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Comic-Besprechung - Echo 3: Black Hole

Geschichten:
Echo 3: Black Hole
Autor / Zeichner: Terry Moore


Story:
Julie und Ivy wurden von dem chinesischen Wissenschaftler entführt, der sich an ihnen für seine Verletzungen rächen will. Doch der Kampf führt zu unvorhersehbaren Konsequenzen. Während Julie immer größer und stärker wird, entwickelt sich Ivy immer weiter zurück. Doch gerade jetzt sind Julie und Dillon mehr als je auf Ivy und ihre Fähigkeiten angewiesen. Denn ihnen läuft die Zeit davon, den Reaktor zu stoppen, der die ganze Welt zu vernichten droht. Zudem ist ihnen noch der geheimnisvolle Obdachlose auf der Fährte.


Meinung:
Dieser dritte Band von Echo macht einen traurig. Nicht, dass jetzt hier auf die Tränendrüse gedrückt werden würde, sondern allein die Tatsache, dass wieder eine so hervorragende Serie beendet wird und man sie nicht noch weiter genießen kann, ist ein wahrer Wermutstropfen. Immerhin kann man sie immer wieder genießen.

Das spricht natürlich allein schon für die Qualität und Terry Moore beweist mal wieder, was für ein hervorragender Autor und Zeichner er ist. Man kann gespannt sein, was sein nächstes Thema sein wird, denn inhaltlich waren seine großen Serien Strangers in Paradise, Rachel Rising und nun eben Echo doch grundverschieden. Aber Moore überrascht nicht nur mit seinen verschiedenen Genres, sondern auch innerhalb der Geschichten. Da hier nun das Finale von Echo vorliegt, erwartet man ja nun zunächst einen sehr gradlinigen Ablauf ohne große inhaltliche Schwenks und Abzweigungen. Doch genau das passiert. Moore setzt selbst auf der Zielgeraden noch einige inhaltliche Twists ein und stellt dabei auch noch einige Fragen und Implikationen in den Raum die durchaus faszinierend sind. Aber diese Fragen werden nicht beantwortet. Was die Charaktere im Comic nicht verstehen, bleibt auch dem Leser unerschlossen, was auch ein geschickter Zug ist, um sich mit ihnen zu identifizieren und mitzufiebern.

Zudem löst diese Unsicherheit eine Spannung und ein Unbehagen aus, weswegen man auch die Freiheit hat, den Inhalt der Serie selber zu interpretieren, da Moore verschiedene Ansätze dazu liefert. So wird nun einiges über den gewalttätigen Obdachlosen angedeutet, was das ganze Geschehen in eine religiöse Richtung drängen könnte. Aber es wird nur der Faden geliefert und der Leser muss selber entscheiden, ob er sich dieser Richtung beugen will. Das erzeugt aber auch sehr viel mehr Tiefe und weicht die Ränder der Geschichte auf, so dass die Fantasie des Lesers auch mitspielen kann.

Auch wenn das jetzt alles sehr symbolisch und tiefschürfend klingt, so darf man nicht vergessen, dass dieser Band auch extrem witzig ist. Der Wortwitz ist einfach wundervoll und die Komik kommt nicht mit Slapstickelementen daher, sondern eben durch die Dialoge und einer Situationskomik welche durchaus realistisch ist und wunderbar geschrieben wurde.

Viel hängt mit einem der inhaltlichen Twists zusammen den man so beim besten Willen nicht erraten hätte und nur wieder ein Beweis für die ausufernde Fantasie des Autors ist. Aber die körperliche und physische Degenerierung eines Agenten ist nicht nur witzig, sondern zugleich eine symbolische Ebene, nämlich dass die Regierungsbeamten wie Kinder sind die mit Dingen spielen, die sie nicht verstehen und damit alles kaputt zu machen drohen. Im Zuge dessen gibt es hier natürlich auch viel Action und damit verbundene Spannung.

Gerade die letzten beiden Elemente machen auch deutlich, dass Echo ein gegen den Strich gebürstetes Superheldencomic ist, der viele verschiedene Metaebenen in sich vereinen kann und nicht nur hervorragend geschrieben, sondern auch ebenso gezeichnet ist. Moore kann sowieso keine hässlichen Frauen zeichnen, aber wie er hier mit seinem filigranen Strich auch leichte graduelle Veränderungen der Personen bewerkstelligt die bei dem Leser zunächst nur unterbewusst wirken und die man erst bemerkt, wenn man explizit darauf hingewiesen wird, ist ein wahres Meisterstück. In den Marvel Comics hätte man da seitenlange Dialoge gebraucht und graphische Übersteigerungen. Moore macht das auf einer dezenten Ebene, erreicht das in wenigen Panels und macht zugleich wunderbare Witze darüber.

Im Grunde kann man es ganz einfach zusammenfassen: auch der dritte Band der Serie Echo ist ein Meisterwerk und man kann die nächste Schöpfung von Terry Moore kaum noch erwarten der sich immer mehr anhand seiner anhaltenden Qualität als einer der besten amerikanischen Comicautoren und Zeichner entpuppt.


Fazit:
Ein Meisterwerk. Es werden dem Leser viele Interpretationsansätze geliefert und neben der Action und der Dramatik ist der Band auch sehr witzig ausgefallen. Terry Moore ist einer der besten amerikanischen Autoren und Zeichner was er hier wieder eindrucksvoll unter Beweis stellt.


Echo 3: Black Hole - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Echo 3: Black Hole

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Schreiber und Leser

Preis:
€ 18,95

ISBN 10:
3946337473

ISBN 13:
978-3946337478

216 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Action und Spannung
  • Witz
  • viele Interpretationsansätze
  • hervorragende Zeichnungen
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(1 Stimme)
Bewertung
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Rezension vom: 12.04.2018
Kategorie: Alben
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