Optionen und weiterführende Links



In der Datenbank befinden sich derzeit 18.263 Rezensionen. Alle Rezensionen anzeigen...

Comic-Besprechung - Die Ritter von Heliopolis 1: Nigredo, das schwarze Werk

Geschichten:
Die Ritter von Heliopolis 1: Nigredo, das schwarze Werk
Autor: Alejandro Jodorowsky, Zeichner: Jérémy, Colorist: Felideus


Story:
Frankreich 1778. Der französische König und seine Frau können sich nicht überwinden, einen männlichen Thronfolger zu zeugen. Also bitten sie einen Alchimisten um Hilfe, dessen Anregungen auch von Erfolg gekrönt sind. Doch die erwachte Libido des Königs sorgt dafür, dass er auch mit der Köchin einen Sohn zeugt. In den Wirren der französischen Revolution wird der Thronfolger Mitglied der Ritter von Heliopolis, einem Geheimbund von Alchimisten. Doch um ein vollwertiges Mitglied zu werden, muss er gefährliche Prüfungen bestehen.


Meinung:
Wer die Geschichten von Alejandro Jodorowsky kennt, weiß dass man manchmal esoterisch mystisches Geschwurbel ertragen muss. Was manche an ihm so schätzen, ist für andere eher ein Grund einen großen Bogen um ihn zu machen. Aber damit täte man Jodorowsky unrecht. Sicher, auch in seiner neuen Serie Die Ritter von Heliopolis kommt so manches Mal esoterisches Gedankengut und Mystizismus vor. 

Aber immerhin ist das inhaltlich gut eingebettet, da die titelgebenden Streiter allesamt Alchemisten sind, die nun ein neues Mitglied prüfen, in den Orden aufnehmen und beginnen ihn in die Geheimnisse einzuweihen. Da gibt es phasenweise Dialoge bei denen man die Augen verdreht, aber dennoch sind einige der Aspekte zeichnerisch in gute Symbole verpackt, was das Gesagte gut verdeutlicht und etwas abmildert. Alles ist in sich glaubwürdig und so kann man das gut hinnehmen.

Aber Jodorowsky kann auch Genre. Hier vermischt er realhistorische Elemente mit dem Frankreich der Revolutionszeit, und einigen Jahren davor, mit Fantasy. Dabei scheut er auch, wie schon in anderen seiner Serien, nicht vor Gewalt und Sex zurück. Aber auch sie sind hier, wie das Esoterische, kein Selbstzweck, sondern gehören zu den Anleihen die Jodorowsky bei den klassischen Mantel und Degen Abenteuern nimmt.

Die Handlung zieht einen unweigerlich in ihren Bann obwohl im Grunde kein roter Faden vorhanden ist. So ist es schwer ein wirkliches Thema aufzugreifen, denn es gibt viele verschiedene Aspekte, Episoden und Figuren die weniger durch eine stringente Handlung verbunden sind als eher mit ihren gegenseitigen Konstellationen. Das kann eine Story zerfasern, ja zerbrechen lassen. Aber hier funktioniert das obwohl keine durchdachte Dramaturgie vorzuliegen scheint. Oder man erkennt sie noch nicht, denn mindestens ein Band wird noch folgen. Es sind vor allem die vielen Wendungen und Überraschungen welche die Geschichte sehr spannend machen. Und aufgrund des Mystizismus ist auch einfach alles möglich wie etwa sprechende Gorillas.

Das dieser Band trotz einiger Abstriche in der Handlung so gut funktioniert, ist vor allem auch dem Zeichner Jérémy geschuldet. Schon in Barracuda wusste er zu überzeugen. Sein realistischer und detailreicher Stil ist für ein historisches Setting einfach optimal da man so tief in die Historie eintaucht. Jérémy zeichnet nicht nur schöne Menschen, sondern auch äußerst beeindruckende Landschaften und Dekors. Bei all der Sorgfalt, jedes Panel wirkt wie ein Gemälde, geht die Dynamik bei der Action aber niemals verloren. Jedes Panel möchte man länger betrachten. Unterstützt werden die hervorragenden Zeichnungen noch durch eine grandiose Farbgebung von Felideus. Optisch ist das grandios und wunderschön anzusehen weswegen man über die Esoterik gerne hinwegliest. Und den zweiten Band wird man sich gerne zu Gemüte führen. Und sei es um herauszufinden was das eigentliche Thema ist.


Fazit:
Auch wenn man noch nach einem roten Faden bei der Handlung und dem eigentlichen Thema sucht, zieht einen der Band in seinen Bann. Das Setting, die Charaktere, die Wendungen und  vor allem die Zeichnungen machen ihn zu einem Genuss und lassen einen leicht die esoterischen Ausflüge ignorieren.

Die Ritter von Heliopolis 1: Nigredo, das schwarze Werk - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Die Ritter von Heliopolis 1: Nigredo, das schwarze Werk

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Splitter

Preis:
€ 15,80

ISBN 10:
3962192190

ISBN 13:
978-3962192198

56 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Zeichnungen
  • Farbgebung
  • interessante Figuren
  • Setting und Stimmung
Negativ aufgefallen
  • Esoterische Abweichungen
  • kein roter Faden oder Thema erkennbar
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1.5
(2 Stimmen)
Bewertung
Du kannst diesen Comic hier benoten.

Persönlichen Bookmark setzen für diese Seite
Diese Seite als Bookmark bei Blinklist hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei del.icio.us hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Digg hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Fark hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Furl hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Google Bookmarks hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Mister Wong hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei myYahoo hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Netscape hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Newsvine hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Reddit hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei StumbleUpon hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Technorati hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Yigg hinzufügen  
Oder diesen Dienst benutzen: Social Bookmark Button

Rezension vom: 25.03.2019
Kategorie: Alben
«« Die vorhergehende Rezension
I´m every Woman
Die nächste Rezension »»
Die mit dem Teufel tanzt 1
Leseprobe
Zu diesem Titel liegt derzeit keine Leseprobe vor. Sie sind Mitarbeiter des Verlags und daran interessiert uns für diesen Titel eine Leseprobe zu schicken? Dann klicken Sie hier...
Das sagen unsere Leser
Zu diesem Titel existieren noch keine Rezensionen unserer Leser.


?>