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Comic-Besprechung - Crossed 20: Badlands 13

Geschichten:
Crossed 20: Badlands 13
Familientherapie

Autor: Max Bemis, Zeichner: Fernando Melek, Colorist: Digikore Studios

Fanboys
Autor: Max Bemis, Zeichner: German Erramouspe, Mauro Vargas, Colorist: Digikore Studios


Story:
Die Gefirmten sind dabei die Zivilisation in Schutt und Asche zu legen. Eine kleine Vorstadt ist bislang von ihnen verschont geblieben und der Psychiater Jack hat sich mit der flüchtigen Tiffany in seinem Haus verschanzt. Bis eines Tages Jacks kriminieller Bruder Clancy auftaucht, der sich infiziert hat. Jack nutzt die Gelegenheit für eine ungewöhnliche Familientherapie. In einer anderen Stadt haben sich einige Fanboys in einem Comicladen verbarrikadiert und halten sich eine Independentcomiczeichnerin als Sexsklavin. Bis ihnen eines Tages die Idee kommt, das es eine neue Comicserie geben sollte, was zu unvorhersehbaren Ereignissen führt.


Meinung:
Laut Vorwort sorgte in den USA vor allem die zweite Storyline Fanboys für einige Aufregung da hier Comicfans kritisiert werden die sich eine Sexsklavin halten und ihre Allmachtphantasien ausleben. Sie stellen sich nicht der Realität, sondern bleiben in ihrer Phantasie verfangen bis sie dem realen Leben nicht mehr ausweichen können und daran zugrunde gehen. Sie isolieren sich selber und in diesem Rückzug in das Private durch Enttäuschungen verstärken sie noch die Isolation und der soziale Kontakt beschränkt sich auf Gleichgesinnte welche sie noch mehr abschottet und so findet man sich in einem Kreislauf wieder der kaum einen Ausbruch ermöglicht. Einen solchen Spiegel vorgehalten zu bekommen mögen nicht alle und so kann man die empörten Reaktionen durchaus verstehen. Aber man sollte eben nicht alles so ernst nehmen und gerade die Horrorserie Crossed nutzt ja eben den Zivilisationsuntergang mit den triebgesteuerten rein instinkthaften Gefirmten dazu, unserer Gesellschaft mit ihren Phänomenen den Spiegel vorzuhalten.

Vor allem in dem aktuellen Band, der übrigens von dem Musiker Max Bemis (Say Anything) geschrieben worden ist, rücken dabei die Gefirmten deutlich in den Hintergrund und dienen eigentlich nur als Katalysator, denn beide Storylines haben gemeinsam das sich die Protagonisten verstecken und sich in einem abgeschotteten Raum das Drama entwickelt. In der ersten Geschichte ist es ein Wohnhaus und in der zweiten ein Comicladen. Zwei Orte an denen man sich eigentlich wohlfühlt. Hier wird aber das einengende betont, welches auf der psychologischen Ebene alle Figuren selbst tun und so deren Rückzugsraum vor dem realen Leben als Todesfalle fungiert. So nutzt in der ersten und längeren Storyline ein junger Psychiater die Gelegenheit seinen Bruder therapieren zu wollen der es schon länger nötig gehabt hätte und nun als Gefirmter die Lebenslügen aller Beteiligten aufdeckt. Auch hier ist er also ein Katalysator und die überraschende Schlusswendung ist stark und beweist wieder einmal, dass man aufgrund einer gewählten Erzählperspektive automatisch jemandem einen Sympathiebonus vorschießt der nicht immer gerechtfertigt ist und der auch nicht immer die Wahrheit sagen muss. Das ist sehr geschickt gemacht, aber nicht sonderlich spektakulär und Fans welche die Blut und Gewaltorgien erwarten, dürften von diesem Band enttäuscht sein, aber dennoch ist es ein interessanter Ansatz und vor allem die zweite Story dürfte vielen, wie schon erwähnt, gegen den Strich gehen.

Zeichnerisch ist die erste Geschichte wenig auffällig, sondern sehr flächig gestaltet und kann nur in einzelnen Sequenzen punkten. Aber es gibt eben wenige Variationsmöglichkeiten wenn alles in einem Haus spielt und sich die Charaktere isolieren. Interessanter sind da schon die Stilwechsel im zweiten Teil da hier eine Comiczeichnerin eine Rolle spielt, die eben ihren eigenen Stil hat und so oft ein Comic im Comic vorkommt.

Insgesamt also ein durchaus lohnenswerter Band der aber, Fans seien vorgewarnt, weniger Wert auf die Effekte und die Action legt, sondern psychologisch die Charaktere auslotet und wieder einmal den Lesern den Spiegel vorhält. Insofern also ein würdiger Beitrag zu der Reihe.



Fazit:
Manche Fans dürften von dem Band enttäuscht sein, da er weniger Wert auf Effekte legt, aber indem er den Lesern einen Spiegel vorhält und die Gefirmten geschickt als Katalysator nutzt, ist er ein würdiger Band der Reihe.

Crossed 20: Badlands 13 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Crossed 20: Badlands 13

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Paninicomics

Preis:
€ 19,99

ISBN 13:
4197959319997

148 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • es wird der Gesellschaft ein Spiegel vorgehalten
  • Gefrimte dienen deutlich als Katalysator
  • Spannung auch auf psychologischer Ebene
Negativ aufgefallen
  • recht wenig Effekte
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(1 Stimme)
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Rezension vom: 20.08.2018
Kategorie: Crossed
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