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Comic-Besprechung - Die Biber-Patrouille – Gesamtausgabe 1

Geschichten:
Das Geheimnis von Grosbois
Der Verschwundene von Ker-Aven
Der Verräter der Villa Mystére
Auf den Spuren von Mowgli
Der Unsichtbare
Der Schlund des Höllentals
Die Biber eilen zur Rettung

Text: Jean-Michel Charlier
Zeichnungen: Michel Tacq (Mitacq)


Story:
Der erste Band der Gesamtausgabe präsentiert die ersten vier Geschichten, der ehemals im „Der heitere Fridolin“ als „La patrouille des Castors“ gelaufenen Serie und die in den 1980er-Jahren unter „Die blauen Panther“ bei Bastei erschienen. Zusätzlich enthält der Band noch drei Kurzgeschichten, die Charlier und Mitacq für das Magazin „Risque-Tout“ erstellten.
In „Das Geheimnis von Grosbois“ stoßen die Jungs der Biber-Patrouille auf die geheimnisvolle Ruine einer Abtei mitten in einem Wald. Als später ein undurchsichtiger Mann versucht sie von dort zu vertreiben und sie gleichzeitig vom Schatz der Grosbois hören, ist ihre Neugierde geweckt.
Im zweiten Band, „Der Verschwundene von Ker-Aven“, begann alles ganz harmlos mit einem Orientierungsspiel. In dessen Verlauf allerdings verschwindet Mücke, einer der Biber. Er wurde entführt. Schnell finden die Pfadfinder heraus, dass es um eine Schmugglerbande an der französischen Steilküste geht. 
„Der Verräter der Villa Mystére“ heißt das dritte Abenteuer. Es beginnt mit einer Wanderung durch den Regen. Die Biber suchen Schutz in einer Villa und geraten unversehens mitten hinein in ein Gangsterloch.
„Auf den Spuren von Mowgli“ führt die Biber bis nach Indien. Hier treffen sie auf einen Maharadscha, der ihnen alle Annehmlichkeiten seines Palastes bietet. Gleichzeitig erfahren sie von den Gespenstern, die sich in einem Wald aufhalten. Im Mittelpunkt stehen ein Wolfsrudel und ein kleiner Junge.



