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Comic-Besprechung - TONY STARK: IRON MAN - DIE RÜCKKEHR EINER LEGENDE
Geschichten:Self-Made Man, Part 1 – Part 5/ Marke Eigenbau, Teil 1 – Teil 5:
Autor: Dan Slott; Zeichner: Max Dunbar, Valerio Schiti; Tusche: Gang-Hyuk Lim, Valerio Schiti; Farben: Edgar Delgado, Rachelle Rosenberg, Dono Sánchez-Almara
Story:
Tony Stark ist zurück. Und zwar nahezu komplett überholt, gereinigt von allen Experimenten, die er seinem Körper in den vergangenen Jahren zugemutet hat und erfüllt mit dem Willen, seine „zweite Chance“ zu nutzen. Ganz dem Motto: „Höher, schneller, weiter“ prischt er nach vorn, gründet mit Stark Unlimited eine neue Tochterfirma und holt dafür alte Konkurrenten und Freunde wie Jim „Rhodey“ Rhodes in sein Team.
Dumm nur, dass er dabei mit Problemen von außen und innen zu kämpfen hat: Zum einen scheint jemand das Sicherheitssystem der neuen Firma zu korrumpieren, obwohl er mit Bethany Cabe eine Top-Kraft in Sachen Security engagiert hat. Zum anderen hat die neue Firma, die sich vor allem auf KI-Entwicklung fokussiert, mit Ethikproblemen zu kämpfen. Und nicht zuletzt hadern Tony wie auch Rhodey mit ihrer zweiten Chance auf ihre ganz eigene Art.
Meinung:
Nach einer Ära an Marvels großem Spinnerich Spider-Man war für Dan Slott Schluss, und er widmet sich fortan neuen Ufern. So bringt er einerseits mit Marvels Big Family, den „Fantastischen Vier“, eine der Größen zurück auf die aktuelle Bühne, zum anderen hat er mit Iron Man ein weiteres Schwergewicht von Marvels letztjährigen Big Playern übernommen. Dabei merkt man Slotts Handschrift von der ersten Seite an. Seine komplette Geschichte durchzieht ein Hauch von Humor, den auch die besten Geschichten unter ihm bei Spider-Man ausmachten. Wem die ernsten Geschichten Iron Mans aus den letzten Jahren gefielen, sei hiermit vorgewarnt. Vordergründig haben die Geschichten unter Dan Slott nun einen hoffnungsvolleren, helleren und optimistischeren Grundton. Das heißt im Umkehrschluss aber nicht, dass nun alles kunterbunt, lustig, naiv und ohne aktuelle Probleme daher kommt. Nun, zumindest kunterbunt stimmt schon, aber dazu später mehr.
Inhaltlich macht es Slott richtig gut. Er gibt der neuen Serie eine Art von Humor, die sehr gut im Kontrast zu den Themen Gleichberechtigung, Spionage und Trauma-Verarbeitung steht. Das Können Slotts erkennt man darin, dass die ernsten Themen nicht durch den Humor ins Lächerliche gezogen werden –ganz im Gegenteil. Rhodey hat mit seiner Nahtod-Erfahrung zu kämpfen und kann in keinen Anzug steigen, ohne Panik zu bekommen. Mit Tonys „generalüberholtem“ Körper stimmt etwas nicht, und die nachwievor aktuellen Rassenprobleme der USA baut Slott in seiner Geschichte clever ein, indem er mit Jocasta, der Ex-Frau von Avengers-Bösewicht Ultron, eine Gleichberechtigungsbeauftragte in Tonys Firma installiert, die selbst eine künstliche Intelligenz ist.
Allein darin sieht man, dass in dem Band inhaltlich eine Menge steckt, trotzdem lässt er sich locker-leicht lesen. Dafür sorgen Gastauftritte von alten Bekannten wie Fin Fang Foom oder Wasp, aber auch neben Slotts Schreibe die Bilder von Valerio Schiti. Diese sind bedeutend cartooniger angelegt als in früheren Iron Man-Serien. Sie zeichnet eine große Dynamik aus, aber oft auch großflächige Detailarmut. Und auch die Farbwahl ist wie oben beschrieben „bunter“. Das Ganze ist im großen Stil Geschmackssache, unterstreicht aber den von Slott gewollten Ton in der neuen Ausrichtung sehr gut. Ob man dies an einer so facettenreichen Person wie Tony Stark sehen möchte, zu der natürlich Charme und Humor gehören, aber eben auch düstere Seiten, muss jeder für sich entscheiden.
Einen Hauch von Düsternis bringt Slott zumindest mit Tonys Bruder Arno in die Serie. Dieser Aspekt wird noch spannender zu sehen als die Auflösung um Tonys internes Spionage-Problem. Im Großen und Ganzen ist der Start unter Dan Slott aber wirklich gut gelungen.
Panini veröffentlicht Iron Man als Paperback in gewohnter Qualität. Mehr als ein Vorwort und eine letzte Seite mit ein paar Informationen darf man an Extras allerdings nicht erwarten. Nichtsdestotrotz ist der Band aus den oben genannten Gründen nicht uneingeschränkt zu empfehlen. Ein längeres „Reinschauen“ vor einem potenziellen Kauf hat er sich aber redlich verdient.
Fazit:
Mit TONY STARK: IRON MAN – DIE RÜCKKEHR EINER LEGENDE startet Panini eine weitere Serie unter dem Label „Neustart – Die echten Helden sind zurück“. So richtig neu ist Iron Man nicht, aber er kehrt ja auch zurück – und unter Autor Dan Slott humoriger und farbiger als in den Jahren zuvor. Dabei verkommt Iron Man unter Slott aber nicht zum Klamauk, sondern ist der Humor nur ein vordergründiges Instrument um ernstere Themen anzusprechen. Dem entgegen steht ein wenig die grafische Komponente unter Schiti, der zwar die humorige Seite von Slotts Geschichte hervorragend unterstreicht, aber eben die düsteren Seiten nicht so richtig zu inszenieren vermag. Das ist wohl ganz klar Geschmackssache. Demnach sollten Interessierte vor einem Kauf zumindest mal in den Band reinschauen, denn inhaltlich macht Slotts Ausrichtung wirklich Spaß.

TONY STARK: IRON MAN - DIE RÜCKKEHR EINER LEGENDE
Autor der Besprechung:
Martin Ebert
Verlag:
Paninicomics
Preis:
€ 14,99
ISBN 10:
3741611301
ISBN 13:
978-3741611308
124 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

- humorvolle, charmante Neuausrichtung
- trotzdem ernste Untertöne und Themen
- dynamische Zeichnungen, ...

- die leider auch detailarm sind und
- nicht immer zu den ernsten Themen passen mögen
- Panini-Sonderband-typisch keine Extras außer einem Vor- und Nachwort

Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
Bewertung: | ||
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Rezension vom: | 21.05.2019 | ||||||
Kategorie: | Iron Man | ||||||
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