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Comic-Besprechung - Bruno Brazil 4
Geschichten:Die erstarrte Stadt
Text: Louis Albert (d.i. Greg)
Zeichnungen: William Vance
Farben: Petra
Story:
Alles beginnt mit der Routineuntersuchung eines strategischen Bunkers. Keine große Herausforderung für das Kommando Kaiman. Doch aus dem Auftrag, dem es 2an Klasse zu fehlen“ scheint, wird schnell eine aufregende Geschichte. Denn es stellt sich heraus, dass – während Bruno und seine Truppe tief unter der Erde den Bunker auschecken – alle Menschen in der näheren Umgebung in Tiefschlaf versetzt wurden. Der Bunker schützte das Kommando, das nun einem der raffiniertesten Banküberfälle auf die Schliche kommt.
Meinung:
Zwischen Januar und Mai 1971 erschien „La cité pétrifiée“, so der Originaltitel des vierten Teils von Bruno Brazil in Belgien. Ich würde lügen, wenn ich schreiben würde, dass die vergangenen fast 50 Jahre spurlos an dem band vorüber gegangen sind. Aus jeder Zeit springt dem Leser ein unkritischer Fortschrittsgedanke entgegen, wie er für die Epoche Anfang der 1970er-Jahre durchaus typisch war. Auch wenn einiges, wie beispielsweise die analogen Sicherheitskarten, mit denen sich das Kommando Kaiman beim Sicherheitspersonal akkreditieren muss, heutzutage nur noch zum Lachen sind, versucht das Kreativteam um Greg und Vance der Serie einen sehr modernen Anstrich zu geben.
Dabei ist die eigentliche Grundidee zum Album nicht wirklich neu. In dem informativen 15-seitigen redaktionellen Teil, führt Bernd Weckwert eine ganze Reihe von Beispielen aus der neunten Kunst an, in denen Tiefschlaf in einer Region zentraler Bestandteil der Geschichte ist: von den Schlümpfen bis hin zu Spirou und Fantasio. Mit „Die erstarrte Stadt“ befindet sich Greg da also in bester Gesellschaft.
Besonders gelungen ist bei dem Band die zeichnerische Arbeit von Vance in den Szenen, die die menschenleeren Straßen und Plätze zeigen. Der postapokalyptische Flair ist mit seinem Strich sehr stimmig eingefangen. Spannend dabei zu sehen, wie es Greg und Vance nebenbei gelingt, weitestgehend auf jede Brutalität zu verzichten. Aufgespürte Gangster werden nicht erschossen, sondern unschädlich gemacht.
Eingangs von mir erwähnt wurden die knapp fünf Jahrzehnte, die auf der Geschichte lassen. Und ja, der Leser merkt es den Geschichten ab. Aber nein, sie sind deshalb weder langweilig noch verstaubt. Greg ist ein Meister im Geschichten erzählen. Ein Talent, das auch noch nach all den Jahren nichts von seiner Wirkung verloren hat. Gekonnt baut er die Spannung auf, lässt den Leser über viele Seiten im Ungewissen über den Ursprung allen Übels.
Fazit:
Sehr schön, dass der All Verlag so zackig seine Bruno Brazil Gesamtausgabe in Einzelbänden fortsetzt. Eine spannende Geschichte, die an einigen Stellen zum Schmunzeln führt, aber unterm Strich spannend erzählt ist. Als musikalische Begleitung beim Genuss empfehle ich was Düsteres: Deine Lakaien Akustik.
Bruno Brazil 4
Autor der Besprechung:
Bernd Hinrichs
Verlag:
All Verlag
Preis:
€ 15,80
ISBN 13:
978-3-946522-62-1
64 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser
- Artwork
- Redaktioneller Teil
- Schnelle Erscheinungsweise
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
Bewertung: | ||
(3 Stimmen) | ||
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Rezension vom: | 19.01.2020 | ||||||
Kategorie: | Alben | ||||||
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