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Comic-Besprechung - Geschichten aus dem Hellboy-Universum 6

Geschichten:
Geschichten aus dem Hellboy-Universum 6
(Witchfinder: Für immer verloren, B.U.A.P. - Hölle auf Erden: Der Abgrund der Zeit, Ein kalter Tag in der Hölle, Feuersee, Abe Sapien: Dunkel und furchtbar, Der neue Mensch)
Autor: Mike Mignola, John Arcudi, Scott Allie, Zeichner: John Severin, James Harren, Laurence Campbell, Peter Snejbjerg, Tyler Crook, Sebastian Fiumara, Max Fiumara, Colorist: Dave Stewart


Story:
Im wilden Westen hat es der Witchfinder Sir Edward Grey nicht nur mit einer Hexe zu tun, sondern auch mit Cowboy-Zombies. In der Gegenwart hingegen findet die Hölle auf Erden statt und die B.U.A.P. hat alle Hände voll zu tun, den Krieg nicht zu verlieren. Dabei befinden sie sich längst auf einem Rückzugsgefecht. So ist die Freude auch groß, als Abe Sapien aus dem Koma erwacht. Doch anstatt zu helfen, verschwindet er und flieht vor seinen Kameraden. Und was ist mit Liz Sherman, die ihre Kräfte verloren hat? Kann sie sich gegen die Monster behaupten?


Dieser Comic wurde mit dem Splash-Hit ausgezeichnet Meinung:
Mit dem sechsten Band mit Geschichten aus dem Hellboy-Universum liegt wieder ein ziegelsteindicker und ebenso schwerer Band vor. Auch dieser ist wieder limitiert auf 1.111 Exemplare und die Fans der B.U.A.P. sollten hier dringend und schnell zuschlagen, da die aktuelle Serie hier fortgesetzt wird. Als zusätzlichen Anreiz, wenn es überhaupt noch eines Bedarf, besitzt er wieder Skizzen, Entwürfe, Kommentare und Cover. Aber das kennt man ja eigentlich schon von Mignolas Veröffentlichungen und war ebenso in den amerikanischen Ausgaben vorhanden. Aber mit drei verschiedenen Serien und nahezu fünf Storylines, bekommt man einiges für sein Geld.

Wie schon erwähnt wird hier also die aktuelle B.U.A.P.-Saga  mit der Hölle auf Erden fortgesetzt. Die in einzelnen Bänden veröffentlichte bisherige Serie der Behörde für paranormale Umtriebe lief auch schon unter dem übergeordneten Banner des Krieges gegen die Frösche. Wobei man die Ausgaben durchaus für sich lesen konnte, da es nicht immer allzu stringent vorging. Das ist auch bei Hölle auf Erden der Fall. Es geht nicht mehr um paranormale Ermittlungen, was immer eine schöne Mischung aus Horror und Krimi geschaffen hatte, in der auch die Atmosphäre wichtig war. Stattdessen sind die Monster a la Lovecraft los und die B.U.A.P. führt einen Abwehrkrieg. Es geht hier mehr um eine apokalyptische Actionstory die nur in den Nebensträngen noch versucht Geheimnisse einzubauen, aufzudecken und Atmosphäre zu schaffen. Wobei die Chronologie der Ereignisse etwas durcheinander gerät und ein Grund dafür sein könnte, dass man sich bei der Veröffentlichung nicht mehr auf die bisherige Erscheinungsform verlässt. Aber die Action, die Spannung und die guten Zeichnungen wiegen die Schwächen der Chronologie mehr als auf. Auch die dramatischen Aspekte werden nicht vergessen und einige der Protagonisten kommen auch psychisch nicht ungeschoren davon. Dass es ein Wiedersehen mit vertrauten und beliebten Charakteren gibt, ist natürlich auch sehr schön.

Womit man bei Abe Sapien wäre. Hier ist ein Solo-Abenteuer mit ihm zu finden (welches komischerweise in zwei Hälften aufgeteilt worden ist) welches aber leider der Schwachpunkt des Bandes ist. Sie ist schlicht aufgebläht und man will thematisch so gerne philosophisch sein, was aber dann von den Reflektionen und Dialogen herauskommt, ist nichts weiter als heiße Luft.  Gerade das Denken und Fühlen von Abe, abgesehen von einer Melancholie die bis zum Selbstmitleid reicht und von den Autoren wohl mit Philosophie verwechselt worden ist, bleibt dem Leser komplett fremd und so kann man nicht empathisch mit der Hauptfigur reagieren.

Dafür aber gibt es noch den packenden Witchfinder mit so tollen Zeichnungen von John Severin die derart filigran ausgefallen sind, so dass man jeden Grashalm einzeln zählen könnte.  Aber um die Zeichnungen wirklich würdigen zu können ist das Format deutlich zu klein ausgefallen. Hier liegt aber eine wunderbare Kombination von Zeichnungen und einer packenden Story vor, in der nicht alles erklärt wird und somit ein Unbehagen beibehalten wird, von der man gerne mehr lesen möchte. Ansonsten liegt hier, trotz leichter Abstriche, ein toller Band vor und Fans sollten hier schnell zugreifen, bevor auch dieses kleine Monstrum vergriffen ist. Für Neueinsteiger ist er eher weniger geeignet, aber die werden wohl schon vom Preis her abgeschreckt.


Fazit:
Für Fans ist der Band unverzichtbar, da die Saga von bekannten Helden weiter erzählt wird. Leider sind gerade die Storys um Abe Sapien recht schwach ausgefallen.

Geschichten aus dem Hellboy-Universum 6 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Geschichten aus dem Hellboy-Universum 6

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Cross Cult

Preis:
€ 50

ISBN 10:
3959810709

ISBN 13:
978-3959810708

600 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • sehr gute Zeichnungen
  • packende und actionreiche Geschichten
  • Wiedersehen mit alten Bekannten
Negativ aufgefallen
  • verwirrende Chronologie
  • schwacher letzter Teil
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
3
(2 Stimmen)
Bewertung
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Rezension vom: 13.04.2018
Kategorie: Hellboy
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