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Comic-Besprechung - Huck - Held wider Willen

Geschichten:
Huck - Held wider Willen (Huck 1-6)
Autor: Mark Millar, Rafael Albuquerque, Zeichner:  Rafael Albuquerque, Colorist: Dave McCaig

Story:
Huck ist ein gutmütiger junger Mann der als Tankwart in einem kleinen Ort ein gemütliches Leben führt. Sein Ziel ist es, jeden Tag eine gute Tat zu begehen, was ihn allseits beliebt macht. Doch ist Huck auch außergewöhnlich, denn er besitzt Superkräfte. Als diese eines Tages der Presse bekannt gegeben werden, wird sein Leben auf den Kopf aufgestellt.

Meinung:
Superhelden und ihre Geschichten sind geprägt von Klischees. Das ist natürlich nichts Neues und war schon seit sie existieren Quell für Parodien bis in den 1990ern die Dekonstruktionen dazukamen und die Helden deutlich komplexer wurden. Doch blieben sie die Vorbilder die sie von Beginn auch sein sollten. Kein Wunder das zu dem Zeitpunkt der Dekonstruktionen auch andere Sichtweisen auf die Strumpfhosenträger dazukamen und zunehmend Geschichten herauskamen welche die Helden in einen anderen Kontext stellten oder sie realistisch erdeten, um zu sehen wohin es führen würde, würde es sie in unserer Welt tatsächlich geben.

Ein Autor der Erfahrung sowohl mit Helden als auch mit deren Dekonstruktionen hat, ist der Schotte Mark Millar der mit Kick Ass die brutalstmögliche Konsequenz zog, wenn jemand in unserer Welt Superheld spielen will (was noch durch A God Somewhere von John Arcudi getoppt worden ist). Millars Nemesis stellte den Batman-Mythos einfach auf den Kopf und lieferte ein böses Spiegelbild des Dunklen Ritters. Und nun kommt Huck. Das Paperback vereint die komplette Mini-Serie und ist deutlich eine Variation von Superman. Diesmal allerdings keine Dekonstruktion, sondern wie schon in den letzten Reihen festzustellen war, hat Millar offensichtlich die Nase voll von dem Pessimismus und der überbordenden Gewalt, was auch seine eigenen Serien betrifft.

Dazu passt dieser Held. Huck ist stark, anscheinend unverwundbar und hat die Gabe, verschwundene Personen, Tiere und Gegenstände aufspüren zu können. Er ist schon von der Gabe her jemand, der die Welt wieder heil macht.  Aufgewachsen als Waise, wie Superman, in einer kleinen Stadt im mittleren Westen, wie Superman, will er einfach nur helfen, wie Superman, hat aber kein Bestreben sich herauszuputzen oder nur seine kleine Welt zu verlassen. Sein Ziel ist es, jeden Tag eine gute Tat zu vollbringen. Damit macht er sich das Motto der Pfadfinder zu Eigen und natürlich schwingt da der süffisante Kommentar Batmans mit der immer wieder seinen Freund Superman als Pfadfinder bezeichnet. Huck ist einfach nett. Ein bisschen tumb, aber sehr gutmütig und man kann ihm nicht böse sein. Er schleppt kein Geheimnis mit sich herum, kein Trauma und psychologische Verheerungen, arbeitet als Tankwart und wird von allen in der kleinen Stadt gemocht.

Bis sein Geheimnis an die Presse weitergegeben wird. Nun wollen einige Personen die Gutmütigkeit in Person für sich einspannen und die Story fällt erstaunlicherweise etwas ab, wenn nun seine Herkunft erläutert wird. Interessant ist es schon mit dem Rückgriff auf den kalten Krieg was auch ein ironischer Seitenhieb auf die Ur-Amerikanisierung Supermans ist. Manche bösen Zungen könnten behaupten, das Hucks Naivität und Tumbheit für Superhelden generell stehen könnte, was eher zeigt das diese Zungen nie solche Geschichten gelesen haben, aber wenn das der Preis für Nettigkeit, Generosität und Hilfsbereitschaft ist, dann nimmt man das in Kauf. Denn diesen Helden hat man einfach gern und möchte ihn trotz seiner Stärke beschützen. Schade, dass die Serie schon abgeschlossen ist. Hier hätte man gerne mehr gelesen.

Zudem hat sich Mark Millar mit dem Zeichner Rafael Albuquerque und dem Coloristen Dave McCaig zusammengetan welche ein wunderbares Gespann abgeben. Aber vielleicht hat man ja ein Einsehen und der schnell zum Fan gewordene Leser bekommt Nachschub. Eindrucksvoll beweist jedenfalls Millar das auch einem tumben Helden nicht zwangsläufig eine ebensolche Geschichte zukommen muss.


Fazit:
Eine starke Geschichte welche dem Superman-Mythos eine realistische Komponente verleiht und von Anfang an zu fesseln weiß.

Huck - Held wider Willen - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Huck - Held wider Willen

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Paninicomics

Preis:
€ 19,99

ISBN 10:
3741602612

ISBN 13:
978-3741602610

160 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Story
  • Ahnlichkeiten zu Superman
  • überraschende Wendungen
  • sympathischer Held
Negativ aufgefallen
  • in zweiter Hälfte Rückgriff auf alte Feindbilder
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
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Rezension vom: 29.11.2017
Kategorie: Hefte
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