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Comic-Besprechung - Extremity 1
Geschichten:Extremity 1
Autor / Zeichner: Daniel Warren Johnson, Colorist: Mike Spicer
Story:
Die Paznina wollen den ganzen Quadranten beherrschen. Vor Jahren ermordeten sie die Mutter der jungen Thea und nahmen ihr eine Hand. Theas Vater, ein Clanchef, hat dem Königshaus der Paznina blutige Rache geschworen und zieht in einen Partisanenkrieg. An seiner Seite: Thea und ihr techinkbegabter Bruder Jerome.Doch die Rache fodert einen blutigen Tribut und die Gewalt geht an niemanden spurlos vorüber.
Meinung:
Wenn auf dem Backcover des ersten Bandes der neuen Serie Extremity ein Vergleich mit der legendären Filmreihe Mad Max gezogen wird, so ist das wenig erstaunlich. Schließlich geht es hier auch um eine dystopische Zukunft in der mit archaischen Waffen gekämpft wird und die Gesellschaftsstrukturen sich in einzelne Stämme oder Clans aufgespaltet haben. Vielmehr ist es mehr als verwunderlich, dass dieser Comic in eine Verknüpfung mit der Schönheit der Produkte aus dem japanischen Filmstudio Ghibli gebracht wird. Es ist insofern irritierend, dass jeder der mit den berühmten Animes nicht vertraut ist, den Eindruck bekommen könnte, dass sich die Produzenten auf Splatterfilme spezialisiert hätten, was von der Wahrheit nicht weiter entfernt sein kann.
Der Bezug bezieht sich aber wohl vielmehr auf die Gestaltung der Gesichter denen man einen Einfluss von Mangas nicht absprechen kann. Was nicht heißen soll, dass hier die berühmt berüchtigten großen Augen vorkommen würden. Es ist mehr eine Vermischung des westlichen und fernöstlichen Stils. Vielmehr sind es auch die beeindruckenden Settings die entfernt an Filme wie Das Schloss im Himmel erinnert. Wenn Felseninsel im All schweben und Raumschiffe an Landungsboote aus dem Zweiten Weltkrieg erinnern, so ist das nicht nur optisch beeindruckend, mal ganz abgesehen von den dynamischen Actionszenen die im Gebrauch der Speedlines auch einen Mangaeinfluss aufzeigen ohne ihn zu kopieren, sondern gibt auch den wild durcheinander gewürfelten Stilmix vor.
Stilistisch hat man also einen fernöstlichen Einfluss und inhaltlich eine Mischung aus Fantasy, Science-Fiction und Splatter. Dabei ist die Haupthandlung eigentlich ziemlich dürftig und stellt eine klassische Rachegeschichte dar. Die menschliche Gesellschaft ist in Clans zersplittert und offenbar trachtet eine Königin danach mit Gewalt alle unter ihrer Flagge zu vereinen. Die ganzen Hintergründe des Konflikts werden hier leider nicht dargestellt. Im Zuge eines Feldzugs wurde die Ehefrau eines Clanchefs ermordet und derer gemeinsamer künstlerisch begabter Tochter eine Hand abgetrennt. Der Mann sinnt auf Rache und will nun als Rebell die Herrschaft des Königshauses brechen und wird dabei von seiner Tochter und seinem technikbegabten Sohn unterstützt. So etwas hat man schon tausendmal gesehen und gelesen und ist eigentlich, abgesehen von der optischen Gestaltung, kaum mehr als einen Blick zwischendurch wert. So lebt die Story auch viel von den Effekten. Sprich: von der Action die auch mal gerne in den Splatter abgleitet und in denen man sieht wie Menschen ausgeweidet und zerstückelt werden.
Überraschend und lobenswert, und im Grunde das einzige was den Band hervorzuheben gilt, sind die Gestaltung der Charaktere. Einer der Helden wird dermaßen von seiner Rache verzehrt, dass er schleichend an Sympathie einbüßt und sich sogar von der Familie entfremdet. Irgendwann hört er auf, seine Kinder wirklich als seine Kinder zu sehen, sondern ist dabei sie zunehmend zu instrumentalisieren. Das führt zu einigen spannenden Konflikten, aber leider sind die Charaktere bislang zu flach gestaltet als das die Geschichte zu einer Reflektion über Rache und Gewalt taugen würde. Ob das noch kommt, wird sich zeigen müssen.
Fazit:
Eine dürftige Rachegeschichte mit beeindruckenden Zeichnungen bei der noch Luft nach oben ist. Vor allem die flachen Charaktere verhindern einere tiefere Reflektion.
Extremity 1
Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann
Verlag:
Cross Cult
Preis:
€ 22
ISBN 10:
3959815891
ISBN 13:
978-3959815895
144 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser
- Action
- Figurendynamik
- gezeichnetes Setting
- dürftige Handlung
- flache Charaktere
- wenig Neues
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
Bewertung: | ||
Keine Bewertung vorhanden | ||
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Rezension vom: | 30.04.2018 | ||||||
Kategorie: | Alben | ||||||
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