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Comic-Besprechung - Mit Mantel und Degen Akt XI & XII

Geschichten:
Zwanzig Monate zuvor
Wenn Du es nicht bist
Text: Alain Ayroles
Zeichnungen: Jean-Luc Masbou


Story:
Die Akte XI und XII des Schauspiels in XII Akten „Mit Mantel und Degen“ bilden nicht nur den Abschluss der Saga, sondern machen auch einen Sprung in der zeitlichen Abfolge der Erzählung. Denn Alain Ayroles und Jean-Luc Masbou berichten uns detailliert vom Hasen Eusebius und wie er auf einer Galeere gelandet ist. Wir erinnern uns, dass wir Eusebius im ersten Teil des Schauspiels als Ruderer an Bord eines solchen Schiffes zwischen muskelbepackten Männern angetroffen haben. Wir erfahren also, wie Eusebius mit einem Empfehlungsschreiben seines Vaters auf den Weg nach Paris ist, wo er in die Dienste des Kardinals eintreten möchte, als Mitglied der kämpfenden Kardinalsgarden. Zwar wird er auch aufgenommen, muss aber schnell erkennen, dass das Haifischbecken Paris für einen unbedarften Hasen, mag er auch noch so süß sein, schnell zur tödlichen Falle werden kann. Da hilft es auch nicht, dass er bei seinen Abenteuern seinen Zwillingsbruder trifft. Eine 11-seitige Galerie runden den Band ab.



Meinung:
Mit dem neuen Band der „Mantel und Degen“ Gesamtausgabe legt Finix Comics endlich die beiden im deutschsprachigen Raum fehlenden Alben vor. Zeitlich sind sie zwar vor dem Akt I anzusiedeln, allerdings wurden sie erst als letztes veröffentlicht. Damit bleibt der Verlag seiner Aufgabe treu und schließt wieder eine immens große Lücke in der deutschen Comiclandschaft. Zwar erschienen die ersten zehn Bände der Serie „Mit Mantel und Degen“ zwischen Februar 1997 und Februar 2013 bereits im Carlsen Verlag, allerdings sparten die Hamburger seinerzeit eben die beiden letzten Alben aus. Der Finix Verlag startete 2018 eine fünfbändige Neuausgabe in bibliophilen Sammelbänden, die noch im Laufe des Jahres 2019 abgeschlossen werde soll. Und das ist die wirklich gute Nachricht, dass Finix auch die bereits erschienenen Bände veröffentlichen wird.
Denn die Serie „Mit Mantel und Degen“ steckt so voller Anspielungen und Parodie, dass es nur so eine Freude ist. So zeigen Akt XI und XII reichlich Parallelen zum Roman „Die drei Musketiere“ von Alexandre Dumas. Nur – und das macht die Angelegenheit noch umso komischer – dass die Kardinalsgarden bei „Mit Mantel und Degen“ die scheinbar Guten sind und die Musketiere, die etwas grobschlächtig Dummen. Sehr komisch ist die Szene, in denen die Musketiere das erste Mal auftreten. Sie sind die Parodie der ewig strahlenden und vor Selbstbewusstsein strotzenden Musketiere aus den vielen Mantel und Degen-Filmen. Sie fluchen – Worte wie „Hurensohn“, „Zuhälter“ und „Fressen“ scheinen zu ihrem täglichen Sprachgebrauch zu gehören – und benehmen sich wie grobe Schläger: brutal und selbstverliebt.
Diese Szene ist nur ein Beispiel für die vielen Anspielungen, die sich in dem Band finden. Wer also den Roman von Dumas gelesen hat, kann sich auf Entdeckungsreise begeben. Für alle anderen bleibt einfach die Story, die mit herrlich skurrilem Slapstick angereichert ist. Denn immer, wenn ich den Eindruck hatte, dass es nun etwas ruhiger und ernster wird in der Erzählung, reichte einfach ein Blick auf den gezeichneten Eusebius. Der knuddelige süße Hase, mal mit viel zu großen Mänteln und Mützen dargestellt, in dieser schroffen und harten Welt wirkt so deplatziert, dass ich tatsächlich öfters lauthals loslachen musste. Und das passiert mir beim lesen tatsächlich selten. Gesteigert wird dies nur noch, als der Zwillingsbruder von Eusebius auftritt, der im Gegensatz zum Helden das „schwarze Schaf der Familie“ ist. Ein herrlicher Spaß! 
Jetzt beim Lesen der beiden zusammengefassten Geschichten wurde mir auch klar, warum der Hase in der eigentlichen Serie nie dazu kommt seine Geschichte zu erzählen. Zwar wird er ständig von den beiden Haudegen Don Lope de Villalobos y Sangrin und Don Armand Raynal de Maupertuis danach gefragt, allerdings bekommen diese nur die immer gleiche Antwort: „Das ist eine lange Geschichte“. Nun, hier können wir die lange Geschichte endlich entdecken.



Fazit:
Eine herrlich abgedrehte Geschichte um den süßen Hasen Eusebius. Der Band ist zwar der letzte der Reihe, stellt aber eine Art von Prequel da. Damit eignet sich „Mit Mantel und Degen Akt XI & XII“ besonders gut für Neueinsteiger, die die Serie noch nicht kennen. Denn dieser bibliophile Band kann auch als Einzelband gelesen werden. Aber vorsichtig: es wird süchtig machen!



Mit Mantel und Degen Akt XI & XII - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Mit Mantel und Degen Akt XI & XII

Autor der Besprechung:
Bernd Hinrichs

Verlag:
Finix Comics

Preis:
€ 22,80

ISBN 13:
978-3-945270-90-5

121 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Skurriler Slapstick
  • Rasanter Erzähl- und Zeichenstil
  • Parodie auf „Die drei Musketiere“
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
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Rezension vom: 14.02.2019
Kategorie: Alben
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