Meinung:
Sie heißen Büffel, Kater, Mustang Falke, Mücke und zusammen bilden sie die Biber-Patrouille. Eine Pfadfindertruppe, die vor keinem Geheimnis davon läuft und ständig auf der Suche nach neuen Abenteuern ist. Der Plot der Geschichten erinnert mitunter an Enid Blytons „Die fünf Freunde“. Stets beginnt das Abenteuer mit einer harmlosen Alltagsgeschichte. Häufig befinden sich die Biber auf Reisen.
Eigentlich war es nur eine Frage der Zeit, bis die 30 Alben der Serie – der letzte Band ist 1993 in Frankreich erschienen – in einer schönen Gesamtausgabe erscheinen. Immerhin wurden sie von keinem geringeren als Charlier getextet. Und auch Mitacq steht für gute Unterhaltung und zeichnerische Bravour. Und „Salleck Publications“ erfüllt mit der gestarteten Gesamtausgabe alle Erwartungen.
Mit über 30 Seiten redaktionellem Bonusmaterial wird die Serie in allen ihren Zügen erklärt. Informative Texte vor allem zum Entstehen der Reihe machen Lust auf die Jungs der Biber-Patrouille. Die redaktionellen Texte stammen vom französischen Comicjournalist Gilles Ratier, der schon fast über jeden franko-belgischen Künstler der 9. Kunst gearbeitet hat – ein Kenner der Branche, was man den fundierten Texten anmerkt.
Ein wesentlicher Bestandteil der neuen Gesamtausgabe ist die neue Übersetzung durch Harald Sachse. Die Texte lesen sich nicht nur flüssiger und wirken nicht mehr so gestelzt, wie beispielsweise bei der alten Bastei-Ausgabe, sondern sie sind jetzt auch wesentlich näher am Original. Nur ein Beispiel für die besseren Texte: Im Album „Das Geheimnis von Grosbois“ taucht plötzlich ein merkwürdiger Archäologe auf, der die Biber hindern will, die Klosterruine weiter zu untersuchen. Hieß es bei Bastei da lapidar: „Also, ihr seid wirklich….Aber….nach den Richtlinien“, wurde der Text in der Gesamtausgabe korrekt mit „Äh…Hm….Das ist sehr nett von Euch….Hm…Leider fürchte ich, dass Ihr mir keine große Hilfe sein könnt“. Klingt besser und entspricht mehr dem Original.
Die auffälligste Neuübersetzung dürfte dabei aber wohl der Titel der Serie sein. Während in der deutschen Erstveröffentlichung – in „Der heitere Fridolin“ – die Serie überraschenderweise unter ihrem Originaltitel als „La patrouille des Castors“ erschien, wandelte Bastei die Serie in ein sinnfreies „Die blauen Panther“ um. Das Emblem der Jungs ist aber nun mal ein Biber und kein Panther. Erst mit der neuen Gesamtausgabe erhalten sie den korrekt übersetzten Titel.
Natürlich fällt dem Betrachter beim ersten Durchblättern vor allem der Druck auf, der eine sehr viel höhere Qualität hat, als beispielsweise die Bastei-Hefte. Was natürlich kein Wunder ist, aber diese neue Qualität gibt auch der Serie eine völlig neue Ausstrahlung. Ich habe vor allem durch die gehobenere Druckqualität und in schönerer Übersetzung die Serie ganz neu entdeckt. Vieles was bei den Bastei-Bänden verloren ging, fördert die neue Ausgabe wieder zutage. 
Denn die „Die Biber-Patrouille“ mag für heutige Leser mitunter etwas altbacken wirken. Hier die einsatzfreudigen, fairen und edlen Padfinder und auf der anderen Seite die dummen, verlogenen Gangster – vergessen werden darf dabei nicht, dass die Serie bereits seit 1954 im Spirou lief. Aber sie ist das Produkt der Zusammenarbeit zweier großartiger Comickünstler. Die Geschichten sind überaus unterhaltend und das bis heute. Nebenbei – und das ist ein Zeichen dafür, dass die Geschichten auch heute noch funktionieren – habe ich meinen Kindern die alten Hefte geschenkt, die sie mit großer Freude verschlungen haben. Spannende Plots fesseln Kinder eben heute noch genauso, wie vor 60 Jahren.
Auch in Sachen Aufmachung überzeugt die Gesamtausgabe: Als stabiler HC-Band, mit farbigem Vorsatzblatt und guter Fadenbindung erfüllt er die Sammlerwünsche. Das Papier ist säurefrei und alterungsbeständig. Es weist eine besondere Haptik mit gelblichweißem Farbton auf und besitzt ein hohes Volumen. Kurz: der erste Band der neuen Gesamtausgabe liegt gut in der Hand und hat eine lesefreundliche Habtik. 



Fazit:
Die Gesamtausgabe zur Biber-Patrouille hat mich überzeugt. Das neue Lettering, die neue Übersetzung, Zusatzmaterial, der Druck und die Aufmachung lassen keine Wünsche übrig. Hier kann der Leser einen schönen Klassiker völlig neu entdecken. Band 2 kann kommen!



Die Biber-Patrouille – Gesamtausgabe 1 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Die Biber-Patrouille – Gesamtausgabe 1

Autor der Besprechung:
Bernd Hinrichs

Verlag:
Salleck Publications

Preis:
€ 29,95

ISBN 13:
978-3-89908-642-3

264 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Redaktionelle Seiten
  • Druck und Aufmachung
  • Neue Übersetzung
Negativ aufgefallen
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Rezension vom: 17.02.2018
Kategorie: Alben
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