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Comic-Besprechung - Im Jahrtausendwald
Geschichten:Im Jahrtausendwald
Autor und Zeichner: Jiro Taniguchi
Story:
Obwohl er erst zehn Jahre alt ist, macht Wataru schon einiges durch. Erst trennen sich seine Eltern, dann wird seine Mutter so schwer krank, dass sie sich nicht mehr alleine um ihn kümmern kann. Deshalb schickt sie ihn zu ihren Eltern, die draußen auf dem Land leben.
Dort fällt es dem Jungen erst einmal schwer, sich zurecht zu finden. Seine Klassenkameraden machen es ihm auch nicht gerade leicht und lästern über den Tokyoter, der ja wohl in ihrer besonderen Gegend völlig fehl am Platz ist. Aber dann erwacht eine ganz besondere Gabe in Wataru.
Meinung:
Der hier vorliegende Manga ist Jiro Taniguchis letztes Werk. Da er gerade einmal dazu kam, zwei bis drei Kapitel fertig zu stellen, bleibt die Geschichte unabgeschlossen, der Auftakt der Saga, die eigens für den französischen Markt konzipiert wurde, ist aber dennoch relativ in sich geschlossen und präsentabel.
In detailreichen Bildern lädt der Künstler den Betrachter ein, ihm in einen mystisch anmutenden Wald zu folgen, der durch ein Erdbeben und die daraus entstandenen Erdverwerfungen wieder zum Vorschein gekommen ist und die Menschen der Region zum Umdenken zwingt.
So ist es auch für Wataru, der aus dem fortschrittsgläubigen und modernen Tokyo kommt, erst einmal eine Umgewöhnung. Aber der einsame Junge beginnt sich zu öffnen, als er plötzlich Stimmen hört, die ihn zu trösten versuchen. Kann es sein, dass der Wald zu ihm spricht und seine neue Familie sein will.
Das ganze hat einen sehr intensiven ökologisches Touch, ist aber gleichzeitig auch mystisch und versponnen, denn hinter allem steckt mehr als man denkt. Etwa die Hälfte des Bandes wird von dem Manga eingenommen, der Rest sind Essays zum Projekt und zum Künstler. Gerade ersterer verraten die Richtung in die die Serie hätte gehen sollen.
Es ist eine letzte und sehr warmherzige Hommage und Erinnerung an einen Ausnahmekünstler, der gerade auch in Frankreich, wenn nicht noch mehr als in seinem Heimatland geschätzt wurde, und dessen Stimme sich hier zum letzten Mal auf unnachahmliche Weise erhebt.
Fazit:
Im Jahrtausendwald ist eine Sammling von Erinnerungen an einen besonderen japanischen Künstler, der immer einen anderen Weg ging als viele seiner Kollegen. Noch einmal erinnern die letzten beiden Kapitel seines Werkes an seine tiefsinnige Art und erzählen, die Texte begleiten den Leser zu seinen letzten Wochen und den Ideen zu seinem Abschiedswerk, dessen Auftakt sich schon sehr vielversprechend liest.
Im Jahrtausendwald
Autor der Besprechung:
Christel Scheja
Verlag:
Carlsen
Preis:
€ 20.00
ISBN 13:
978-3551728104
80 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser
- Mystisch-intensive Zeichnungen
- Interessante Fragmente einer vielversprechenden Geschichte
- Ein warmherziger Abschied für einen Ausnahmekünstler
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
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Rezension vom: | 18.10.2018 | ||||||
Kategorie: | One Shots | ||||||
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