aber doch eine spannende Mysteryerzählung bei der vor allem die Zeichnungen und die Charaktere punkten.
Fazit:
Auch wenn die grobe Struktur nach klassischen Mustern abläuft, gibt es in den Details doch Überraschungen. Die guten Zeichnungen und das sympathische Heldenpaar lassen das Genrestück recht spannend ausfallen.
Murdervale
Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann
Verlag:
Erko-Verlag
Preis:
€ 14,95
ISBN 10:
9089821287
ISBN 13:
978-9089821287
56 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser
- sympathische Helden
- geschickt aufgebaute Zeichnungen
- Spannung und Atmosphäre
- Struktur ist recht vorhersehbar
- einige Klischees
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
Bewertung: | ||
Keine Bewertung vorhanden | ||
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Rezension vom: | 01.11.2017 | ||||||
Kategorie: | Alben | ||||||
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