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Comic-Besprechung - CONAN - Der Cimmerier Bd. 2: Natohk, der Zauberer

Geschichten:
Autor: Robert E. Howard, Adaption und Szenerie: Vincent Brugeas, Zeichner und Farben: Ronan Toulhoat

Story:
Conan verdingt sich zu einer unruhigen Zeit seinen Unterhalt als Söldner im Heer von seinem Kommandanten Amalric, der seit Wochen im Stadtstaat Khoraja lagert. Diesem an der Spitze steht Prinzessin Yasmela seitdem ihr Bruder, der rechtmäßige Regent, in den Kerkern Ophirs festgehalten wird. Die vermeintlich schwache Führung wollen sich nun mehrere zu Nutze machen: Aus dem Norden strebt das Reich Koth  eine Annektierung an, da man Natohk, den Zauberer, fürchtet. Der wiederum versammelt im Süden von Khoraja die Rebellen und Namodenvölker aus Shem und Stygien um sich und vereint so ein riesiges Heer, mit dem er die bekannte Welt erobern will. Und ganz nebenbei noch die schöne Yasmela.
In dieser Situation, trifft Conan eines Nachts eine junge Frau, der von ihrem Gott prophezeit wurde, dass der erste Mann, dem sie begegnet, ihr aus ihrer Not helfen soll. Diese Frau ist Yasmela. Kann der Cimmerier, der Barbar, plötzlich zum Kriegsführer und Strategen aufsteigen?

Meinung:
Mit „Natohk, der Zauberer“ veröffentlicht der SPLITTER Verlag den zweiten Band der französischen Anthologie rund um Robert E. Howards berühmteste Figur. Dabei handelt es sich nicht um die erste Version, dieser Geschichte – neben dem Original in Romanform, wurde sie bereits zweimal in Comicform veröffentlicht. Während sich bei Marvel die Comiclegende Buscema einer Umsetzung widmete, folgte später auch nochmal eine Version des Dark Horse Verlages, und nun eben die französische Variante, die mit ihren 64 Seiten wohl die stringenteste und die am meisten geraffte Version darstellt.
Brugeas und Toulhoat zeigen uns einen Krieger, der weniger als Barbar herüber kommt, als vielmehr wie ein Soldat, ein Söldner. Der einzige Charakterzug, der noch im Kern an den Barbaren erinnert, ist die Kriegslust. Denn schon viel zu lange langweilt sich Conan und ist das Trinken und Herumhuren in Khoraja satt. Nur gut, dass er unter diesen Voraussetzungen auf Yasmela trifft, die ihn dann um Hilfe bittet. Allerdings kommt die Umsetzung dieser Geschichte ein wenig wie die klassische Tellerwäschergeschichte daher, zumindest in der vorliegenden Comicform. Denn Conan wird plötzlich zum Heeresführer und Cheftaktiker im bald anstehenden Kampf gegen Natohk. Unter dieser Prämisse bietet die Comicumsetzung demnach im Grunde eine actionreiche und sehr geradlinige, geraffte Umsetzung ohne große Feinheiten, Überraschungen und Charakterisierungen.
Was sie aber wirklich besonders macht, ist die grafische Umsetzung. Ronan Toulhoat hat einen sehr eigenen Stil, der zu Beginn noch etwas gewöhnungsbedürftig erscheint, nach kurzer Zeit aber eine Sogwirkung entfaltet. Manchmal etwas cartoonig angehaucht, aber weit entfernt von dem Stil Alarys aus dem ersten Album der Reihe, sind die Zeichnungen sehr oft realistisch und detailverliebt. Und bei seinen Panoramabildern in der Schlacht fühlt man sich im besten Sinne an Aufnahmen aus Historienfilmen wie Alexander, Troja und weiteren erinnert. Darüber hinaus ist die Farbgebung der Zeichnungen wirklich sehr gelungen und trägt mit kräftigen Blau-, Gelb- und Rottönen zu der Stimmung bei. Dennoch sind die Zeichnungen Geschmackssache, da sie vor allem in Sachen Rüstung- und Architekturdesign viele Stile aus den unterschiedlichen Epochen der Weltgeschichte mischen. Hier war das Motto ganz klar: Style über historische Korrektheit, soweit man eine solche Aussage bei einem Comic über ein fiktives Zeitalter mit Fantasyhintergrund überhaupt treffen kann.
Bei der Verarbeitung des Albums gibt es dagegen keine zwei Meinungen. Der Band wurde im von SPLITTER gewohnten Albenformat aufgelegt und lässt in Sachen Qualität keine Wünsche offen: Papier und Aufmachung bieten keinen Ansatz zur Kritik. Wie schon Band 1 rundet auch den vorliegenden ein Informationsteil um die Entstehung von „Black Colossus“, wie „Natohk, der Zauberer“ im Original heißt, ab. Schön wäre noch etwas Bonusmaterial in Form von Skizzen oder Gedanken zur Entstehung dieser Umsetzung gewesen.

Was bleibt, ist eine Fantasy-Action-Geschichte in opulenter grafischer Umsetzung, die dem geneigten Genre-Fan und vielleicht auch Conan-Fan interessieren könnte. Dennoch wird für sie keine unverbindliche Kaufempfehlung ausgesprochen, sondern der Rat zum „Reinschauen“.

Fazit:
„Natohk, der Zauberer“ ist inhaltlich typische Fantasy-Action-Genre-Kost ohne das Rad neu zu erfinden oder der ursprünglichen Geschichte inhaltlich etwas Besonderes abzugewinnen. Das Besondere des Bandes liegt in der grafischen Umsetzung durch Ronan Toulhoat, die aber definitiv Geschmackssache ist. Das Album liegt in gewohnter SPLITTER-Qualität vor und wird von einem informativen Artikel zur Entstehung von „Black Colossus“, dem Originalroman, auf dem „Natohk, der Zauberer“ basiert, abgerundet. Aus den oben genannten Gründen, lautet die Empfehlung vor einem Kauf aber erst einmal in den Band „reinzuschauen“.

CONAN - Der Cimmerier Bd. 2: Natohk, der Zauberer - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

CONAN - Der Cimmerier Bd. 2: Natohk, der Zauberer

Autor der Besprechung:
Martin Ebert

Verlag:
Splitter Verlag

Preis:
€ 15,80

ISBN 10:
3962192034

ISBN 13:
978-3962192037

72 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • stimmungsvolle grafische Umsetzung, mit dynamischen, detaillierten Zeichnungen
  • interessanter Zusatzartikel über die Entstehung, der Originalgeschichte
  • gute Standard-Fantasy-Kost, die ...
Negativ aufgefallen
  • ... leider auch die größte Schwäche darstellt, da dem Original nichts Neues abgewonnen wird
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1.25
(4 Stimmen)
Bewertung
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Rezension vom: 10.03.2019
Kategorie: Alben
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