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Comic-Besprechung - Gunblast Girls 1: Auf die Fresse, Lusche!
Geschichten:Gunblast Girls 1: Auf die Fresse, Luschen!
Autor / Zeichner: Didier Crisse, Colorist: Besson
Story:
Zdenka trommelt ihre Bande von wilden, gesetzlosen Mädels wieder zusammen. Dabei klingt der gut bezahlte Job eigentlich recht einfach: es gilt eine Teenagerin zu einem bestommten Planeten zu bringen. Doch nicht nur bringt das Temperament der Frauen sie in Schwierigkeiten, sondern die Passagierin besitzt auch ungeahnte Fähigkeiten welche so manche Begehrlichkeiten wecken. So wird die Reise zunehmend zu einer Flucht.
Meinung:
Mit Gunblast Girls startet Crisse eine neue Serie. Dass er weibliche Helden in Szene setzen kann, hat er schon mit Atalante, Das Kristallschwert, Ishanti und Luuna bewiesen. Diese Reihen spielten aber alle in einem historischen Setting bzw. sind der Fantasy zuzuordnen. Mit den Gunblast Girls wechselt er nicht nur das Genre, sondern hat nicht eine einzige Heldin, sondern gleich eine ganze Gruppe.
Dass Crisse die Gruppe noch nicht so ganz im Griff hat, ist leider deutlich zu merken. Die Anführerin steht deutlich im Mittelpunkt und mit einigen anderen Frauenfiguren tut er sich offensichtlich schwer. Sie sind nichts als Staffage und haben keine wirkliche Persönlichkeit. Auch die Protagonistin welche direkt zu Beginn eingeführt wird und die wohl eine schmerzhafte Vergangenheit mit den weiblichen Banditen verbindet, rückt zusehends in den Hintergrund und die möglichen Konflikte werden nicht weiter verfolgt. So gewinnt man den Eindruck, dass die Menge an Personal etwas überfordernd für den Autor ist.
Zudem ist die Space Opera zwar durchaus sexy geraten, da die Gunblast Girls knappe Outfits tragen, aber leider ist sie nicht so witzig wie sie sein will, was ab und an etwas nerven kann. Immerhin gibt es einige schöne, ganz im postmodernen Sinne, Zitate und Anspielungen welche auf andere Space Operas und bekannte Filme Bezug nehmen. Da ist mal eine Büste von Darth Vader zu sehen, eine der Girls zitiert Bruce Willis aus Stirb Langsam und, und, und, welches dem ganzen Geschehen eine ironische Note verleiht. Aber die anderen Witze funktionieren nicht immer. Manche sind pubertär und das Timing lässt etwas zu wünschen übrig. So kann es witzig sein in den passenden Situationen einen Running Gag einzubauen der variiert wird, aber die permanenten Sprüche über die vermeintliche Echtheit der Brüste einer der Hauptfiguren sind inflationär, reiner Selbstzweck da sie nicht zu den Situationen passen und zünden deswegen nicht. Auch ist der Coolness Faktor der Mädels eher impertinent als wirklich vorhanden. Dafür wirkt es einfach etwas zu angestrengt und es fehlt der Wille zum Trash.
So wenig das Personal hier noch überzeugen kann und sie auch keine charakterliche Tiefe aufweisen, so entpuppt es sich als Vorteil, dass sich Crisse bei der Entwicklung des Haupthandlungsstrangs durchaus Zeit lässt. Unter der Oberfläche einer recht tumben Actionstory entfalten sich langsam weitere Handlungsstränge und deuten sich immer mehr Hintergründe an. Da die Leserinnen und Leser hier durch die stetig wechselnden Perspektiven und Handlungsorte immer einen Wissensvorsprung gegenüber den Heldinnen haben wird doch eine gewisse Spannung geschürt. Aber so richtig weiß der Auftakt noch nicht zu packen.
Die Zeichnungen sind routiniert und können einige schöne Ideen aufweisen. Etwa wenn das Raumschiff der Banditinnen Ähnlichkeit mit einer Kellerassel hat und so auf deren Image verweist. Zudem sind die Panels sehr dynamisch gestaltet und können auch in den Actionszenen überzeugen. Und das Crisse schöne Frauen zeichnen kann, hat er ja schon lange vorher bewiesen.
Fazit:
Die Zeichnungen sind wunderbar und langsam entfalten sich unter der Actionstory auch mehrere Schichten, aber weder die Charaktere noch der Witz vermögen zu überzeugen.

Gunblast Girls 1: Auf die Fresse, Lusche!
Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann
Verlag:
Splitter
Preis:
€ 14,80
ISBN 10:
3962191216
ISBN 13:
978-3962191214
56 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

- Zeichnungen
- popkulturelle und ironische Verweise
- langsam entwickelnde Hintergründe

- schlechtes Timing bei Humor
- charakterliche Tiefe fehlt

Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
Bewertung: | ||
![]() (2 Stimmen) | ||
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Rezension vom: | 07.08.2018 | ||||||
Kategorie: | Alben | ||||||
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