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Comic-Besprechung - Lucky Luke Hommage 3

Geschichten:
Lucky Luke sattelt um Text, Zeichnungen und Farben: Mawil

Story:
Der Lonesome Cowboy trifft auf den Erfinder Albert Overman, der ein absolutes Greenhorn ist. Schnell schwingt sich Lucky Luke zu seinem Beschützer auf und gerät mitten hinein in eine Auseinandersetzung zweier Fahrradkonstrukteure. Auf der einen Seite Overman, der den Fahrradmarkt revolutionieren will und statt eines Hochrades einen modernen Drahtesel mit zwei gleichgroßen Rädern entwickelt hat. Auf der anderen Seite Augustus Pope, ein Industriellen für Hochräder. Beide stehen sich verfeindet gegenüber und beide wollen an einem Fahrradrennen in San Francisco teilnehmen. Als Overman und Lucky getrennt werden, muss der Cowboy den Drahtesel im Alleingang an die Westküste bringen. Und dann ist da ja auch noch Jolly Jumper, der das erste Mal ein Abenteuer ohne seinen Reiter durchstehen muss. Eifersucht und Chaos nehmen ihren Lauf.

Meinung:
Ich war sehr gespannt auf den Hommage-Band von Mawil. Flix hatte es bei Spirou vorgemacht und gezeigt, dass auch deutsche Künstler die großen Fußstapfen ihren franko-belgischen Kollegen nicht fürchten müssen. Mawil zeigt, das er der großen Verantwortung im Umgang mit einem Klassiker der Neunten Kunst voll gewachsen ist. Die Grundidee des Abenteuers ist so absurd, dass schon ein Raunen durch die Branche ging, als der Verlag in seinen ersten Ankündigungen davon sprach, dass Lucky Luke auf dem Drahtesel steigt. Aber wenn man daran denkt, dass der Schöpfer, Mawil, ein begeisterter Radfahrer ist, ergibt das durchaus Sinn. Bemerkenswert finde ich, wie es der deutsche Künstler schafft, sich inhaltlich in den Lucky Luke-Kosmos einzudenken. Abgesehen vom stilistischen Bruch in den Zeichnungen ist die Erzählweise eine nahtlose Fortführung. Alles was eine Lucky Luke-Geschichte ausmacht finde ich bei Mawil. So schildert beispielsweise „Lucky Luke sattelt um“ eine Reise des Cowboys quer durch den Wilden Westen, in bester franko-belgischer Tradition. Weiterhin fehlen auch andere Zutaten nicht, wie etwa die schlagkräftigen Saloongäste, Indianer, Dorfdeppen, grandiose Schurken, die eben diese Reise verhindern wollen, Eisenbahnen und Telegraphenangestellte. Und natürlich darf auch bei Mawil das obligatorische Schlussbild mit dem Song nicht fehlen. Aber ohne den Gag bereits vorweg zu nehmen, sei nur angedeutet, dass Mawil auch hier seine eigene Version kreiert hat. Apropos Gag: Gags gibt es reichlich in dem Band und sie zeugen von einer Wortgewandtheit, die der deutsche Comickünstler schon in seinen vorherigen Arbeiten andeutete. Eines von vielen Beispiel ist das Panel, in dem Jolly Jumper dem soeben abgesprengten letzten Waggon des Zuges hinterherblickt, in dem sich unser Held aufhält. Diese Sammlung von Kommentaren der Mitreisenden hätte so in dieser Form auch von dem großen Goscinny kommen können. Gag auf den Punkt gebracht. Wie auch die Szenen mit den Indianern, die sich in der Serie nicht immer am geschicktesten anstellen. Erst im letzten Panel der Szene fällt der Satz, der alles zusammenfasst: „Natürlich! Die Indianer sind mal wieder die doofen! Mit uns kann man´s ja machen!“ Auf den Punkt! Und das am laufenden Band! Zeichnerisch beschreitet Mawil, mit seiner Schlaucharm-Ästhetik, die weder Gelenke, Extremitäten oder exakte Perspektiven kennt, freilich ganz neue Wege für Lucky Luke. Aber der Lonesome Cowboy kommt gut zurecht in einer Welt, in der sich seine Arme und Beine wie aufblasbare Plastikattrappen bewegen.

Fazit:
Das erste "deutsche" Lucky Luke-Abenteuer macht Spaß. Die Gags stimmen auf den Punkt und die Geschichte ist abstrus genug, dass sie auf die wilden Zeichnungen von Mawil passt. Sollte dies ein Testballon gewesen sein, darf da ruhig mehr kommen.

Lucky Luke Hommage 3 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Lucky Luke Hommage 3

Autor der Besprechung:
Bernd Hinrichs

Verlag:
Egmont Comic Collection

Preis:
€ 15

ISBN 13:
978-3-7704-4060-3

64 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Gags am laufenden Band
  • Sprachwitz
  • Frischer Stil
Negativ aufgefallen
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Rezension vom: 02.06.2019
Kategorie: Alben
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