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Comic-Besprechung - Wonderball 5: Imker

Geschichten:
Wonderball 5: Imker
Autor: Fred Duval, Jean-Pierre Pécau, Fred Blanchard, Zeichner: Colin Wilson, Colorist: Jean-Paul Fernandez


Story:
Wonderball sitzt nun dem Leiter des mächtigen Collegium Occultum gegenüber und in der Konfrontation kommt ihm die Erinnerung wieder. Doch der eigentliche Boss bleibt im Hintergrund und möchte weiterhin das Programm durchführen. Wonderball und seine wenigen Verbündeten nehmen den Kampf auf.

Meinung:
Mit dem fünften Band der Serie Wonderball liegt nun das Finale vor. Und wie es sich für einen Abschluss gehört steht hier die Action im Vordergrund und es wird nicht mehr ein Rätselraten und viele Enthüllungen geboten. Die Hintergründe sind beleuchtet, die Zusammenhänge klar, der Titelheld mehr oder weniger entlastet und nun drängt alles auf die Konfrontation welche die Anzahl der Protagonisten deutlich reduzieren wird.

Das macht den Band zu einem der besseren der Reihe, denn inhaltlich war die Grundidee zwar recht reizvoll, aber doch reichlich verquast indem viele verschiedene Verschwörungstheorien durcheinander gewirbelt worden waren und man deutlich auf ein entsprechendes Publikum abzielte welches sich schon seit Jahren mit Büchern von Dan Brown und seinen vielen Epigonen verlustiert. Das ist an sich nicht verkehrt, aber irgendwann wirkt es fade. In Wonderball gibt es eine kirchliche Organisation, abgespalten vom Vatikan, man will politisch ja nicht anecken, welche Schläfer ausbildet die dafür genutzt werden sollen, den katholischen Glauben zu schützen. So werden sie auch gerne als Soldaten gegen den Kommunismus eingesetzt. Hier spielt der Kalte Krieg, die Handlung ist Anfang der 1970er angesiedelt, der allmählich schwindende Einfluss der katholischen Kirche und die gesellschaftlichen Umwälzungen der 1960er zusammen eine Rolle. Das macht die Lektüre durchaus interessant, ist aber in mancher Hinsicht letztlich zu harmlos da man nicht anecken will. Man nimmt lieber Abweichler, hütet sich, sie Illuminati oder Rosenkreuzer zu nennen, was nun wirklich ein Klischee wäre, und kombiniert das mit dem Kampf gegen den Anti-Religiösen Kommunismus. Fanatiker gewiss, da sie sich nicht scheuen Killer auszubilden. Nur ging dieses Programm ja erheblich schief und die unfreiwilligen Teilnehmer der Experimente, damals Kinder, sind nun wandelnde Psychopathen und nicht nur in der Armee oder im Polizeidient tätig, sondern auch Serienkiller. Es ist eine nette Idee, das Problem des noch einigermaßen neuen Phänomens der Serienkiller, abgesehen von historischen Ausnahmen wie etwa Jack the Ripper, mit einem solchen Programm zu erklären, aber insgesamt ist das Humbug. Es darf natürlich auch nicht das Kennedy-Attentat fehlen und die Peinlichkeit das der Titelheld als Polizist eigentlich nie ermittelt und kaum selber Erkenntnisse zusammengetragen hat, geht hier in der Action unter.

Welche sehr ansehnlich und dynamisch gestaltet ist und man merkt das Colin Wilson sein Handwerk versteht. Vielleicht manchmal etwas zu sehr routiniert, denn ab und an scheinen in den Panels die Anschlüsse zu fehlen, so dass es manchmal nicht flüssig genug wirkt. Aber es ist eine schöne Idee den angeblichen Werteverfall der 1970er wiederzugeben, was natürlich zwiespältig ist. Da darf auch ein für die damalige Zeit symptomatischer Film nicht fehlen. Dirty Harry wird nicht nur optisch zitiert, sondern auch ein berühmter Dialog von Clint Eastwood dargeboten. Wobei die Modernisierung und die Verbeugung vor dem damals aufkeimenden Feminismus darin bestehen, dass eine weibliche Polizistin den Text sagen darf.

Insgesamt fühlt man sich durchaus unterhalten und alles hier kulminiert und man erkennt wieder das viele Strömungen und bis heute andauernde Tendenzen die in den frühen 1970er Jahren entstanden hier ihren Niederschlag finden, aber die dramaturgischen Schwächen der ganzen Serie lassen sie doch manchmal fad erscheinen, was hier durch die Action etwas aufgehoben wird. Da hat man zum Glück noch die Kurve bekommen und einen guten Abschluss hingelegt.


Fazit:
Die Schwächen der Story werden in diesem Finale gut durch die Action übertüncht und einige Anspielungen und Zitate verleihen dem ein ironisches Flair, aber wer mit Verschwörungstheorien nichts anfangen kann, wird sich mit der Serie nicht anfreunden.


Wonderball 5: Imker - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Wonderball 5: Imker

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Alles Gute!

Preis:
€ 14,95

ISBN 10:
3946337619

ISBN 13:
978-3946337614

56 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • solide Zeichnungen
  • Action
  • Anspielungen und Zitate
Negativ aufgefallen
  • durchwachsene Story
  • Klischee mit Verschwörungstheorien
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(2 Stimmen)
Bewertung
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Rezension vom: 23.08.2018
Kategorie: Alben
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